Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Leclerc zu Tankstopps: «Würde es gerne ausprobieren»

Von Vanessa Georgoulas
Ferrari-Star Charles Leclerc

Ferrari-Star Charles Leclerc

Bei der Frage, ob die Formel 1 die Tankstopps wieder einführen sollte, gehen die Meinungen der Teamchefs auseinander. Die Fahrer würden sich hingegen über leichtere Autos am Start freuen.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner sieht keinen Sinn darin, Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff würde die Idee nicht gleich wieder verwerfen und FIA-Präsident Jean Todt ist persönlich für ein Comeback des Nachtankens in der Formel 1. Doch was sagen die Piloten dazu? Ferrari-Star Charles Leclerc gesteht zunächst: «Ich weiss nicht, ich fuhr noch kein Rennen, bei dem nachgetankt wurde, aber es war definitiv cool, das mit anzusehen.»

«Warum sollte die Formel 1 also nicht zu den Tankstopps zurückkehren? Ich würde es gerne ausprobieren», fügt der Monegasse an, betont aber auch: «Ich denke, das Hauptproblem ist schon, dass die Autos wahrscheinlich zu schwer sind, und das sind zwei verschiedene Dinge, aber das Tankstopp-Comeback könnte eine gute Idee sein.»

Weniger Freude hat der 21-Jährige am Vorschlag, die Schützenhilfe der Fahrer zu beschränken und etwa die Telemetrie abzuschaffen. «In dieser Hinsicht sind uns ab einem gewissen Punkt die Hände gebunden, denn die Autos sind mittlerweile so komplex, dass die Hilfe der Ingenieure nötig ist. Einige Informationen lassen sich sicherlich beschränken, aber ich denke, da stossen wir bald an unsere Grenzen, einfach weil die Autos heutzutage so kompliziert sind.»

Weltmeister Lewis Hamilton ist sich sicher: «Die Autos müssen keine 730 kg wiegen, sie müssen einfach nicht so schwer sein. Früher, vor vielen Jahren, waren sie etwa 600 kg schwer. Und ich habe mich mit meinen Ingenieuren darüber unterhalten, grundsätzlich ist es möglich, wieder auf dieses Gewicht zu kommen. Wir müssen nur einige Dinge abschrauben, die auch zur Performance beitragen, aber es wäre grundsätzlich möglich.»

Der 80-fache GP-Sieger verweist auch auf die harten Vorgaben für den alleinigen Formel-1-Reifenausrüster: «Pirelli muss eine wirklich knifflige Aufgabe lösen, denn es ist schwierig, einen Reifen zu entwickeln, der den Belastungen mit den aktuellen Formel-1-Rennern standhält. Das Gewicht des Autos wirkt sich auch auf den Abbau aus, das Ganze hätte also einen positiven Domino-Effekt. Mit leichteren Autos würden wir auch härter kämpfen können.»

«Auch wenn man sich das Ende der Rennen anschaut, obwohl die Reifen dann gebraucht sind, können wir stärker pushen, weil die Autos mit jedem Kilo Sprit, das wir verbrennen, leichter werden», betont der fünffache Champion un WM-Leader. «Es wäre also nicht so schlecht für uns, wenn die Autos etwas an Gewicht verlieren würden.»

Sein Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas stimmt ihm zu: «Wenn die Autos leichter werden, profitiert man in allen Bereichen, beim Racing, den Reifen – einfach überall. Was auch immer unternommen werden kann, um das Gewicht der Renner zu reduzieren, wird immer ein Vorteil sein, weil es mehr Spass bedeutet – und zwar für jeden.»

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