Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

«Wird lernen»: Hill vergleicht Verstappen mit Senna

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

Max Verstappen musste sich schon oft Kritik für seine Fahrweise anhören, auch für seine Ausraster. Viele Wegbegleiter glauben aber: Der Niederländer ist trotzdem der künftige Champion.

Max Verstappen war dann tatsächlich mal sprachlos. Da hatte Kimi Räikkönen den Niederländer gerade gefragt, was denn passiert sei. Verstappen schilderte dem Ferrari-Star die Szene, als sich Lewis Hamilton einschaltete. Und Verstappen belehrte.

«Er darf sich aber zurückrunden», sagte der fünfmalige Weltmeister. «Ja, ich weiß», entgegnete Verstappen: «Aber du darfst nicht in den Leader crashen, der nichts Verrücktes anstellt.» Hamilton: «Du hattest aber mehr zu verlieren als er. Er hatte nichts zu verlieren, du alles.»

Tja, darauf hatte Verstappen dann auch keine Antwort mehr.

Damon Hill fühlt sich an eine Formel-1-Legende erinnert. «Es gab mal einen anderen Kerl in der Formel 1, der hin und wieder in andere Leute gefahren ist, wenn er es gar nicht musste. Ich denke dabei an Senna», sagte der Brite.

Hill ist sich sicher: «Max wird zwar weiter Risiken eingehen und so fahren, wie er fährt. Aber er wird lernen und dann so fahren, wie Lewis es gelernt hat. Er wird wissen, dass ein Rennsieg so wichtig und wertvoll ist, dass keine dummen Dinge ihn in Gefahr bringen sollen.»

Für Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff ist das alles ein Teil von Verstappens Lernkurve. Und dazu gehören auch Schubsereien vor der FIA-Waage. «In ein paar Jahren werden wir uns die Bilder ansehen. Dann wird er seine eigene Meinung dazu haben, ob er sich richtig verhalten hat oder nicht. Aber man kann solche Dinge nicht beschleunigen. Das ist ein Lernprozess.»

Wolff stellt klar: «Man sieht, dass er ein zukünftiger Champion ist. Unglaubliches Talent, unglaublicher Speed. Wenn seine Ecken und Kanten einmal abgeschliffen sind, wird er eines Tages Weltmeister sein.»

Von seinem Vater bekommt Max das vollste Verständnis. Klar: Jos Verstappen kennt so ein Szenario, er machte 2001 allerdings den Ocon, als er als Überrundeter dem führenden BMW-Williams-Piloten Juan Pablo Montoya ins Heck fuhr.

Dem Telegraaf sagte Jos: «Vielleicht ist es nicht gut, was Max macht. Aber ich verstehe ihn voll und ganz. Er wird seines Sieges beraubt und dann steht Ocon da und grinst so dumm.» Dieses Grinsen und die fehlende Entschuldigung gab Max dann auch als Erklärung an, warum er den Franzosen tatsächlich mehrfach geschubst hatte.

Verstappen senior: «Wir sollten es nicht größer machen, als es ist. Ich sehe, wie sich Fußballspieler jedes Wochenende auf diese Weise gegenseitig angehen. Max ist professionell genug, um niemanden zu schlagen. Ich denke, er hat sich wirklich zurückgehalten. Es war gut, dass die Leute um ihn herumstanden.»


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