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Felipe Massa: «Ferrari hat mit Druck Probleme»

Von Andreas Reiners
Felipe Massa

Felipe Massa

Ferrari und Sebastian Vettel werden am Saisonende wohl ohne Titel da stehen. Felipe Massa kennt die Scuderia aus seiner Zeit. Die Probleme auch.

Felipe Massa kennt Ferrari in- und auswendig. Er fuhr von 2006 bis 2013 für den Traditionsrennstall, verpasste 2008 nur knapp den WM-Titel. Ja, er ist schon ein paar Jahre weg, aber er weiß, wie Maranello tickt.

Denn dort mögen nun zu einem Großteil andere Leute arbeiten, doch manche Dinge ändern sich nicht. Mentalität, Leidenschaft, das Herz von Ferrari. Gewisse Dinge bleiben, gewisse Verhaltensmuster auch.

«Als ich Ferrari im 2013 verlassen habe, war es ähnlich wie es heute ist. Es gibt den Druck, gewinnen zu müssen und sie haben Probleme, mit dem Druck klarzukommen. Sie haben dann Probleme, ihren Job effizient zu machen», sagte Massa den Kollegen von Autosport.

In Austin kann am kommenden Wochenende schon alles vorbei sein: Sebastian Vettel hat 67 Punkte Rückstand auf Lewis Hamilton, Ferrari liegt in der Konstrukteurswertung 78 Zähler hinter Mercedes – bei noch vier Rennen. Sehr wahrscheinlich, dass die Scuderia am Ende mit leeren Händen da steht. Die Frage ist im Grunde nur noch, wann es denn nun endgültig feststeht.

«Wenn sie den Kampf verlieren, dann wegen ein paar Fehlern, und vielleicht weil sie den Druck mehr spüren als Mercedes, die viel weniger Druck haben», so Massa, der ab der kommenden Saison 5 für Venturi in der Formel E fährt.

Der Brasilianer glaubt, dass es sich mit den insgesamt acht Titeln in den vergangenen vier Jahren wesentlich einfach arbeiten lasse als wenn man gewinnen müsse: «Die Chance, Fehler zu machen, ist größer.»

Massas Rat: «Man muss einen Weg finden zu arbeiten, Dinge vorzubereiten, und das so ruhig und fokussiert wie möglich. Sie machen einen guten Job, aber vielleicht fehlen noch ein paar Kleinigkeiten.»

DTM-Chef Gerhard Berger gibt als Ex-Fahrer seinem Ex-Team folgenden Rat: «Der Schlüssel ist: Cool bleiben. Wir sind alle nur Menschen, und wir machen Fehler, vor allem unter Druck. Wie Ferrari und Vettel. Das ist menschlich.»

Was würde der Österreicher tun? «Versuchen, Fehler zu vermeiden. Hart weiterarbeiten. Das ist der Schlüssel zu allem. Immer weitermachen. Wenn die Dinge nicht so laufen: Ignorieren und die Richtung beibehalten.»

Berger will Ferrari und Vettel selbst bei dem großen Rückstand noch nicht abschreiben. «Die WM ist zu Ende, wenn sie zu Ende ist. Es sieht gut für Hamilton aus. Er macht keine Fehler, ist in großartiger Form. Zuletzt gab es viele Fehler von Ferrari und Vettel, aber vielleicht dreht sich das noch um. Wir werden sehen, was die nächsten Rennen bringen.»

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