Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Mika Häkkinen: «Die Zukunft der Formel 1 gesehen»

Von Rob La Salle
​Der zweifache Weltmeister Mika Häkkinen (51) sagt über das WM-Finale von Abu Dhabi: «Ich habe auf dem Siegerpodest am Yas Marina Circuit die Zukunft der Formel 1 gesehen.»

Der beste Mann hat das WM-Finale von Abu Dhabi gewonnen, der beste Mann über die ganze Saison gesehen ist Weltmeister geworden. Dieser Ansicht ist auch der zweifache Formel-1-Champion Mika Häkkinen. «Einen besseren WM-Abschluss hätte Lewis nicht zeigen können, er hatte jederzeit alles unter Kontrolle. Er war ruhig und konzentriert und wirkte nach dem Grand Prix überglücklich. Er steht im Zenith seines Könnens.»

Für den 20fachen GP-Sieger Häkkinen kam es wenig überraschend, dass Markensieger Mercedes beim Finale noch mal einen draufgesetzt hat: «Sie sind in Abu Dhabi in der Turbohybrid-Ära ungeschlagen, die Strecke scheint den Silberpfeilen zu liegen, sie kommen auch mit dem Reifen-Management prima klar. Und Lewis hat nun auf der Insel Yas seinen fünften Erfolg eingefahren.»

Was dem früheren McLaren-Mercedes-Star Mika aufgefallen ist: «Wie Lewis nach dem Rennen betont hat, er schätze es sehr, dass junge Talente nachrücken, und er geniesse es, gegen sie zu fahren. Ich für meinen Teil habe auf dem Siegerpodest von Abu Dhabi die Zukunft der Formel 1 gesehen – Max Verstappen und Charles Leclerc. Schon in diesem Jahr haben sich teilweise herausragende Leistungen gezeigt. Ich bin überzeugt, dass sie kommende Weltmeister sind.»

«Für Verstappen war dies ein wichtiges Jahr. Noch vor einem Jahr fuhr er im ersten Saisonteil über den Verhältnissen des Wagens, er machte Fehler, dann aber hat er sich gefangen und begonnen, sehr regelmässig Spitzenergebnisse einzufahren», so Häkkinen in seiner Kolumne für den Wettanbieter Unibet. «Nicht nur seine Siege in Österreich, Deutschland und Brasilien haben gezeigt, wie stark er ist, und die Partnerschaft zwischen Red Bull Racing und Honda funktioniert prächtig. Noch müssen die japanischen Techniker etwas mehr Leistung aus dem Motor holen, um auf Augenhöhe zu sein mit Ferrari und Mercedes, aber ich fand den dritten Schlussrang von Max ein überaus beachtliches Ergebnis.»

«Ferrari leidet noch immer an Schwierigkeiten beim Renneinsatz, ich erinnere an die inkorrekte Benzinmenge im Wagen von Leclerc und den verpatzten Boxenstopp bei Sebastian Vettel. Ich will Pierre Gasly oder Alex Albon gegenüber gewiss nicht abschätzig wirken, aber wenn Verstappen 2019 einen stärkeren Stallgefährten gehabt hätte, wäre ich nicht sicher, ob Ferrari WM-Zweiter geworden wäre. Der dritte Schlussrang von Max vor den beiden Ferrari-Piloten sagt alles.»

«Ferrari ist ein starkes Team, keine Frage, und der Top-Speed des Wagens war unfassbar. Aber auf so hohem Niveau kann sich ein Top-Rennstall einfach keine Fehler leisten, keine beim Einsatz und auch keine bei der Strategie, die zu Spannungen im Team führten. Wenn die Italiener 2020 Mercedes und Red Bull Racing-Honda hinter sich lassen wollen, dann muss das alles aufhören.»

«Vettel hat erst zum zweiten Mal in seiner Karriere eine Saison hinter seinem Stallgefährten abschliessen müssen. Er und Leclerc stacheln sich gegenseitig an, siehe Kollision in Brasilien, und ich glaube, Teamchef Mattia Binotto wird alle Hände voll zu tun haben, eine so gute Chemie zu erzeugen wie sie bei Mercedes herrscht, zwischen Lewis Hamilton und Valtteri Bottas.»

«Valtteri hat sein bestes Jahr gezeigt in der Formel 1, mit dem zweiten WM-Schlussrang, und ich halte das Mercedes-Duo in Sachen Speed, Talent, Erfahrung und Einstellung für das stärkste im Feld.»

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