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Flavio Briatore rügt: «Ferrari hatte es in der Hand»

Von Mathias Brunner
​Ex-Teamchef Flavio Briatore ist wenig überrascht, dass Ferrari den Teamchef auswechselt: «Ohne WM-Sieg musst du etwas unternehmen. Ferrari hatte es in der Hand, Weltmeister zu werden.»

Und wieder ist es nichts geworden mit dem WM-Titel für Ferrari. Die Italiener warten seit 2007 auf einen neuen Fahrer-Weltmeister und seit 2008 auf einen neuen Gewinn im Konstrukteurs-Pokal. Sebastian Vettel und Ferrari sind zum zweiten Mal in Folge Zweiter geworden, hinter Lewis Hamilton und Mercedes. Das hat Konsequenzen. Teamchef Maurizio Arrivabene hat keinen neuen Vertrag erhalten, Nachfolger wird Technikchef Mattia Binotto.

Für den langjährigen Formel-1-Teamchef Flavio Briatore kommt das nicht überraschend. Der Weltmeistermacher von Michael Schumacher bei Benetton und Fernando Alonso bei Renault sagt im italienischen Nachrichtenportal adnkronos: «Im vergangenen Jahr hatte Ferrari es in der Hand, Weltmeister zu werden. Aber sie haben es nicht geschafft. Ohne WM-Sieg musst du etwas unternehmen. Und ich schätze, wer bei der Scuderia die Zügel in der Hand hält, der hat genau so gedacht.»

Der 68jährige Briatore lobt Ferrari-Technikchef Mattia Binotto: «Binotto hat als technischer Leiter hervorragende Arbeit geleistet. Ferrari hatte 2018 ein vorzügliches Rennauto, wirklich sehr schnell. Hätte man die Fahrer ein wenig anders geführt, hätte damit der Titel eingefahren werden müssen.»

«Wir werden sehen, wie sich Binotto als Teamchef macht. Was ich mir überhaupt nicht vorstellen kann, das ist eine Doppelrolle als technischer Leiter und als Teamchef. Also müssen wir mal sehen, wer ihn als Technikchef ersetzt.»

Schon zum WM-Finale von Abu Dhabi hatte Briatore über die Ferrari-Führung geschimpft, und auch Sebastian Vettel musste sich Kritik gefallenlassen. Der Italiener sagte in Abu Dhabi: «In dieser Saison hatte Ferrari die Möglichkeit, den WM-Titel zu erobern. Man hätte lediglich mehr Druck auf Hamilton ausüben müssen, vielleicht hätte man ihn so auch mal in einen Fehler treiben können. Aber die Wahrheit ist: Ferrari hat diesen Druck nicht aufbauen können.»

«Das Erfolgsrezept liegt darin, jene Rennen zu gewinnen, die du gewinnen musst und sich bei den anderen Grands Prix auf Podestplätzen zu halten, wenn das Auto nicht ganz siegfähig ist, dank der richtigen Strategie. Mit dem Ferrari von Sebastian Vettel wäre Fernando Alonso Weltmeister geworden. Wir sind mit Renault zwei Mal Weltmeister geworden, da war das Auto weniger gut als der 2018er Ferrari.»

Die wichtigsten Ferrari-Rekorde

Fahrer-WM-Titel (15)
Alberto Ascari 1952 und 1953
Juan Manuel Fangio 1956
Mike Hawthorn 1958
Phil Hill 1961
John Surtees 1964
Niki Lauda 1975 und 1977
Jody Scheckter 1979
Michael Schumacher 2000 bis 2004
Kimi Räikkönen 2007

Konstrukteurs-Pokale (16)
1961
1964
1975
1976
1977
1979
1982
1983
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2007
2008

Grand Prix-Einsätze (970)

Pole-Positions (219)

Schnellste Rennrunden (248)

Siege (235)

Doppelsiege (83)

Dreifachsiege (8)

Vierfachsiege (2)

Siege von der Pole-Position aus (127)

Siege in Folge (14)
Von der Schweiz 1952 bis Schweiz 1953

Podestränge (751)

WM-Punkte (7753,5)

Treuster Fahrer
Michael Schumacher (180 GP)

Siegreichster Fahrer
Michael Schumacher (72 Siege)

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