Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Force India-Verkauf: Russen in London vor Gericht

Von Mathias Brunner
Force India hat überlebt

Force India hat überlebt

​Das russische Unternehmen Uralkali hat vor dem High Court in London eine Klage eingereicht. Die Russen glauben, dass die Force-India-Insolvenzverwalter von FRP Adivsory LLP unsauber gearbeitet hätten.

SPEEDWEEK.com-Leser wissen: Der kanadische Selfmade-Millionär Lawrence Stroll hat Force India gerettet, zusammen mit einer Gruppe von Investoren, darunter der kanadische Geschäftsmann Andre Desmarais, Jonathan Dudman (Monaco Sports und Management), Unternehmer John McCaw, der Finanzexperte Michael de Picciotto, der Modeunternehmer John Idol und Strolls Geschäftspartner Silas Chou. Es ist nicht bekannt, wie die neuen Force-India-Besitzer den Besitz des Rennstalls unter sich aufgeteilt haben. Was für diesen Mann mit Benzin im Blut zu spät kommt, erlebt Lawrence Stroll durch seinen Sohn Lance: eine Rennkarriere. Der 19jährige Lance, der 2018 mit Williams hinterherfährt, soll sobald als möglich in einem Force-India-Renner sitzen.

Pilot Sergio Pérez hatte den Stein ins Rollen gebracht, indem er seine Ansprüche auf ausstehende Gehaltszahlungen geltend machte. Der Mexikaner hatte dem Team mit dem Schritt zum Insolvenzverfahren unter Gläubigerschutz helfen wollen. Mit Erfolg, wie der Verkauf beweist. Die 405 Jobs bleiben erhalten, auch der Rennbetrieb geht weiter. Alle Gläubiger würden voll bezahlt, versicherten die Insolvenzverwalter. Das Londoner Gericht hatte die Firma FRP Advisory LLP mit der Zwangsverwaltung beauftragt.

Und genau diese FRP Advisory LLP sieht sich nun mit einer Klage konfrontiert: Das Unternehmen Uralkali ist vor dem High Court in London vorstellig geworden, weil die Russen glauben – die Entscheidung von FRP zu Gunsten von Stroll sei nicht in Ordnung gewesen. Ihr Angebot sei besser, die Vergabe sei zudem undurchsichtig verlaufen. Es wird angedeutet, dass es Absprachen mit Stroll und seinen Geschäftskollegen gegeben haben könnte.

FRP reagiert in einer Erklärung so: «Wir haben den Inhalt der Klage inzwischen gesehen und sind davon überzeugt, dass sie bald abgewiesen wird. Wir sind unseren Verpflichtungen als Insolvenzverwalter in bestem Wissen und Gewissen nachgekommen, der Bieterprozess war fair und transparent. Wir sind letztlich zu einem sehr erfolgreichen Abschluss gekommen. Im Vordergrund stand die Rettung des Rennstalls. Alle Interessenten hatten die Möglichkeit, Angebote abzugeben, um diese Rettung sicherzustellen – und nicht nur Vermögenswerte kaufen zu wollen. Racing Point war die einzige Partei, bei welcher der Fortbestand des Rennstalls im Mittelpunkt stand.»

In einem ersten Schritt muss ein Londoner Richter darüber befügen, ob die Klage überhaupt zugelassen wird. Wann das entschieden wird, steht noch nicht fest.

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