Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Dr. Helmut Marko: «Dann haben wir eine Buchhalter-WM»

Von Mathias Brunner
Dr. Helmut Marko

Dr. Helmut Marko

​Bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» von ServusTV hat Formel-1-CEO Chase Carey über das heikle Thema Kostendeckel gesprochen. Red-Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko warnt vor einer Buchhalter-WM.

Seit Anfang Juni wissen die Grand-Prix-Rennställe, in welcher Höhe der kommende Budgetdeckel der Formel 1 angesiedelt ist, und wie immer ist es ein Kompromiss, mit welchem die meisten schlecht leben können: 175 Millionen Dollar, mehr darf ein Team nicht ausgeben. Für die Mittelfeld-Rennställe ist dieser Deckel zu hoch, für die Top-Teams zu niedrig, alle knirschen mit den Zähnen.

Aber eben: 175 Millionen sind nicht 175 Millionen, denn viel Kosten sind gar nicht eingeschlossen, wie Fahrerlöhne, Marketing oder jeder Aufwand für die Motoren.

So richtig glücklich ist niemand mit der Lösung: Die Mittelfeld-Teams hatten auf eine Grenze von 150 Millionen gehofft. Die Top-Teams auf einen Bereich zwischen 200 und 250 Millionen. Das wäre ein Witz gewesen, denn so viel geben sie heute aus.

Die Formel-1-Führung ist davon überzeugt, dass die Einhaltung des Kostendeckels machbar sei. Als Strafe ist angedacht, einem fehlbaren Team Punkte zu streichen; einem Teamchef, der beim Bescheissen erwischt wird, droht ein Arbeitsverbot.

Bei «Sport und Talk aus dem Hangar-7» von ServusTV hat Formel-1-CEO Chase Carey über das heikle Thema Kostendeckel gesprochen: «Wir haben gut ein Jahr gebraucht, um das Problem Kosten im Detail zu diskutieren. Ich meine, dass sich die von uns vorgeschlagene Struktur bewähren wird. Unser Sport ist kompliziert, wir brauchen Regeln, dass alles zuverlässig eingehalten wird.»

«Der Plan besteht darin, bis 2020 einen Test durchzuführen, das wird sich direkt auf den Prozess auswirken, wie wir die Kosten einhalten können. Das wird für uns alle ein Lernprozess, da machen wir uns keine Illusionen. Meine Vermutung ist, dass wir die Struktur der Kosten weiter verfeinern werden. Wir brauchen jedoch jetzt einen Startpunkt. Wir wollen den Sport so verändern, dass ein besserer Wettbewerb möglich wird.»

Skepsis ist angebracht. Red-Bull-Rennberater Dr. Helmut Marko sagt: «Im schlimmsten Fall haben wir eine Buchhalter-WM, in welcher du zwei Monate später disqualifiziert wirst, weil du die Kosten nicht eingehalten hast. Man wird zum Teil Leute abbauen müssen. Wir suchen uns andere Betätigungsfelder wie die Entwicklung des Hyper-Cars. Wir können vielleicht auch einen Windkanal für beide Teams verwenden, also für Red Bull Racing und Toro Rosso gemeinsam.»

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