Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Günther Steiner (Haas): Das entscheidet nicht Ferrari

Von Adam Cooper
Günther Steiner und Antonio Giovinazzi

Günther Steiner und Antonio Giovinazzi

​Haas-Teamchef Günther Steiner wehrt sich gegen die Darstellung, dass Ferrari bei den US-Amerikanern punkto Fahrer das Sagen habe. «Wir können nehmen, wen immer wir wollen – sogar Esteban Ocon.»

Viele Insider im Monza-Fahrerlager sind überzeugt: Ferrari diktiert dem Haas-Rennstall aufgrund der engen Kooperation einen Platz. Sie wittern, dass Ferrari-Zögling Charles Leclerc von einem Sauber in einen Haas verschoben werde – was bei Sauber sehr passend eine Lücke für den anderen Ferrari-Junior eröffnen würde, für Antonio Giovinazzi. Aber Haas-Teamchef Günther Steiner sagt in Monza etwas ganz Anderes.

Der Südtiroler stellt klar: «Wir können nehmen, wen immer wir wollen. Wir könnten selbst Esteban Ocon nehmen, obschon er ein Mercedes-Junior ist. Ferrari könnte nichts machen. Niemand sagt uns, wen wir ins Auto setzen, auch Ferrari nicht. Es kommt nur auf unsere eigene Einschätzung an. Aber wenn wir schon beim Thema sind: Ich respektiere Ocon, er ist ein sehr guter Fahrer. Aber sollten wir uns auf eine solche Kontroverse einlassen, wo wir ein so prima Partner von Ferrari sind?»

Alle gehen davon aus, dass Kevin Magnussen vor dem Hintergrund einer grandiosen Saison bleiben wird. Der Däne ist acht Mal in die Punkte gefahren und ist WM-Achter. Aber was wird aus dem zweiten Cockpit? Charles Leclerc, Ferrari-Diktat hin oder her, wäre ein alter Bekannter – er fuhr für Haas 2016 schon Tests und kam bei vier freien Freitagtrainings zum Einsatz.

Günther Steiner: «Es gibt einige sehr seriöse Anwärter, die noch ohne Cockpit sind. Leclerc ist natürlich einer davon. Aber noch weiss ich nicht, was aus ihm wird: Bleibt er bei Sauber, oder was ist nun mit Ferrari? Leclerc macht einen feinen Job, er hat sich gesteigert. Im vergangenen Jahr wollte ich keinen Neuling verpflichten, aber er ist ganz offenbar kein Rookie mehr.»

Auch Steiner hat mit Verwunderung die Wirren des Fahrermarktes verfolgt und meint: «Da sind einige verrückte Dinge passiert, aber die hatten alle mit uns nichts zu tun. Wir sind in einer komfortablen Situation, und wir spüren keine Eile. Es gab eine ganze Latte von Piloten, die uns angesprochen haben, das ehrt uns. Zu Beginn mussten wir die Leute von uns überzeugen, jetzt stehen sie Schlange. Ich schlafe ruhig. Wie auch immer wir uns für 2019 entscheiden, ich habe die Gewissheit – wir werden zwei sehr gute Fahrer haben.»

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