Sophia Flörsch: Nach Horror-Crash Macau 11 Stunden Op
Sophia Flörsch
Formel-3-Teamchef Frits van Amersfoort brachte auf den Punkt, was die meisten Fans angesichtse der grauenvollen Unfallbilder seiner Pilotin Sophie Flörsch gedacht haben: «Zum Glück waren alle Schutzengel im Einsatz.» Dass es beim Unfall im Formel-3-Klassiker von Macau keine Toten gegeben hat, grenzt an ein Wunder. Die Deutsche war nach einer frühen Safety-Car-Phase auf Position 16 unterwegs, als sie auf der Geraden vor der Lisboa-Kurve ins Heck von Jehan Daruvala prallte, der wegen gelber Flaggen verlangsamt hatte, auf den Randsteinen abhob und nach einem weiteren Zusammenprall mit dem japanischen Formel-3-Champion Sho Tsuboi ungebremst rückwärts durch einen Fangzaun in ein Kamera-Podest segelte. Flörsch war zu diesem Zeitpunkt mit mehr als 250 km/h unterwegs.
Das Rennen wurde unterbrochen, beide Fahrer sowie zwei Fotografen und ein Streckenposten mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Wie die Veranstalter mitteilten, waren alle Unfallbeteiligten nach dem Crash ansprechbar. Am Montag wurde die junge Flörsch im Conde S. Januário-Krankenhaus von Macau elf Stunden lang operiert. Der Eingriff dauerte deshalb so lange, weil die Spezialisten sehr behutsam vorgehen mussten, um keine Nervenbahnen zu verletzen.
Flörsch hat sich einen Bruch des siebten Halswirbels zugezogen, glücklicherweise ist das Rückenmark unversehrt. Es gab zu keiner Zeit Lähmungserscheinungen. Die Ärzte in Macau teilen mit, dass die Rennfahrerin noch gut zwei Wochen in Spitalpflege bleiben muss. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen.
Sho Tsuboi konnte das Krankenhaus verlassen, ebenso sein japanischer Landsmann, der Fotograf Hiroyuki Minami. Der chinesische Fotograf Chan Weng Wang zog sich einen Leberriss zu und wird noch zehn Tage im Krankenhaus bleiben. Der Streckenposten Chan Cha erlitt Schnittwunden und einen gebrochenen Kiefer, er sollte in wenigen Tagen nach Hause gehen können.
Der Autoverband FIA hat eine Untersuchung angekündigt und die Unfallwagen beschlagnahmt.