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Mercedes: Zukunft mit Lewis Hamilton, George Russell

Von Mathias Brunner
George Russell mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff

George Russell mit Mercedes-Teamchef Toto Wolff

​Die Tür bei Ferrari ist zu für Lewis Hamilton: Der Engländer wird bei Mercedes-Benz einen neuen Vertrag unterzeichnen. Die Zukunft der Silbernen könnte sehr britisch werden, mit Hamilton und George Russell.

Als Ferrari die Verpflichtung von Carlos Sainz als Vettel-Nachfolger bestätigte, platzte die Wunschvorstellung vieler Fans von Lewis Hamilton: Sie hatten sich sehnlich gewünscht, dass der sechsfache Weltmeister zu Ferrari wechselt. Nun wird der 84fache GP-Sieger mit grösster Wahrscheinlichkeit einen neuen Zwei- oder Dreijahrsvertrag bei Mercedes-Benz unterzeichnen. Denn trotz 35 Jahren wirkt der Brite noch frisch und erfolgshungrig, «zudem will ich herausfinden, wie sich die kommende Rennwagengeneration anfühlt». Und die kommt erst 2022.

Die Frage ist eher: Wer wird dann an der Seite von Hamilton fahren? Natürlich träumen Vettel-Anhänger von seinem Sensationswechsel zu Mercedes an die Seite von Hamilton. Formel-1-CEO Chase Carey wäre der Erste, der einen solchen Coup begrüssen würde. So wie der US-Amerikaner auch gewiss nichts gegen ein Comeback von Fernando Alonso bei Renault einzuwenden hätte. Alles, was das Interesse an der Königsklasse ankurbelt, ist ihm willkommen.

Eile hat bei Mercedes niemand. Denn selbst wenn sich aus der Variante Vettel nichts ergeben und Valtteri Bottas keinen neuen Vertrag erhalten sollte, hat Teamchef Toto Wolff Plan C.

Ex-GP-Pilot Marc Surer: «Ich würde auf jeden Fall einen jungen Piloten ins Auto setzen, und George Russell drängt sich hier auf. Bottas ist für mich eine erstklassige Nummer 2, aber ich sehe ihn nicht als künftigen Weltmeister. Wenn du einen jungen Piloten aufbaust, dann hast du immerhin die Aussicht, einen Fahrer zu finden, der eines Tages den Platz von Hamilton einnehmen kann. Und dieses Potenzial ist bei Russell erkennbar.»

Der Engländer wurde 2017 GP3-Champion, doppelte 2018 mit dem Formel-2-Titel nach und demontierte 2019 bei Williams den erfahrenen Robert Kubica. Russell hat erlebt, wie seine langjährigen Weggefährten Charles Leclerc und Alexander Albon beide in Top-Teams untergekommen sind, der Monegasse bei Ferrari, der Thai-Brite bei Red Bull Racing-Honda. Russell gegenüber der britischen Sky: «Mercedes hat sein Nachwuchsförderprogramm ja nicht ohne Grund ins Leben gerufen. So wie Ferrari und Red Bull auch nicht. Das ganze Ziel besteht darin, junge Fahrer auszubilden und sie dann in ein Top-Team zu bringen.»

«Aber das Timing ist dabei elementar. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas haben 2019 die ersten beiden Ränge in der WM eingefahren und den Titel erfolgreich verteidigt. Es muss also gute Gründe geben, um eine Veränderung zu rechtfertigen. Aber auf der anderen Seite könnten sie sehen, was bei Ferrari passiert. Ein Duo wie Carlos und Charles könnte dort für fünf oder sechs Jahre fahren. Das Element der Stabilität ist ganz wichtig.»

Im August 2019 hatte Russell über sein Engagement bei Williams gesagt: «Ich habe einen Dreijahresvertrag unterzeichnet, und sollte sich nichts Dramatisches ändern, dann bleibe ich hier.» Es wäre branchenüblich, dass der Vertrag von Russell mit verschiedenen Ausstiegsklauseln versehen ist.

Russell ist entspannt: «So lange ich keinen guten Job mache, wird sich früher oder später für mich eine Gelegenheit ergeben.»

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