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Kritik von Vettel und Ricciardo: FIA bleibt gelassen

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo in Brasilien

Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo in Brasilien

​Nach dem Abschlusstraining von Brasilien haben die GP-Stars Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo Kritik geübt: Sie finden, das Prozedere auf der Waage gehört geändert. Die FIA stellt sich taub.

Ferrari-Star Sebstian Vettel hat sich in Interlagos nach der Quali fürchtelrich darüber aufgeregt, dass er im dümmsten Moment seinen Ferrari auf die Waage stellen musste. Der vierfache Weltmeister hielt sich nicht ans übliche Prozedere und konnte von Glück reden, mit einer Ermahnung und einer Geldstrafe von 25.000 Euro davonzukommen. Dennoch war Sebastian genervt: «Wenn sich die Verhältnisse wie heute zu ändern beginnen, mit einsetzendem Regen, dann sollte kein Fahrer auf die Waage gebeten werden. Das ist unfair. Ich wollte einfach, dass sie sich beeilen.» Grundsätzlich gilt: Zeit zu verlieren, weil ein Fahrer zu Waage gebeten wird, das ist für alle gleich. Die Fahrzeuge, die zur Waage gebeten werden, sind vom Zufallsprinzip ermittelt. Vettel bekommt Rückendeckung von seinem früheren Red Bull Racing-Stallgefährten Daniel Ricciardo: «Wenn ich in der Haut von Sebastian gesteckt hätte, dann wäre ich auch frustriert gewesen. Er sah, dass Regen kommt, er hatte noch keine Runde im Trockenen, er sah sich aufgehalten. Auf einmal befand er sich in einer risikoreichen Situation.»

«Ich bin sicher, wir Fahrer werden uns in Abu Dhabi mit der FIA über diese Situation unterhalten. Wir müssten vielleicht versuchen, die Vorgabe ein wenig anzupassen; etwa insofern, dass nur auf die Waage kommen soll, wer schon eine gezeitete Runde hat. Ich bin da ganz bei Seb – wenn du auf die Waage musst, ohne eine Runde gefahren zu haben, dann entgleitet dir die Quali aus der Kontrolle, das ist nicht fair. Das Wetter hat hier auch eine Rolle gespielt. Ich vergleiche es immer mit meiner Situation in Japan. Als ich damals ein Problem hatte und ebenfalls noch keine Zeit fahren konnte, dachte ich auch: „Jungs, was wollt ihr von mir? Ich habe ja noch gar nichts getan.“ Aber dann haben sie gesehen, dass ich in Schwierigkeiten bin und liessen mich gehen.»

Die Regelhüter des Autoverbands sehen jedoch keinen Anlass, irgend etwas zu ändern. Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting meinte dazu in seiner üblichen GP-Nachbesprechung: «Es bleibt immer ein Risiko, dass ein Pilot zu einem für ihn unglücklichen Zeitpunkt zur Waage gebeten wird. Ferrari wusste das und hätte es bei der Planung berücksichtigen sollen. Ich habe das den Teams auch wiederholt erklärt. Die Kontrollen sind dazu da sicherzustellen, dass niemand untergewichtig fährt. Und wir werden weiterhin Stichproben machen.»

«Was wir hingegen nicht machen. Ändern sich die Pistenverhältnisse markant, und wir haben das auch so angezeigt («change of climatic conditions, Nachricht auf den Messschirmen, M.B.), dann werden wir niemanden aufhalten, wenn die Piste nasser wird oder abtrocknet und die Fahrer andere Reifen brauchen.»

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