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Carlos Sainz: «McLaren wird keine Red-Bull-Kopie»

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz

Carlos Sainz

​Der Spanier Carlos Sainz bestreitet, dass McLaren für 2019 ein Abziehbild des erfolgreichen Rennwagens von Red Bull Racing herstellt. «Wir würden es uns zu einfach machen, ein Auto zu kopieren.»

Das McLaren-Chassis 2018 war eine glatte Enttäuschung. Nach dem Wechsel von Honda zu Renault hatten McLaren-CEO Zak Brown und Superstar Fernando Alonso grosse Pläne, die Rede war von Podesträngen. Stattdessen wurde McLaren nur Sechster im Konstrukteurs-Pokal, Alonso erreichte in der Fahrer-WM den elften Schlussrang, mit Platz 5 in Australien als Highlight. Was mit einem Renault-Motor möglich ist, wenn ein gutes Chassis gebaut wird, das zeigte Red Bull Racing – vier Siege.

Einen Platz vor Alonso in der WM 2018: sein Nachfolger bei McLaren, Carlos Sainz. Im Fahrerlager von Abu Dhabi kursierte, der englische Traditionsrennstall McLaren würde für 2019 eine Kopie des Red Bull Racing-Boliden bauen. Aber der 24jährige Sainz meint: «Gewiss schauen sich unsere Techniker alle Autos der Konkurrenz an, so wie das die Gegner auch machen. Und tatsächlich werden gewisse Lösungen übernommen, auch das ist branchenüblich, nicht nur in der Formel 1. Aber wir würden es uns zu einfach machen, ein Auto zu kopieren.»

Beim Motor macht sich Sainz keine Sorgen: «Wir haben das gleiche Triebwerk wie der Werksrennstall. Den Beweis dafür habe ich bei meinem Test in Abu Dhabi erhalten. Ich mache mir für 2019 keine Sorgen, ich bin davon überzeugt, dass ich gutes Material erhalten werde. Wir lernen aus unseren Fehlern, und deshalb brennen alle auf die kommende Saison – sie wollen zeigen, dass sie mehr können.»

Der Madrilene hat sich für 2019 als Ziel gesetzt: «McLaren muss stark genug sein, um sich an der Spitze der Verfolger einzunisten.» Das würde bedeuten: hinter den Top-Teams von Mercedes-Benz, Ferrari und Red Bull Racing. Es würde auch bedeuten, dass der Renault-Kunde das französische Werksteam hinter sich lässt.

Carlos Sainz hat die Formel-1-Saison 2018 mit einem feinen sechsten Platz in Abu Dhabi abgeschlossen, aber fertig war seine Arbeit damit nicht. Nur drei Tage nach dem WM-Finale sass er schon wieder im GP-Renner, allerdings nicht mehr im Gelb von Renault Sport, sondern im Papaya-Orange des englischen Traditions-Teams McLaren. Der WM-Zehnte legte 150 Runden zurück, nur Toro-Rosso-Rückkehrer Daniil Kvyat war mit 155 Runden an einem einzelnen Tag noch fleissiger. Dann meinte der Madrilene: «Die letzten Tage waren sehr intensiv. Kaum war das Rennen Sonntagnacht zu Ende, haben wir schon Vollgas gegeben für 2019. Es gab viel zu lernen: Die ganzen Namen der Menschen in meinem neuen Team, die Funktionen des Autos, die Arbeitsabläufe. Alles läuft bislang nach Plan. Dank meiner 150 Runden gehe ich mit vielen Informationen in die Winterpause.»

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