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Charles Leclerc (Ferrari): «Das stimmt einfach nicht»

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc in Baku

Charles Leclerc in Baku

​Alle hatten auf eine grandiose Aufholjagd von Charles Leclerc gehofft in diesem Strassen-GP von Baku. Aber der Vorwärtsdrang des Monegassen verpuffte. Der Ferrari-Pilot dementiert, dass er Probleme hatte.

Hat Ferrari in Baku einmal mehr die Reifenstrategie versemmelt? GP-Sieger Johnny Herbert findet: «Es war offensichtlich, dass Charles Leclerc auf den mittelharten Reifen zu lange auf der Bahn gelassen wurde.» Der Monegasse hatte – von Startplatz 8 kommend, wegen seines Quali-Unfalls – nach 13 Runden bereits geführt, sein Ferrari schien so flott unterwegs zu sein, dass viele an einen Podestplatz glaubten. Er hatte in Runde 9 Max Verstappen überholt, dann wurde ihm die Führung geschenkt, als Bottas, Vettel und Hamilton vor ihm frische Reifen abholten. Aber in der Folge stiegen die Rundenzeiten von Leclerc immer mehr, gegen die Rivalen auf neueren Reifen hatte er keine Chance.

Hat die Scuderia in Sachen Reifen-Strategie alles richtig gemacht? Hätte Leclerc nicht früher auf weiche Reifen umstellen müssen als erst 16 Runden vor Schluss? Ferrari-Teamchef Mattia Binotto am Sonntagabend: «Klar haben wir bei der Besprechung mit den Ingenieuren thematisiert, ob wir Charles früher hätten reinholen sollen oder nicht. Vielleicht ja. Es wäre aber Glücksspiel gewesen. Keiner wusste, ob seine weichen Reifen dann bis zur Zielflagge durchhalten würden. Ich glaube nicht, dass an unserer Reifenstrategie etwas falsch gewesen ist. Das gilt auch die Taktik mit Sebastian.»

Die meisten Experten wie Herbert waren sich sicher: Die eher zahme Schlussphase von Leclerc Richtung Platz 5 ging auf Probleme mit den Reifen zurück. Leclerc war nach seinem Stopp eine halbe Minute hinter Leader Bottas auf die Bahn zurückgekommen, alle erwarteten die grosse Schlussattacke, aber die kam nicht. Wegen der Reifen? Der junge Charles sagt: «Nein, das stimmt nicht. Viele Leute haben geglaubt, dass ich Probleme mit den Reifen hatte. In Wahrheit aber hatte ich einfach Tempo rausgenommen. Ich hatte mich schon ziemlich früh im Rennen erkundigt, wie meine Chancen stehen, dass ich die Spitze noch einhole. Die Antwort lautete: nein. Also konzentrierte ich mich ab diesem Punkt aufs Reifenschonen. Mein Speed auf den weichen Reifen ist im Dauerlauf nicht repräsentativ.»

«Ich machte mir keine Illusionen, auch nicht dann, als ich Verstappen überholen konnte. Ich wusste, dass ich auf einer anderen Strategie unterwegs bin.»

Leclerc hatte kurz vor Schluss so viel Vorsprung auf den hinter ihm fahrenden Sergio Pérez, dass er sich einen Boxenstopp und frische Pirelli gönnte – und damit den Zusatzpunkt für die beste Rennrunde eroberte.

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