Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Lewis Hamilton (Mercedes): Traurig wegen Niki Lauda

Von Mathias Brunner
​Weltmeister Lewis Hamilton zeigte mit der schnellsten Rennrunde: Der Speed war da, um den Japan-GP zu gewinnen. Doch der Brite stellte die Reifenstrategie von Mercedes in Frage und wurde Dritter.

Immer wieder meldete sich in diesem Japan-GP Lewis Hamilton am Funk und quengelte über die Reifenstrategie von Mercedes. Dem Briten wollte nicht in den Kopf, wieso er so viel Zeit auf Leader Valtteri Bottas einbüssen konnte. Vom Kommandostand kam eher kühl zurück: «Weil der Reifenverschleiss an deinem Wagen höher gewesen ist und du im Verkehr mehr Zeit verloren hast.»

Zum Schluss des Rennens machte der fünffache Formel-1-Champion Hamilton hinter dem zweitplatzierten Sebastian Vettel tüchtig Dampf auf den Kessel, aber der Heppenheimer liess sich zu keinem Fehler hinreissen. Hamilton musste sich mit Rang 3 und der schnellsten Rennrunde begnügen, seine fünfte in diesem Jahr nach Barcelona, Silverstone, Monza und Sotschi – kein Fahrer kann eine bessere Bilanz vorweisen.

Nach dem Rennen meinte Hamilton: «Zunächst Gratulation ans Team zum sechsten Titel und ein herzliches Dankeschön, dass sie uns erneut ein siegfähiges Auto gegeben haben. Den Titel sicherzustellen, das war unser Ziel, das haben wir erreicht, und ich bin überaus stolz auf die ganze Mannschaft.»

Spürt Hamilton eine gewisse Erleichterung, dass der Titel im Trockenen ist und sich die Fahrer-WM nur noch zwischen ihm und Valtteri Bottas entscheidet? Lewis: «Für mich macht das keinen Unterschied. Wir sind das ganze Jahr über sehr hart gegeneinander gefahren, und das werden wir auch bei den kommenden Rennen machen.»

Was sagt Hamilton zur Reifenstrategie? «Ich wusste, dass wir ein Zweistopprennen anstreben. Mir war nur nicht klar, wie das im Detail ablaufen sollte. Also wusste ich nicht genau, wie viel ich meinen Reifen zu welchem Zeitpunkt abfordern konnte. Darüber hätte ich gerne von Anfang an mehr gewusst.»

Dann wird der englische Champion nachdenklich: «Ich bin nicht so glücklich über diesen Titel wie in den vergangenen Jahren. Denn wir haben Niki Lauda verloren, und das fühlt sich nicht mehr gleich an. Jeden Tag, wenn ich in die Box komme, sehe ich die Kopfhörer von Niki und seine Kappe, die noch immer an der Wand hängen. Und das macht mich traurig.»

«Gleichzeitig bin ich sehr stolz, mit dem Stern zu fahren und Teil dieser fabelhaften Reise mit Mercedes zu sein. Sechs WM-Titel, das ist schon verrückt. Als ich 2013 zu diesem Rennstall kam, konnte ich spüren, wie hingebungsvoll diese Mannschaft ist. Und daran hat sich in all den Jahren nichts geändert. Ich liebe diese Einstellung, sie inspiriert mich jeden Tag.»

«Die Saison ist noch nicht vorbei, ich will meinen sechsten Titel sicherstellen. Das wird in Mexiko ein hartes Stück Arbeit, da erwarte ich von Ferrari und auch von Red Bull Racing-Honda viel Gegenwehr.»

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