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Toto Wolff: Weshalb Mercedes in China so stark ist

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

​Mercedes-Teamchef Toto Wolff ist zufrieden: Die Silberpfeile in der ersten Startreihe zum China-GP. Der Wiener sagt: «Das Pendel schwingt ständig hin und her, zwischen den Teams, zwischen den Piloten.»

Alle gingen vor dem GP-Wochenende in Shanghai davon aus, dass Ferrari dank toller Topspeed in China die Nase vorn haben würde. Nach dem Abschlusstraining gilt: von wegen. Die erste Startreihe glänzt vielmehr ganz in Silber – die beiden Mercedes von WM-Leader Valtteri Bottas und des fünffachen Weltmeisters Lewis Hamilton haben die erste Startreihe ganz für sich eingenommen; sehr zur Freude von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Der Wiener sagt nach dem Qualifying: «Ich wüsste nicht, wie das besser hätte laufen können. Das war auch für mich aufregend, weil kein Blatt Papier zwischen die beiden Autos gepasst hätte. Und Ferrari hat uns immer in Atem gehalten. Ich bin sehr zufrieden.»

«Nach all den Jahren, in welchen wir viel Lob für unseren Motor erhalten haben, ist es in gewisser Weise witzig festzustellen – den Unterschied hier in China hat unsere Leistung in den Kurven gemacht. Wir scheinen das optimale Abtriebs-Niveau gefunden zu haben. Aber in der Formel 1 gibt es bekanntlich keine einfachen Antworten. Das Ergebnis ist immer eine Kombination aus Motorleistung und aerodynamischer Effizienz, und dort sprechen wir dann von der Balance zwischen Abtrieb und Luftwiderstand. Wir haben seit den Wintertests nichts unversucht gelassen, unseren offensichtlichen Rückstand ein wenig wettzumachen, und da scheinen wir auf gutem Weg zu sein.»

«Valtteri Bottas ist wie in Melbourne brillant gefahren, eine unglaubliche Leistung. Aber genau so viel Freude macht mir Lewis Hamilton, der nach schwierigen freien Trainings im Qualifying auf einmal da war. Seine theoretische Bestzeit, wenn er also alle Pistensegment optimal hätte zusammensetzen können, wäre sogar zwei Zehntel schneller gewesen, und das hätte für die Pole gereicht.»

«Wir erleben, wie das Pendel hin und her schwingt, nicht nur generell in der Formel 1, auch innerhalb der Rennställe zwischen den Piloten mit dem gleichen Fahrzeug. Valtteri war in Australien eine Klasse für sich, in Bahrain war es das nicht. Hier fährt er wieder so wie in Melbourne. Bei Hamilton war es umgekehrt. Im Ferrari-Team sehe ich etwas Ähnliches. In Bahrain hatte ich den Eindruck, dass Charles Leclerc der dominierende Mann ist, Einige sprachen sogar schon von einem Machtwechsel, hier aber wirkt Vettel stärker.»

Am Freitag war es in China verhältnismässig kühl, dann zum Qualifying markant wärmer, für den Renntag soll es wieder kühler werden. Was bedeutet das alles für Toto Wolff? «Auch unsere Wettervorhersage lautet, dass es am Sonntag nicht mehr so warm sein wird wie am Samstag. Also wird es noch kniffliger sein, die Reifen ins beste Betriebsfenster zu bringen, und das wiederum wird den Ausschlag geben über Sieg oder Niederlage. Für mich sind die Pirelli-Walzen der grösste Grund für die ganzen Formschwankungen.»

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