Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Jos Verstappen: Max ist in diesem Jahr enorm gereift

Von Andreas Reiners
Max und Jos Verstappen

Max und Jos Verstappen

Max Verstappen feierte in Japan als Dritter seinen sechsten Podestplatz (neben einem Sieg). Von Vater Jos gibt es Lob, gleichzeitig kritisiert er die Formel 1 für die Strafen, die nicht konsequent genug seien.

Jos Verstappen kann zufrieden sein. Sein Sohn hat ohne Frage die Kurve bekommen, feierte zuletzt in Suzuka seinen sechsten Podestplatz, hinzu kommt ein Sieg. Eine gute Bilanz, wenn man bedenkt, dass Max einen schwierigen Saisonstart erlebte, nach Fehlern und Koillisionen massiv in der Kritik stand.

«Er lernt mit jedem Rennen mehr. Er ist in diesem Jahr enorm gereift», sagte Jos Verstappen bei Ziggo Sport. Monaco sei der Wendepunkt gewesen. Damals zerstörter er seinen Boliden kurz vor dem Qualifying.

Seitdem geht er es ruhiger an. «Er hat damals die richtigen Schlüsse gezogen und seitdem Fortschritte gemacht», sagte der Vater, der eine Abmachung mit seinem Sohn hat: «Wir besprechen alles, und er hört zu, was ich zu sagen habe, denn wir haben ausgemacht, dass ich immer meine Meinung sagen werde, Am Ende kann er selbst entscheiden, was er damit dann anfängt.»

Eine klare Meinung hat Jos Verstappen auch zu den Strafen, die in der Formel 1 ausgesprochen werden. In Suzuka stand Max in zwei heiklen Situationen im Mittelpunkt.

«Sie sind nicht konsequent. Es ist nicht klar, was strafwürdig ist und was nicht. Ich denke, dass in der Formel 1 an diesem Thema noch gearbeitet werden muss. Da muss es eine strikte Grenze geben», sagte Verstappen senior.

Jos Verstappen ärgert vor allem die Szene mit Kimi Räikkönen. Max rumpelte in der Schikane über die Randsteine ins Gras und schoss wieder zurück auf die Strecke – direkt in die Bahn von Räikkönen, der seinerseits ausweichen musste, um einen größeren Crash zu vermeiden. Verstappen wurde mit einer Fünf-Sekunden-Strafe belegt, die weder Sohn noch Vater nachvollziehen konnten.

«Ich war in der Schikane etwas zu spät auf der Bremse und gab daraufhin mein Bestes, um auf sichere Art und Weise weiterzufahren. Kimi entschied sich, auf der Aussenseite zu bleiben und hat damit einfach die falsche Linienwahl getroffen, denn er hätte auch warten können, bis ich wieder auf der Bahn war. Ich verstehe überhaupt nicht, warum ich diese Strafe kassiert habe, das ist wirklich lächerlich.»

Papa Jos meint: «Er versucht, normal auf die Strecke zurückzukommen. Dann ist Kimi neben ihm, während Max die Kurve noch nehmen muss. Es wäre für ihn einfacher gewesen, wenn er einfach geradeaus gefahren wäre, wie Valtteri es später gemacht hat. Das macht er aber nicht, weil er Sorge vor einer Strafe hat. Man hat als Fahrer keine Ahnung, was richtig ist.»

Nicht ganz: Max Verstappen kündigte mit Verweis auf Bottas’ Lösung an, dass er beim nächsten Mal wisse, was er tun müsse.

Jos Verstappen plädiert für feste Stewards. «Vor allem sollte ein Fahrer wissen, was erlaubt ist und was nicht. Das ist immer noch sehr unklar. Einer kürzt die Kurve ab und nichts passiert, der andere versucht, auf die Strecke zurückzukommen und wird bestraft. Das ist nicht richtig. Die Rennleitung sollte sich nur aus einem oder zwei festen Personen zusammensetzen.»


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