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Toto Wolff über Korb an Netflix: «Eine Ablenkung»

Von Adam Cooper
​Die Netflix-Doku «Drive to Survive» erhält von den GP-Fans viel Lob. Aber ausgerechnet die Formel-1-Hauptdarsteller Mercedes und Ferrari sind fast unsichtbar. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt wieso.

Seit 8. März zeigt das Streaming-Portal Netflix die zehnteilige Formel-1-Dokuserie «Drive to Survive». Viele Grand-Prix-Fans sind beeindruckt davon, wie die menschlich-emotionale Seite des Sports in den Mittelpunkt rückt, die Leidenschaft der Menschen ist fast greifbar. Zahlreiche Zuschauer haben auch bemerkt: Ausgerechnet die Top-Teams Mercedes-Benz und Ferrari sind so gut wie unsichtbar. Und dies in einer Ära der Formel 1, die im Zeichen des Königsduells zwischen Lewis Hamilton und Sebastian Vettel steht. Paul Martin, ausführender Produzent von «Box to Box Films»: «Mercedes und Ferrari wollten unter anderen Bedingungen mitmachen als die anderen Teams. Wir als Produzenten und Netflix als Plattform haben uns damit nicht wohlgefühlt. Alle anderen Teams haben uns wunderbare Einblicke erlaubt, sie haben uns alle Türen geöffnet und gewissermassen ihre Seele entblösst. Mercedes und Ferrari haben sich keinen Gefallen getan.»

Im Fahrerlager des Albert Park Circuit von Melbourne nimmt Mercedes-Teamchef Toto Wolff Stellung: «Ich glaube, wir hatten im vergangenen Jahr gute Gründe, nicht mitzumachen. Der Hauptgrund bestand darin, dass ich glaube, das wäre im Titelkampf eine Ablenkung gewesen, zumal auch unser Hauptgegner nicht mitmachte. Der innere Kreis eines Teams ist ein besonderes Umfeld, das du schützen musst. Da willst du keine Mikrofonständer haben, die über deinem Kopf schweben, und keine Kameras, welche auf dich gerichtet sind. Die Medienarbeit ist bereits ein grosser Teil unseres Wochenendes, und ich fand, wenn wir noch mehr machen, dann ist das unserer Leistungsfähigkeit abträglich.»

Inzwischen hat auch Wolff die Serie gesehen. «Auf dem Weg hier nach Australien habe ich die ersten drei Folgen geschaut. Einiges fand ich sehr gut. Produktionstechnisch ist das grossartig, auf sehr hohem Niveau gemacht. Es zeigt die Formel 1 in einem ganz anderen Licht. Die Art der Erzählung ist packend. Da werden Geschichten erzählt, die sich nicht aufgedrängt hatten. Ich habe viel Lob von Menschen gehört, die sich normalerweise nicht für die Formel 1 interessieren. Also müssen wir das nochmals überdenken.»

Netflix ist beim Saisonbeginn in Australien bereits am Drehen für weitere Folgen, auch die Testfahrten in Barcelona waren gefilmt worden.

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