Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

David Coulthard: Weltmeister Bottas wäre ein Problem

Von Rob La Salle
David Coulthard mit den GP-Assen Vettel, Bottas und Hamilton

David Coulthard mit den GP-Assen Vettel, Bottas und Hamilton

​Der langjährige Grand-Prix-Fahrer David Coulthard glaubt: «Wenn Valtteri Bottas in diesem Jahr Weltmeister wird, dann hat die Formel 1 ein echtes Problem.» Der Schotte erklärt, was er damit meint.

Der 246fache Grand-Prix-Teilnehmer David Coulthard ist dem Team eng verbunden geblieben und sitzt noch heute regelmässig in GP-Boliden – bei Demo-Fahrten. Darüber hinaus kommentiert der 48jährige Schotte das Formel-1-Geschenen für Channel 4. Der WM-Zweite von 2001 beobachtet aufmerksam den Mercedes-Zweikampf zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas und spricht offen aus, was sich viele nicht zu sagen wagen.

«Lewis Hamilton ist ohne jeden Zweifel der grosse Star der Formel 1. Aber das bringt ein echtes Dilemma mit sich. Denn wenn Valtteri Bottas in diesem Jahr Weltmeister werden würde, dann ist das für den Sport weltweit einfach nicht wichtig genug», so der 13fache GP-Sieger im Mirror.

«Ich will hier die Leistungen von Valtteri nicht schlechtreden. Ganz im Gegenteil finde ich es eindrucksvoll, wie stark er nach einer schwierigen Saison 2018 zurückgekommen ist. Er bietet Lewis die Stirn, und ich erkenne durchaus Chancen für ihn, Weltmeister zu werden.»

«Aber wenn Bottas wirklich Champion werden würde, dann wäre das in Finnland eine Riesen-Story, dann wäre das auch für die Formel 1 eine Riesenstory, aber weltweit bewegt das nichts.»

«Lewis hingegen ist in Amerika profiliert, durch seine Kooperation mit Tommy Hilfiger und seine zahlreichen Aktivitäten weit über die Formel 1 hinaus, die dem GP-Sport zusätzliche Aufmerksamkeit bescheren. Natürlich ist das kein Grund, ihm den Titel zuzuschanzen, aber keiner kann wegreden – wenn er Weltmeister wird, dann erzeugt das auf der Welt ein viel grösseres Echo.»

Lewis Hamilton selber hat über sein Jetset-Leben festgehalten: «Ich probiere halt gern etwas Neues aus. Doch ich bin deswegen nicht weniger auf meinen Job konzentriert als meine Arbeitskollegen. Sie leben vielleicht anders. Sie gehen nach einem GP-Wochenende nach Hause, du triffst sie nicht bei Veranstaltungen. Aber ich trainiere mindestens gleich viel wie sie, wenn nicht härter, auch wenn ich noch all das andere Zeugs nebenher mache.»

Seine scheinbare Ruhelosigkeit erklärt er so: «Ich habe all diese Energie. Ich trainiere, ich reise, ich lerne mehr über Musik und über Mode, ich lese sehr viel. Ich will nichts verpassen. Ich will alles auskosten. Wenn ich mit Jay-Z oder Pharrell Williams ins Studio gehen kann, dann pack ich die Gelegenheit beim Schopf. Warum nicht? Ich mag es, in Gesellschaft wahrer Grösse zu sein.»

Allerdings relativiert Hamilton das mit dem Jetset: «Wenn die Anderen feiern gehen, dann leg ich mich ins Bett.»


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