Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Vor Russland-GP: Strategie von Hamilton und Vettel

Von Mathias Brunner
Auch in Russland werden die Reifen entscheiden

Auch in Russland werden die Reifen entscheiden

​Mercedes war im Abschlusstraining zum Grand Prix von Russland im Autodrom von Sotschi schneller als Ferrari. Welche Möglichkeiten haben die Italiener, im Rennen strategisch cleverer vorzugehen?

Die Ausgangslage vor dem Grand Prix von Russland, dem 16. WM-Lauf der Formel-1-Saison 2018: Ferrari war im Abschlusstraining langsamer als Mercedes, und auch die Dauerläufe vom Freitag nähren wenig Hoffnung, dass die Italiener in Sotschi triumphieren werden. Aber der Renntag ist nicht Freitag. Ferrari hat zahlreiche Möglichkeiten, im Grand Prix den Spiess zu wenden.

Sebastian Vettel sagt: «Die erste Chance bietet sich gewiss beim Start. Die Anfahrt zur ersten Bremszone ist sehr lang, da hast du die Möglichkeit, dich in eine gute Angriffsposition zu bringen.» Vettel weiss, wovon er spricht – vor einem Jahr ging er von der Pole-Position ins Rennen, aber aus der zweiten Kurve kam Valtteri Bottas als Leader heraus, der Finne war von der dritten Startposition losgefahren. Vom gleichen Startplatz also, den heute Vettel innehat.

Vettel weiter: «Wenn ich nach dem Start eine Lücke sehe, dann werde ich meine Chance packen. Wenn ich nicht vorbeikomme, so ist das Rennen lang genug, um im späteren Verlauf an die Spitze zu gelangen.»

Die Meteorologen sagen: Der Sonntag wird der wärmste Tag des GP-Wochenendes. Aus Ferrari-Kreisen ist zu vernehmen – das könnte zum Vorteil der Italiener werden.

Was sagt Pirelli zur besten Rennstrategie beim fünften Russland-GP?

Schnellste Strategie
Start auf ultraweichen Pirelli (violett markiert), nach 15 der 53 Rennrunden Wechsel auf die Mischung weich (gelb).

Beinahe so schnell
Start auf hyperweich (pink markiert), nach 9 Runden Wechsel auf weich und dann ab ins Ziel.

Möglich, aber langsamer
Ein Zweistopper: Start auf hyperweich, Wechsel schon nach 7 Runden auf weich, weiterer Wechsel auf weich nach 30 Runden. Alternative in Sachen zwei Stopps: Start auf ultraweich, Wechsel nach 10 Runden auf weich, Wechsel nach 31 Runden erneut auf weich.

Zur Erinnerung: Ferrari und Mercedes schicken ihre Piloten auf ultraweichen Walzen ins Rennen. Pirelli-Rennchef: «Die Top-Teams haben im Qualifying gezeigt, in welche Richtung sie strategisch streben. Wir werden also vier Autos vorne haben mit ultraweichen Reifen, gefolgt von sechs Fahrzeugen auf hyperweichen Pirelli. Ab Rang 11 ist die Reifenwahl frei, zudem haben wir reichlich strafversetzte Renner. Ich gehe also von vielen verschiedenen Rennstrategien aus. Für alle, die auf ultraweich beginnen, ist ein Einstopper programmiert. Bei den Fahrern, die mit hyperweich beginnen, ist das weniger klar.»

Wenn wir auf die vergangenen Rennen in Sotschi zurückblicken, war eine Einstoppstrategie die Regel. Aber die wärmeren Temperaturen könnten die ganze Planung über den Haufen werfen. Und es gibt noch einen weiteren Faktor: Am Sonntagmorgen hat es geregnet, keiner weiss, wie sich das auf den Belag auswirkt. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt noch immer bei vierzig Prozent.

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