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Christian Horner (Red Bull Racing): Honda ist anders

Von Mathias Brunner
​Max Verstappen liegt auf dem vierten Zwischenrang, Red Bull Racing ist WM-Dritter, Ferrari bleibt in Reichweite. RBR-Teamchef Christian Horner zieht eine positive Zwischenbilanz, vor allem dank Honda.

Max Verstappen ist eine Garantie auf Spitzenplatzierungen. Seit Ende August 2018 in Belgien ist der 21jährige Niederländer stets unter den besten Fünf ins Ziel gekommen, zuletzt ist der Red Bull Racing-Fahrer nach Rang 3 in Australien drei Mal Vierter geworden, in Bahrain, China und Aserbaidschan. Damit liegt der fünffache GP-Sieger auf dem vierten WM-Zwischenrang, nur einen Punkt hinter Sebastian Vettel im besser platzierten Ferrari. In der Markenwertung ist Mercedes auf 173 Punkte davongezogen, zwischen Ferrari und Red Bull Racing steht es 99:64.

RBR-Teamchef Christian Horner freut sich über die anhaltend guten Leistungen von Max Verstappen: «Monaco 2018 war die Wende. Nach dem Trainingsunfall dort ging Max in sich, seither fährt er auf einem anderen Niveau. Bis Bahrain in diesem Jahr zeigte er sechs Podestfahrten in Folge. Und nur Lewis Hamilton hat in der zweiten Saisonhälfte 2018 mehr Punkte erobert als Max. Diese tolle Form hat er nahtlos in die neue Saison mitgenommen. Nun liegt es an uns, ihm ein Auto zu geben, mit dem er gewinnen kann.»

Der Engländer lobt Motorpartner Honda: «Das Fabelhafte an Honda ist – die Japaner konzentrieren sich voll und ganz auf die Arbeit mit Red Bull Racing und Toro Rosso. Ein erheblicher Unterschied zu 2018: Unser Motorlieferant Renault arbeitete für das Werksteam mit einem anderen Kraftstoff- und Ölpartner. Wenn unsere Leute von ExxonMobil etwas Neues ausprobieren wollten, dann mussten sie sich bei der Prüfstandsarbeit hinten anstellen.»

«Mit Honda läuft das ganz anders. Vor allem die Verzahnung zwischen den Japanern und ExxonMobil ist extrem gut. Wir werden in die ganzen Entwickungen von Honda eingebunden, und das schliesst die Arbeit mit Rennsprit und Schmierstoffen mit ein. Das ist ein echtes Dreieck, eine wahrhaftige Partnerschaft.»

Pierre Gasly hat bislang keinen leichten Stand. Aber Horner stellt sich vor den Franzosen: «Pierre braucht einfach ein wenig Zeit. Es ist ein grosser Schritt von Toro Rosso zu Red Bull Racing. In Australien kam er nicht gut zurecht, aber er hat in Bahrain ein ganz starkes Rennen gezeigt und ist auch in China sehr solide gefahren, einschliesslich der besten Rennrunde. In Baku hat er im ersten Quali-Segment Bestzeit erzielt, und aus der Boxengasse kommend, ist er im Rennen bis auf Rang 6 vorgestossen. Dann ging leider eine Antriebswelle kaputt. Ich fand, er ist in Baku das bislang stärkste Wochenende für uns gefahren, er hat Selbstvertrauen getankt.»

Horner ist einer jener Teamchefs, die selber Rennen bestritten haben – in der Formel Renault, der britischen Formel 3 sowie zuletzt 1998 in der Formel 3000, die heute Formel 2 heisst. Der Engländer schmunzelt dazu: «Heute komme ich nur noch selten dazu, hinterm Rennlenkrad Platz zu nehmen. Ab und an erhalte ich eine Einladung von Lord March, um beim Goodwood Revival zu fahren. Und wenn ich dann im Rennwagen sitze, denke ich: ‚Was zum Geier machst du hier?’ Ich habe nicht mehr dieses brennende Verlangen, Rennen zu bestreiten. Aber solche Veranstaltungen machen immer grossen Spass.»

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