Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Steiermark-GP: Lewis Hamilton erobert Pole im Regen

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton setzte im Qualifying zum Steiermark-GP ein Ausrufezeichen

Lewis Hamilton setzte im Qualifying zum Steiermark-GP ein Ausrufezeichen

Im vom Regen bestimmten Abschlusstraining zum Steiermark-GP sicherte sich Mercedes-Star Lewis Hamilton die Pole-Position vor Red Bull Racing-Star Max Verstappen und McLaren-Pilot Carlos Sainz.

Auch das Qualifying zum Steiermark-GP gestaltete sich wie erwartet zur Geduldsprobe – wie schon das letzte freie Training, das wegen des heftigen Regens letztlich abgesagt werden musste. Beim Abschlusstraining wollte man die Hoffnung aber auch 25 Minuten nach dem geplanten Start nicht aufgeben – und das aus gutem Grund.

Wie Streckenchef Andy Meklau gegenüber ORF bestätigte, sagte die Prognose eine Verbesserung der Wetterlage ab 15.45 Uhr voraus. Die Rennleitung selbst nannte aber vorerst keinen Zeitpunkt für den Startschuss zur Zeitenjagd, mit der die Startaufstellung zum zweiten Formel-1-WM-Lauf des Jahres ermittelt wird.

Erst musste Safety-Car-Pilot Bernd Mayländer die Lage noch anhand einer Runde einschätzen, dann folgte die Bestätigung, dass die GP-Stars um 15:46 Uhr zum Q1 aufbrechen durften. Der Erste, der sich am Ende der Boxengasse aufstellte, um den Vorteil der ersten Position zu nutzen, war Ferrari-Star Sebastian Vettel, der mit 1:24,235 min auch für die erste Rundenzeit sorgte.

Wie der Rest des Feldes war der vierfache Weltmeister auf den Regenreifen ausgerückt, eine andere Wahl liessen die Bedingungen nicht zu. Schnell wurde der Deutsche durchgereicht: Erst setzte sich George Russell an die Spitze, dann durfte sich Antonio Giovinazzi wenige Augenblicke über die Bestmarke freuen, bevor er von Charles Leclerc mit 1:23,072 min verdrängt wurde.

Das Ferrari-Talent verbesserte sich auf 1:21,857 min, trotzdem leuchtete kurz darauf ein neuer Name auf der ersten Position des Zeitenmonitors auf: Lewis Hamilton durchbrach mit 1:20,953 min die 1:21er-Grenze, doch das reichte nicht, um gegen den Konter des Monegassen zu bestehen. Doch auch für Leclerc war die neue Bestzeit über 1:20.871 min nur ein kurzes Vergnügen, denn erst unterbot Valtteri Bottas mit 1:20,749 min seine Rundenzeit, dann setzte sich Max Verstappen mit 1:20,621 nach vorne.

Q1: Rote Flagge wegen Antonio Giovinazzi

Bottas, der das erste Rennen der Saison für sich entschied, nachdem er die Pole erobert hatte, schaffte es in 1:19,734 min um den Kurs und war damit der Erste, der unter 1:20 min blieb. Trotzdem wurde er schnell wieder auf den zweiten Platz verwiesen, denn sein Teamkollege spulte die 4,381 km lange Strecke sieben Hundertstel schneller als der 30-Jährige ab.

Der sechsfache Weltmeister gab sich damit nicht zufrieden und verbesserte sich auf 1:19,081 min.. Dennoch war er für die McLaren-Piloten in Reichweite. Lando Norris, der im ersten Rennen seinen ersten Podestplatz feiern durfte, blieb knapp eine Zehntel langsamer als der Titelverteidiger, Sainz konnte sich kurzfristig an die Spitze setzen. Doch Hamilton legte noch einmal nach: Mit 1:18,188 min blieb er mehr als fünf Zehntel schneller als der Spanier.

Sainz, der im nächsten Jahr im Ferrari sitzen wird, wollte sich damit nicht begnügen und verringerte den Rückstand auf vier Zehntel, Norris kam sogar bis au 0,316 sec an die 1:18er-Zeit des Briten heran. Kurz vor dem Q1-Ende nahm sich Antonio Giovinazzi alle Chancen auf den Q1-Aufstieg, indem er seinen Alfa Romeo in die Streckenbegrenzung packte, der Italiener fuhr zwar daraufhin weiter – musste den Renner aber schliesslich in der vierten Kurve abstellen, weshalb zum Schluss noch die rote Flagge geschwenkt wurde.

Kein Glück hatte auch Romain Grosjean, der im Haas-Renner gleich zu Beginn der Session in der fünften Kurve ins Kies geriet, sich daraus zwar befreien konnte, daraufhin aber die Box ansteuerte und nicht mehr auf die Strecke ging. Der Genfer belegte damit den 20. Platz auf der Zeitenliste – noch hinter Giovinazzi und Rookie Nicholas Latifi, der es im Williams auf den 18. Platz geschafft hatte. Zur ersten Verlierer-Gruppe gesellten sich auch Sergio Pérez (Platz 17) und Giovinazzis Teamkollege Kimi Räikkönen (Platz 16), während Hamilton mit 1:18,188 min die Q1-Bestzeit bejubeln durfte.

