Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Offiziell: Red Bull Racing protestiert gegen Mercedes

Von Mathias Brunner
Red Bull Racing gegen Mercedes-Benz, auf und neben der Piste

Red Bull Racing gegen Mercedes-Benz, auf und neben der Piste

​Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hatte immer wieder in Frage gestellt, ob der Lenkungstrick DAS (dual axis steering) von Mercedes reglementkonform ist. Nach einem Protest muss die FIA nun handeln.

Ist das «dual axis steering»-System von Mercedes-Benz, kurz DAS, schlicht genial, oder fischen die Dauer-Weltmeister damit in einem Graubereich des Reglements? Die Ausgangslage ist simpel: Seit Mercedes die Konkurrenz damit bei den Wintertests schockiert hat, fragen sich die Gegner, ob DAS in allen Punkten dem Reglement entspricht. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner hat von Anfang an klargemacht, dass dies wohl ein Fall für die FIA-Kommissare würde, und genau an diesem Punkt sind wir nun angelangt – RBR hat offiziell protestiert, damit müssen sich die Experten des Autosport-Weltverbands FIA das ansehen, und die zuständigen Rennkommissare werden darüber urteilen müssen. In Österreich sind das Gerd Ennser und Felix Holter aus Deuschland, Tonio Liuzzi aus Italien und Walter Jobst aus Österreich.

DAS ist eine echte Innovation, die es Lewis Hamilton und Valtteri Bottas erlaubt, die Spur der Vorderräder während der Fahrt durch das Heranziehen oder Wegdrücken des Lenkrads zu verändern. Die Vorteile liegen eher beim Reifenmanagement als bei der Aerodynamik. Mit der Spurveränderung kann die Temperatur der Vorderreifen besser gesteuert werden, vor allem in der heiklen Aufwärmphase, etwa nach dem Einsatz eines Safety-Cars oder vor einer Quali-Runde.

Red Bull Racing wollte die Legalität des Mercedes-Systems schon in Australien prüfen lassen, aber das Rennwochenende in Melbourne musste wegen der Corona-Pandemie angebrochen werden.

Mercedes hatte bestätigt, dass Hamilton und Bottas DAS in der Steiermark verwenden. Nun haben die Regelhüter in einem ersten Schritt Vertreter von Mercedes-Benz und Red Bull Racing zum Gespräch gebeten.

Einen möglichen Verstoss wittert Red Bull Racing in den Artikeln 3.8 und 10.2.3 des technischen Reglements, der zweite Artikel führt aus, dass die Aufhängung eines Wagens nicht verändert werden darf, wenn das Auto in Bewegung ist.

Bei Artikel 3.8 handelt es sich um einen Passus, der besagt, dass «jedes Teil, welches die Aerodynamik beeinflusst, dem Reglement in Sachen Verkleidung entsprechen und am Wagenkörper befestigt sein muss und sich nicht bewegen darf.»

Die Mercedes-Techniker sind sich sicher, dass sie ihre Hausaufgaben gemacht und ihr System reglementkonform ist. Aber das Formel-1-Reglement ist oft Auslegungssache, wie wir Dutzende Male festgestellt haben. Wir hatten immer wieder Situationen, in welcher verschiedene Fachleute und Gremien eine technische Neuerung unterschiedlich eingeschätzt haben – FIA-Techniker, Rennkommissare, Berufungsrichter.

Der Sinn einer Lenkung besteht im Richtungswechsel, werden die Fachleute von Red Bull Racing argumentieren, mit obigen Artikeln obendrein als Erklärung, warum DAS eigentlich nicht verwendet werden darf. Mercedes hat viel Hirnschmalz, Zeit und Geld in diesen Wettbewerbsvorteil investiert und will sich das nicht einfach nehmen lassen. Natürlich haben die Weltmeister vorab bei den Formel-1-Technikern abklären lassen, ob der Einsatz dieser Lenkung so in Ordnung geht. Und sie hatten grünes Licht erhalten.

Die Formel 1 hat bereits entschieden, dass DAS 2021 nicht mehr erlaubt sein wird.

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