Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Hamilton zu Ferrari? Das sagt Charles Leclerc

Von Mathias Brunner
Leclerc und Hamilton in Abu Dhabi, hinten Max Verstappen

Leclerc und Hamilton in Abu Dhabi, hinten Max Verstappen

​Das Gerücht verschwindet einfach nicht, dass Lewis Hamilton mit einem Wechsel zu Ferrari liebäugle, wenn sein Mercedes-Vertrag Ende 2020 ausläuft. Was denkt eigentlich Charles Leclerc darüber?

Einem italienischen Kollegen fiel glatt das Mobiltelefon zu Boden, allen anderen die Kinnlade, als Lewis Hamilton vor ein paar Jahren diesen Knaller rausliess: «Ferrari? Ich rufe immer wieder mal dort an.» Der englische Rennfahrer liess das einen Moment lang sacken, mit dem Timing eines ausgebufften Schauspielers, dann begann er zu grinsen und fügte hinzu: «Aber nur, weil mir ihre Strassenautos gefallen. In Sachen Formel 1 war das nie etwas Ernstes. Nein, ich fühle mich bei Mercedes wohl.»

Hamilton hat auch mal zu dem Thema gescherzt: «Wenn ich unbedingt ein rotes Auto fahren will, dann kann ich mir auch einen Mercedes in dieser Farbe liefern lassen.»

Der inzwischen sechsfache Weltmeister ist überhaupt nicht der Ansicht, dass eine GP-Karriere unvollständig bleibt, wenn man nicht für Ferrari gefahren ist. «Jeder weiss doch, wie sehr ich Ayrton Senna bewundere – und der ist ein Idol geworden, auch ohne dass er je für Ferrari gefahren ist.»

Der Brite hat bei anderer Gelegenheit aber auch zugegeben: «Während meiner ganzen Zeit als Rennfahrer habe ich immer auf Ferrari geschaut. Es geht doch jedem so: Alle, egal wer sie sind oder welches Auto sie fahren, sie schauen einen Ferrari an und denken – okay, das ist schon ziemlich cool. Jeder Rennfahrer würde gerne Ferrari fahren. Aber derzeit sehe ich keinen Grund, den Rennstall zu wechseln.»

Ferrari braucht Lewis Hamilton mehr als Lewis Hamilton Ferrari. Und einer ist davon überzeugt, dass Ferrari bereits einen Hamilton hat – Flavio Briatore, Weltmeistermacher von Michael Schumacher 1994 und 1995 bei Benetton und von Fernando Alonso 2005 und 2006 bei Renault.

Der inzwischen 69jährige Italiener sagte der Nachrichtenagentur Akronos: «Ich höre, dass Hamilton 2021 in einem Ferrari sitzen könnte. Wir reden hier ohne jeden Zweifel von einem fabelhaften Piloten. Als Ferrari würde ich da hübsch abwarten, denn meiner Meinung nach haben sie schon fast einen Hamilton, und der heisst Charles Leclerc.»

«Ich sehe zudem zwei Fahrer vom gleichen Kaliber in einem Team als Risiko, schaut euch nur an, was in der vergangenen Saison passiert ist mit Vettel und Leclerc. Wenn Charles so weiterwächst wie während der Saison 2019, dann würde ich ganz auf den Monegassen setzen.»

Aber was sagt eigentlich Charles Leclerc zu den ganzen Gerüchten um Hamilton und Ferrari? Auf die Frage in Abu Dhabi, ob er ein Engagement des Engländers begrüssen würde, meint der zweifache GP-Sieger: «Natürlich. Wir sind hier in der Formel 1, da willst du dich an den Besten messen. Ich hatte in der vergangenen Saison die exzellente Gelegenheit, neben mir Sebastian Vettel zu haben, einen vierfachen Weltmeister. Ich habe unheimlich von ihm gelernt. Von grossen Champions kannst du dir viel abgucken, also fände ich es prima, wenn ich das auch neben Hamilton tun könnte.»

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