Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Pierre Gasly (Toro Rosso-Honda): Ohrfeige für Stroll

Von Rob La Salle
Gasly hat den Frontflügel verloren

Gasly hat den Frontflügel verloren

​Der Franzose Pierre Gasly hatte sich so fest vorgenommen, Toro Rosso-Honda den fünften WM-Schlussrang zu schenken. Aber der Traum, Renault noch zu überholen, war nach wenigen Sekunden vorbei.

Nach seinem sensationellen zweiten Rang in Brasilien witterte Pierre Gasly: Da geht noch mehr. Der Franzose hatte sich fürs Finale von Abu Dhabi fest vorgenommen, mit einer weiteren Herkules-Tat Toro Rosso und Honda den fünften Platz im Konstrukteurs-Pokal zu ermöglichen, also die WM vor Renault abzuschliessen. Das war schwierig, aber nicht unmöglich. Gleichzeitig wollte er den greifbar nahen sechsten WM-Platz in der Fahrerwertung ins Trockene bringen. Aber nach wenigen Sekunden waren diese Träume geplatzt.

Der Franzose schimpfte nach dem Rennen: «Das ist widerlich! Wir waren schnell genug, um hier einen sechsten Platz einzufahren und dann das!»

«Das» war ein Stubster von Racing-Point-Fahrer Lance Stroll in der ersten Kurve, damit ellbögelte der Kanadier den wehrlosen Gasly in den Wagen von Sergio Pérez. Ergebnis: Frontflügel weg am Wagen von Pierre, Boxenstopp, eine Runde Rückstand, bis alle Teile ersetzt waren.

Am Ende war es Carlos Sainz, der sich den sechsten WM-Schlussrang schnappte, und Renault brachte Platz 5 nach Hause. Ricciardo und Hülkenberg holten keine Punkte für die Franzosen, Daniil Kvyat im zweiten Toro Rosso als Neunter zwei, das waren sechs Zähler zu wenig. Pierre schäumte gegenüber den Kollegen von Canal+: «Das alles zeigt mir, wir hätten das packen können. Ich kann gar nicht sagen, wie verärgert ich bin.»

Pierre spottet: «Wenn du hinter Lance Stroll liegst, dann ist die Chance fifty-fify, dass etwas schiefgeht. Das stinkt mir einfach, das stinkt mir, weil ich spüren konnte, dass wir gut unterwegs waren. Nein, Lance hat alles ruiniert. Wenn so viel auf dem Spiel steht, und dir wird in der ersten Kurve gleich alles kaputtgemacht, dann ist das nur schwer zu verdauen.»

«Nach meinem langen Stopp konnte ich nur noch auf ein Wunder in Form einer Safety-Car-Phase hoffen. Aber die kam nicht. Ich werde einige Tage brauchen, um mich zu beruhigen. Im Moment bin ich viel zu wütend.»

Teamchef Franz Tost: «Nach einem tollen Start von Pierre ist ihm Stroll einfach ins Auto gefahren und hat ihn in den Wagen von Pérez geschoben. Leider wurde dabei die Befestigung des Frontflügels beschädigt, deshalb hat der Stopp so lange gedauert. Ich bin überzeugt, Pierre hätte Siebter werden können. Daniil ist eines seiner besten Rennen des Jahres gefahren, er war auf beiden Mischungen ganz stark unterwegs. Beim Duell mit Hülkenberg wurde sein Frontflügel beschädigt, daher kämpfte er gegen Schluss des Rennens mit stumpfen Waffen.»

«Das war eine tolle Saison für Toro Rosso-Honda, mit Pierre auf Rang 2 in Brasilien und Daniil auf Platz 3 in Hockenheim. Wir haben Schlussrang 5 nur knapp verpasst. Allen im Werk von Faenza, in der Aerodynamikabteilung in Bicester sowie von Honda ein grosses Dankeschön, das war tolle Arbeit. Drei Siege von Red Bull Racing mit Honda und unsere beiden Podestränge zeigen, dass es weiter aufwärtsgeht.»


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