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Mick Schumacher: Parallelen zu Michael Schumacher

Von Mathias Brunner
​Rene Rosin, Teamchef des Rennstalls Prema, spricht über seinen langjährigen Piloten Mick Schumacher: «Er ist ein harter Arbeiter, der genau weiss – nur wegen seines Namens steht ihm überhaupt nichts zu.»

Mick Schumacher vor aufregenden Tagen: In Bahrain beginnt die Formel-2-Saison mit seinem Rennstall Prema, nach dem GP-Wochenende stehen Testfahrten auf dem Programm – dabei sitzt Mick am 2. April im Ferrari von Sebastian Vettel und Charles Leclerc, am 3. April im Alfa Romeo-Sauber von Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi.

2018 ist Mick Schumacher mit einer grandiosen zweiten Saisonhälfte Formel-3-Europameister geworden. Rene Rosin, Teamchef des Prema-Rennstalls, ist fest davon überzeugt, dass der 20jährige Schumacher unbeirrt dem GP-Sport zustrebt. Seit vier Jahren ist er bei Prema Teamchef des jungen Schumacher. «Was mich bei Mick am meisten beeindruckt, das ist seine Entschlossenheit. Er hat sehr früh verstanden, dass der Weg in die Formel 1 sehr arbeitsreich ist. Er ist in den vergangenen Jahren stets gewachsen. Er ist ein harter Arbeiter, der sich unfassbar reinhängt, er nimmt alle Erfahrungen wie ein Schwamm auf und geht überaus konstruktiv vor.»

«Ich arbeite jetzt seit 2016 mit ihm zusammen», so Rosin weiter in der Gazzetta dello Sport. «Ich sehe einen jungen Mann, der sich in einem schönen Reifeprozess befindet.» Aber woher kam dieser Turbo zur zweiten Saisonhälfte 2018? Rosin findet: «Wer sich die Ergebnisse im Einzelnen ansieht, der erkennt schnell – diese Leistungssteigerung war schon zu Beginn des Jahres da. Aber Details stimmten nicht. Mal war es Pech oder mal ein kleiner Fehler, der das wahre Potenzial verschleiert hat. Als er gewissermassen alle Puzzle-Teilchen perfekt zusammengesetzt hat, da kamen auch die Spitzenresultate.»

Rosin sagt aber auch: «Mick weiss – nur wegen seines Namens steht ihm überhaupt nichts zu. Er hat gute Formel-2-Tests gefahren, aber ob er aus diesen erfreulichen Ansätzen auch eine gute Saison machen kann, das muss sich nun zeigen. Er fährt teilweise gegen Piloten, die schon Jahre in dieser Kategorie sind. Das wird es ihm im ersten Teil der Saison nicht einfach machen.»

Der erfolgreiche Manager Nicolas Todt meint: Mick Schumacher sei ein gutes Beispiel dafür, wie man sich in der Karriere korrekt Zeit gibt. «Bei Mick heisst es nicht – jetzt oder nie! Er weiss, dass er noch viel lernen muss. Er ist jung. Das Ziel besteht nicht darin, möglichst schnell in einem GP-Renner zu sitzen. Das Ziel muss sein, in der Formel 1 zu bleiben. Ich halte es für sehr wichtig, gut vorbereitet in den Grand-Prix-Sport zu kommen. Du musst in den Nachwuchsklassen beweisen, dass du regelmässig gewinnen oder gar dominieren kannst. Dann ist es Zeit für den nächsten Schritt. Die meisten Fahrer überstürzen alles, und das stellt sich später als Fehler heraus.»

Der Formel-3-Titel ist auch keine Garantie für eine grosse GP-Karriere, wie unsere kleine Statistik der letzten Europameister zeigt.

Meister 2018: Mick Schumacher (D)
2019 Formel 2, neuerdings Mitglied der Ferrari-Fahrerakademie

Meister 2017: Lando Norris (GB)
2019 Formel 1 mit McLaren

Meister 2016: Lance Stroll (CAN)
Seit 2017 in der Formel 1, 2019 mit Racing Point

Meister 2015: Felix Rosenqvist (S)
Keine Verbindungen zur Formel 1, fährt 2019 Formel E und IndyCar

Meister 2014: Esteban Ocon (F)
Seit 2016 in der Formel 1, 2019 ist der Mercedes-Junior ohne Stammplatz

Meister 2013: Raffaele Marciello (I)
Lediglich Testfahrten mit Sauber und Ferrari, später Blancpain-GT-Meister

Meister 2012: Daniel Juncadella (E)
Testfahrten mit Force India, später Tourenwagensport

Meister 2011: Roberto Merhi (E)
2015 dreizehn Grands Prix für Manor, später wieder Rückschritt in die Formel 2

Meister 2010: Edoardo Mortara (I)
Keine Formel-1-Karriere, stattdessen DTM und Formel E

Meister 2009: Jules Bianchi (F)
Ferrari-Zögling, ab 2013 in der Formel 1. Schwerer Unfall 2014 in Suzuka, im Sommer 2015 verstorben

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