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Williams: Lance Stroll & Sergey Sirotkin chancenlos

Von Vanessa Georgoulas
Lance Stroll

Lance Stroll

Das Williams-Duo landete im Silverstone-Qualifying im Kies. Das Team erklärte rasch, dass die Piloten keine Chance hatten, die Abflüge zu vermeiden. Technikchef Paddy Lowe entschuldigte sich denn auch bei den GP-Stars.

Der Ausdruck auf Claire Williams’ Gesicht sprach Bände: Als die Tochter von Team-Gründer und -Miteigentümer Frank Williams mitansehen musste, wie ihre beiden Schützlinge Lance Stroll und Sergey Sirotkin ihre F1-Renner im Silverstone-Qualifying innerhalb von wenigen Minuten ins Kies setzten, war ihr Schmerz über die anhaltende Formkrise ihrer Mannschaft deutlich erkennbar.

«Es ist herzzerreissend», hatte die Britin bereits vor dem Start des Heimspiels ihres Rennstalls zugegeben. «Das war bisher eine derart enttäuschende Saison. Ich dachte wirklich, dass wir gleich hinter den Spitzenreitern liegen würden. Und es ist unfassbar schwierig, wenn man einen derartigen Rückschritt miterleben muss.»

Und nun das: Nach nur wenigen Minuten vergrub Lance Stroll seinen FW41 am Ende der Wellington-Geraden im Kies. Der Kanadier löste damit eine rote Flagge aus. Kaum durften die GP-Stars wieder Gas geben, landete auch Strolls Stallgefährte Sergey Sirotkin im Kies – der Russe rutschte in der Stowe-Kurve ins Aus, konnte jedoch im Gegensatz zu seinem Teamkollegen wieder aus eigener Kraft an die Box zurückfahren.

Trotzdem mussten beide Williams-Piloten nach 18 Minuten unter die Dusche. Stroll wunderte sich: «Ich habe genau das Gleiche wie bei allen vorherigen Fahrten durch die sechste Kurve gemacht und das Auto hat einen aggressiven Schwenker gemacht. Das war ein Schock, denn es passierte unvermittelt. Das habe ich noch nie erlebt und ich weiss, dass dies unter normalen Bedingungen nicht passieren sollte.»

Und Formel-1-Rookie Sirotkin seufzte: «Selbst mit einer idealen Runde und ohne diese Probleme, hätten uns hier wohl sechs Zehntel zum Q2-Einzug gefehlt, das ist wahrscheinlich die grösste Enttäuschung für uns an diesem Wochenende.»

Das Team meldete schnell, dass die jungen Piloten keine Schuld an den Abflügen traf, vielmehr habe ein aerodynamisches Phänomen dazu geführt, dass die Renner nach Gebrauch des beweglichen Heckflügels (DRS) nicht genug Abtrieb aufbauten, um einen Dreher zu vermeiden. Technikchef Paddy Lowe entschuldigte sich denn auch gleich bei seinen Schützlingen, wie er nach dem Abschlusstraining von Grossbritannien verriet.

Zu den jüngsten Problemen sagte der Ingenieur: «Das Problem taucht nur im Zusammenhang mit dem Gebrauch des DRS auf. Wir können nur annehmen, dass es mit den neuen Teilen zu tun hat, auch wenn ich nicht denke, dass es generell ein Problem mit dem neuen Heckflügel gibt, den wir hier dabei haben. Ich denke, es ist vielmehr eine Kombination von Auto, Abstimmung und neuen Teilen, die dazu führt, dass sich der Luftfluss ums Auto nach dem Schliessen des Heckflügels nicht wieder normalisiert.»

Und auch Lowe stellt klar: «Dieses Problem ist neu für uns, es tauchte erstmals und einmalig im ersten Training auf und dort haben wir fälschlicherweise angenommen, dass es auf eine bestimmte Konfiguration zurückzuführen ist, die wir nicht mehr verwenden wollten. Deshalb dachten wir, dass wir diese Sorge damit aus der Welt geschafft haben. Das war offensichtlich eine Fehleinschätzung.»

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