Alex Albon: Sein Renn-Idol heisst – Valentino Rossi!
Alex Albon hat 2019 mit Toro Rosso-Honda seine erste Grand-Prix-Saison in Angriff genommen, nach zwölf Rennen bugsiert ihn Red Bull zum grösseren Team, zu Red Bull Racing-Honda: Ab dem GP-Wochenende von Spa-Francorchamps Ende August sitzt er im zweiten Wagen neben Max Verstappen. Der 23jährige Thai-Brite hat sich mit bemerkenswerten Leistungen für diese Chance empfohlen. Albon und Max Verstappen fahren mit sehr ähnlichen Startnummern – der Niederländer mit der 33, Alex mit der 23.
Auslöser für die 23 von Albon ist die italienische Motorrad-Legende Valentino Rossi. Albon: «Ich war immer ein grosser Fan von Rossi und seiner Nummer 46. Aber niemand kann den Doktor vollwertig ersetzen, daher dachte ich mir – die Hälfte werde ich schon hinkriegen.» Tatsächlich zeigen Bilder aus der Kartkarriere von Albon, wie er beispielsweise 2006 zum Juniorentitel fuhr, mit der 46 und Rossi-Aufklebern auf Kart und Helm.
Eine neue Formel-1-Fahrergeneration wächst heran, welche nicht Ayrton Senna oder Michael Schumacher als Vorbild nennt. McLaren-Rookie Lando Norris erzählte meinem Kollegen Luke Smith von crash.net: «Ich habe als Knirps zuerst MotoGP-Rennen gesehen, erst dann Formel-1-Läufe. Ich fand, was die da mit ihren Motorrädern aufführen, das ist schon saucool. Und der coolste Hund von allen war eben Rossi. Er war anders, er war lustig, er wirkte nicht so verbissen wie die Anderen, er war entspannt, er kleidete sich auffällig, er war einfach ein richtiger Typ, der herausstach.»
Alex Albon sagt: «Wenn ihr euch alte Bilder von meinen Karts anschaut, dann fuhr ich wegen Rossi mit der 46, und ich packte jeden Kleber aufs Fahrzeug, das ich von Rossi finden konnte. Ich mochte seine Einstellung. Ich weiss noch, wie er nach einem Sieg mit seinen Fans Bowling spielte. Sie waren als Kegel verkleidet, und Rossi warf eine Kugel, alle fielen hin. Ich dachte: ‘Was macht der Kerl da nur? Das ist unglaublich!’ Klar nimmt Rossi seinen Sport sehr ernst, aber er hat eben diese ganz besondere Ausstrahlung.»
«Ich wusste genau: Wenn ich die 46 wähle, dann werden alle sagen – das ist nur wegen Rossi. Dann wäre es nicht meine Nummer gewesen, sondern eben seine. Aber ich bin am 23. März geboren, 23 ist die Hälfte von 46, ich fand, das passt alles sehr gut zusammen.»
«Rossi ist ein echtes Vorbild für mich: Ein harter Arbeiter, wenn es um seinen Job geht, aber mit viel Charisma und dieser Lockerheit abseits der Strecke. Ich war so beeindruckt, dass ich sogar zwei meiner Hunde nach ihm benannt habe – einer heisst Rossi, der zweite Valentino. Der dritte heisst Michael, nach Michael Schumacher!»
Getroffen hat Albon den Italiener noch nicht. «Rossi hat ein Foto aus meinen Kart-Tagen entdeckt und folgt mir seitdem auf Instagram. Ich war schockiert! Er fährt selber Kart, also habe ich ihm geschrieben – wenn du das nächste Mal gehst, dann komm ich auch mit. Er hat geantwortet: ‚Ja, gerne.’»
Bei aller Bewunderung für Rossi: So schnell werden wir Albon nicht auf einer MotoGP-Maschine erleben. «Keine Chance! Ich würde mich umbringen! Wir sind ja in unseren Überlebenszellen untergebracht, aber auf einem Bike gibt es nichts um dich herum. Ich habe mir auf einem Motorrad 2017 einen Schlüsselbeinbruch zugezogen. Ich habe mich auch bei Stürzen von Fahrrädern und Scootern verletzt. Also gehöre ich wohl einfach nicht auf ein Motorrad.»