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Daniel Ricciardo, Renault: Volles Risiko in Spielberg

Von Mathias Brunner
Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo

​Daniel Ricciardo weiss: In einer Coronavirus-verkürzten Saison bleibt kaum Spielraum für Fehler. Aber der Australier will dennoch viel riskieren. «Wir im Mittelfeld haben weniger zu verlieren als ein Top-Team.»

Vor einigen Wochen meldete sich Strahlemann Daniel Ricciardo aus dem Lockdown in Australien. Der siebenfache GP-Sieger vermutete: «Die Piloten werden so heiss darau sein, sich in Rad-an-Rad-Duelle zu stürzen, dass ich wahrscheinlich nach dem Start vom Gas gehe, weil es in der ersten Kurve gewiss scheppern wird.» Davon will der 30-Jährige jetzt nichts mehr wissen. Vielmehr argumentiert der Renault-Fahrer: «Wir im Mittelfeld haben weniger zu verlieren als ein Top-Team.»

«Ich sitze quasi in den Startlöchern», sagt der 173fache GP-Teilnehmer über seinen Gemütszustand. «Wir sind Anfang Juni mit einem zwei Jahre alten Renault auf dem Red Bull Ring gefahren, das war prima, um die Spinnweben abzustreifen. Es war alleine schon elektrisierend, wieder auf einer Rennstrecke zu sein, auch wenn sich wegen der Abstandsregeln alles anders anfühlt.»

«Es war wichtig, im Lockdown eine positive Einstellung zu bewahren. Ich muss zugeben, es fühlte sich gut an, mal eine Weile in der gleichen Zeitzone zu bleiben und nicht ständig auf Achse zu sein. Aber ich habe den Rennsport schmerzlich vermisst. Ich spürte, wie sehr ich die Formel 1 liebe.»

«Wir wollen in die Saison gehen und gleich etwas bewegen. Ich glaube, wir im Mittelfeld haben weniger zu verlieren als ein Top-Team. Wir werden Risiken eingehen und hoffentlich das eine oder andere fette Ergebnis einfahren», so Daniel bei Sky. «Wobei wir noch nicht wissen, wie lange diese Saison wirklich wird – acht Rennen, zwölf Grands Prix oder fünfzehn? Keiner weiss es.»

Renault hat 2019 einen enttäuschenden fünften Schlussrang eingefahren. Die Saisonziele wurde in allen Belangen verpasst: Den Top-Teams näher rücken, Podestränge einfahren, Pustekuchen. Daniel Ricciardo ist davon überzeugt: Der Kampf im Mittelfeld wird noch härter. «Wir haben nach dem Wintertest unsere ganzen Hausaufgaben gemacht und berechnet, wie es mit den Abständen im Mittelfeld aussieht. Wir kamen auf das Ergebnis, dass eine Gruppe von vier oder fünf Rennställen innerhalb von nur einer Zehntelsekunde liegt.»

Auf dem Papier ist der Red Bull Ring für Renault vielleicht nicht das beste Pflaster. Daniel behauptet: «In der vergangenen Saison war das unser schwächstes Wochenende. Wir müssen das positiv betrachten und unter Beweis stellen, dass wir Fortschritte gemacht haben.»

2019 fuhren die Renault-Fahrer in der Steiermark beim Abschlusstraining die Ränge 12 (Nico Hülkenberg) und 14 (Daniel Ricciardo) heraus, im Rennen wurde der Australier Zwölfter und der Emmericher Dreizehnter.

In einem irrt Daniel allerdings: In Ungarn war Renault noch schwächer, mit den Rängen 11 (Nico) und 18 (Daniel) im Training sowie 12 (Nico) und 14 (Daniel) im Grand Prix.

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