Q2: Starker Auftritt von George Russell

Die grösste Freude über den Q2-Einzug dürfte George Russell verspürt haben, der junge Brite aus dem Williams-Team schaffte es zum ersten Mal ins zweite Kräftemessen des Abschlusstrainings. Auch diesmal reihten sich die ersten GP-Renner schon bevor die Boxenampel auf grün sprang am Ende der Boxengasse ein, zu gross war angesichts der Wetterbedingungen die Gefahr einer neuerlichen Zwangspause.

Nachdem alle 15 Q2-Teilnehmer mindestens einen Versuch unternommen hatten, fand sich Verstappen mit 1:18,155 min an der Spitze wieder. Hinter ihm belegten Hamilton, Bottas, Ricciardo, Norris, Sainz, Esteban Ocon, Alex Albon, Pierre Gasly und Vettel auf den restlichen Positionen ein. Leclerc, Lance Stroll, Russell, Daniil Kvyat und Kevin Magnussen folgten auf den weiteren Positionen.

Verstappen verbesserte sich zur Mitte der Q2-Session auf 1:17,938 min und vergrösserte damit seinen Vorsprung auf den Weltmeister auf 0,278 sec. Albon durfte sich hingegen ärgern, weil ihm seine Rundenzeit gestrichen wurde. Der Grund: Der Red Bull Racing-Pilot hatte in der neunten Kurve die Streckenbegrenzung überschritten. Die Regelhüter hatten bereits am Freitagnachmittag im FP2 hart durchgegriffen und über 20 Rundenzeiten gestrichen.

Magnussen ereilte kurz darauf das gleiche Schicksal wie Albon, während die ersten Stars der Szene neue Reifen für einen zweiten Q2-Versuch holten. Vettel gehörte dazu, hatte aber schon früh auf seiner ersten schnellen Runde Probleme. Hinzu kam, dass der Regen wieder stärker wurde, was auch Leclerc zum Verhängnis wurde: Der 22-Jährige musste sich mit der elftschnellsten Runde und dem Q2-Aus abfinden, während Vettel als Zehnter knapp zur Top-10-Gruppe gehörte.

An der Spitze hatte sich Hamilton mit 1:17,825 min auch die Q2-Bestzeit gesichert, Verstappen fehlten 0,113 sec auf diese Bestmarke. Auch Norris, Bottas, Gasly, Ocon, Sainz, Albon, Ricciardo und eben Vettel, die auf den weiteren Top-10-Plätzen folgten, schaffte den Sprung ins letzte Stechen. Für Leclerc, Russell (Platz 12), Stroll (Platz 13), Kvyat (Platz 14) und Magnussen (Platz 15) war das Abschlusstraining hingegen gelaufen. Viel Lob gab es für Mercedes-Junior Russell, der als Zwölfter das beste Qualifying-Ergebnis seiner bisherigen GP-Karriere feiern durfte.

Q3: Harter Kampf um Pole-Position

Die letzte Zeitenjagd nahm Verstappen als Erster in Angriff, der Niederländer schaffte die Strecke in 1,21,800 min und verbesserte sich schnell auf 1:21,570 min. Dennoch schaffte es Hamilton noch schneller um den Red Bull Ring, der 84-fache GP-Sieger liess sich eine 1:21,272 min notieren. Das reichte nicht, um sich seinen Teamkollegen Bottas vom Hals zu schaffen. Der stille Finne, der schon in der vergangenen Woche die Pole erobert hatte, verbesserte die Bestzeit auf 1:21,036 min.

Noch blieb den Gegnern aber genug Zeit, um sich weiter zu verbessern und Hamilton gelang dies auch – mit 1:20,549 min durchbrach er die 1:21er-Grenze. Verstappen reihte sich dahinter auf dem dritten Platz ein vor Ocon, Norris, Gasly und Sainz. Vettel und Ricciardo folgten auf den weiteren Top-10-Positionen, als die Uhr noch knapp dreieinhalb Minuten anzeigte.

Sainz reihte sich nach einer starken Runde auf der vierten Position ein, wurde daraufhin aber durchgereicht, weil Gasly die drittschnellste Zeit aufstellte. Verstappen setzte sich daraufhin mit 1:20,489 min auf die Spitzenposition, von der er schnell wieder verdrängt wurde, weil Hamilton mit 1:19,702 min nachlegte.

Das letzte Wort war aber noch nicht gesprochen, Ocon drehte kurz vor dem Ende der Session die drittschnellste Runde, Verstappen patzte seinerseits bei seinem letzten Versuch und Hamilton verbesserte sich auf 1:19,273 min, womit er die Pole eroberte. Verstappen, der 1,2 sec langsamer blieb, wird als Zweiter aus der ersten Startreihe losfahren können. Auf den weiteren Top-10-Rängen folgten Sainz, Bottas, Ocon, Norris – der noch eine Strafversetzung um drei Startpositionen hinnehmen muss – Albon, Gasly, Ricciardo und Vettel.

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