Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

China-GP: Verrückte Fakten, viele Spezial-Helme

Von Mathias Brunner
​Die Formel 1 feiert den 1000. WM-Lauf, leider nicht auf einer Traditionsbahn wie Silverstone oder Monza, sondern in Shanghai. Die Fahrer zeigen besondere Helme, wir betonen kuriose Faktein zum China-GP.

Natürlich wäre es allen echten Formel-1-Fans lieber gewesen: Der 1000. Formel-1-WM-Lauf hätte auf eine Traditionsrennstrecke gehört, nach Silverstone (wo 1950 der erste Lauf ausgetragen wurde) oder nach Monza. Aber es ist nun mal Shanghai. Die Formel 1 zeigt im weiträumigen Fahrerlager des Shanghai International Circuit allerlei Memorabilien: Lenkräder, Pokale, Modelle legendärer Rennwagen, Formel-1-Motoren. Der Funke spricht dennoch nicht so richtig herüber, denn das Herz der Formel 1 schlägt in Europa, nicht in Asien.

Zum 1000. Grand Prix hat die FIA die Regel ausgehebelt, wonach die Fahrer das ganze Jahr über mit dem gleichen Helmdesign fahren müssen. Ausnahmen gibt es nur einmal pro Jahr, die Piloten nutzen das in der Regel für ihren Heim-GP (wenn sie denn einen haben) oder für den Klassiker in Monte Carlo.

Am besten gefällt uns die Minimalistik von Daniel Ricciardo: Er trägt das Helmdesign seines legendären Landsmannes Sir Jack Brabham, also Silber mit einem schwarzen Strick. Ricciardos Stallgefährte Nico Hülkenberg hat sich ebenfalls für einen Retro-Stil entschieden, mit grosser Startnummer und Renault-Logo.

Bei Williams mussten die Fans zwei Mal hingucken: Rückkehr von Juan Pablo Montoya beim englischen Traditionsrennstall? Nein, der junge George Russell fährt mit einem geteilten Design – auf der einen Seite finden wir seine gewohnten Farben, auf der anderen die Helmfarben des kolumbianischen GP-Siegers. Hintergrund: «Mein erster Karting-Helm war eine exakte Kopie des Kopfschutzes meines älteren Bruders. Erst Jahre später wurde mir klar, dass er das Design bei Montoya abgeguckt hatte!»

Haas-Fahrer Romain Grosjean hat seine Helmfarben auf Perlmutt und Gold umgestellt, der Mexikaner Sergio Pérez zeigt an der Oberseite seines China-Helmes prominent, worum es in Shanghai geht.

Doch auch ohne 1000. WM-Lauf birgt der Shanghai International Circuit allerlei Bemerkenswertes.

15 Mal ist der Grosse Preis von China seit 2004 ausgetragen worden. Von diesen Siegern wurden im gleichen Jahr sieben Fahrer Weltmeister (2005 Alonso, 2007 Räikkönen, 2008 Hamilton, 2014 und 2015 Hamilton, 2016 Rosberg und 2017 Hamilton).

Für Nico Rosberg und Red Bull Racing ist China kein Grand Prix wie jeder andere: Der Deutsche errang hier 2012 seinen ersten Formel-1-Sieg; Red Bull Racing holte den ersten von 55 GP-Triumphen 2009 gleich in Form eines Doppelsiegs, mit Sebastian Vettel vor Mark Webber.

Wir haben vier China-GP-Sieger im Feld der 20 gegenwärtigen Formel-1-Piloten: Räikkönen, Vettel, Ricciardo und Hamilton. Am erfolgreichsten ist davon Lewis Hamilton mit fünf Siegen (2008 und 2011 mit McLaren, 2014, 2015 sowie 2017 mit Mercedes-Benz).

Lewis Hamilton hält den Rekord in Sachen Pole-Positions auf dem Shanghai International Circuit: Der englische Superstar startete 2007, 2008, 2013, 2014, 2015 und 2017 vom besten Startplatz.

10 von 15 China-GP-Siegern sind von der Pole-Position losgebraust.

Kurioserweise wurden nur drei China-GP von Startplätzen mit geraden Nummern gewonnen.

Bei 7 von 15 China-GP kam es zu einer Safety-Car-Phase.

Die Gegengerade von Shanghai ist die längste aller aktuellen Formel-1-Strecken. Mit 1209 Metern ist sie vier Meter länger als jene von Abu Dhabi, annähernd so lange sind auch die Geraden in Baku und Mexiko-Stadt.

Das Layout des Kurses erinnert aus der Vogelperspektive an das chinesische Zeichen «shang», was auf Deutsch über oder oben bedeutet.

Als der Shanghai International Circuit 2004 eröffnet wurde, galt er als die teuererste Rennanlage der Welt – mit Baukosten von (offiziell nie bestätigten) 500 Millionen Dollar.

Gut eine Viertelstunde nach Beginn des zweiten freien Trainings zum Grossen Preis von China 2015 rannte ein schwarzgekleideter Mann, offenbar von der Haupttribüne kommend, quer über die Start/Ziel-Gerade, ungefähr auf Höhe der Ziellinie, und hechtete gekonnt über die Boxenmauer Richtung Ferrari-Garage. Der Mann eilte zielstrebig zur Ferrari-Box, wurde jedoch von Sicherheitskräften überwältigt, bevor er in den Bereich von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen eindringen konnte. Augenzeugen zufolge hat der Mann auf Chinesisch geäussert, er wolle ein Formel-1-Auto fahren. Bis heute haben die Organisatoren nicht enthüllt, um wen es sich gehandelt hat und in welcher Form der Mann allenfalls bestraft worden ist.

Grosser Preis von China: Das goldene Buch

2004: Rubens Barrichello (BR), Ferrari
2005: Fernando Alonso (E), Renault
2006: Michael Schumacher (D), Ferrari
2007: Kimi Räikkönen (FIN), Ferrari
2008: Lewis Hamilton (GB), McLaren-Mercedes
2009: Sebastian Vettel (D), Red Bull Racing-Renault
2010: Jenson Button (GB), McLaren-Mercedes
2011: Lewis Hamilton (GB), McLaren-Mercedes
2012: Nico Rosberg (D), Mercedes
2013: Fernando Alonso (E), Ferrari
2014: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2015: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2016: Nico Rosberg (D), Mercedes
2017: Lewis Hamilton (GB), Mercedes
2018: Daniel Ricciardo (AUS), Red Bull Racing-Renault

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