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Jamie Chadwick holt W-Series-Titel: Und jetzt?

Von Andreas Reiners
Jamie Chadwick

Jamie Chadwick

Jamie Chadwick hat den Titel in der neuen W Series geholt. Viel wird nun davon abhängen, wie es für die Britin weitergeht. Das ist aktuell offen.

Jamie Chadwick weiß, dass sie größer denken muss. Ja, die W Series war vor allem für sie ein Erfolg. Neben dem Titel gab es 500.000 Dollar Preisgeld. Und mehr Aufmerksamkeit, neben der Möglichkeit zu zeigen, was sie kann.

«Meine Ziele sind viel höher als nur die W Series. Ich will in diesem Sport viel mehr erreichen», sagte Chadwick nach ihrem Titelgewinn in der Premierensaison der neuen Frauen-Formelserie.

Sie räumte ein, es sei eines der härtesten Jahre gewesen, die sie bisher mitgemacht habe: «Die Leute bewerten dich nach deiner Performance auf der Strecke, aber es gehört so viel mehr dazu. Dieses Jahr hat mich mehr getestet als jedes andere, es war intensiv.»

Die Aufmerksamkeit für die neue Serie, die im Rahmenprogramm der DTM fuhr, war größer als in allen anderen Serien vorher. Und damit auch der Druck.

Was vor allem positiv ist: Viele Kritiker haben ihre Meinung geändert. «Claire Williams gehört auch dazu», verriet Chadwick, die von Williams im Mai für das Entwicklungsprogramm des Rennstalls verpflichtet wurde.

Chadwick: «Wir wollen das Gleiche schaffen: Mehr Frauen in den Motorsport bringen. Hoffentlich kann die Kritik jetzt aufhören und wir können es als das sehen, wofür es sein soll.»

Ein Sprungbrett. Fragt sich nur wohin?

Zuletzt stand vor 43 Jahren eine Frau in die Startaufstellung der Formel 1. Ob sich das so schnell ändert, ist fraglich.

Nicht nur Talente fehlen, sondern oft auch das Geld oder die nötige Unterstützung, das Vertrauen. «Dieses Jahr hat mir die Plattform gegeben, die ich sonst nie gehabt hätte», sagte Chadwick. Nun gilt es für sie, das Beste daraus zu machen. Was in der heutigen Zeit einfacher gesagt als getan ist.

Die Macher planen derweil bereits eine zweite Saison, künftig soll es Punkte für das Erreichen der Superlizenz geben. DTM-Chef Gerhard Berger brachte auch eine Testfahrt in einem Tourenwagen ins Spiel.

Dann aber wohl eher ohne die Titelverteidigerin. «Ich brauche mehr Racing, um mich mit den Top-Jungs zu messen. Hoffentlich kann ich das im nächsten Jahr. Die internationale Formel 3, wäre eine Möglichkeit, vielleicht sogar die Formel 2.

Ein Problem bleibt trotz des Preisgelds die Kohle. «Es geht darum, was du in der Tasche hast. Finanzielle Unterstützung, das ist die größte Hürde.»


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