Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Spanien-GP: Lewis Hamilton siegt, Vettel auf P7!

Von Vanessa Georgoulas
Lewis Hamilton setzte den Grundstein für seinen Erfolg schon beim Start

Lewis Hamilton setzte den Grundstein für seinen Erfolg schon beim Start

Formel-1-Champion Lewis Hamilton setzte sich auch im Spanien-GP gegen den Rest des Feldes durch und feierte seinen 88. GP-Sieg. Ferrari-Ass Sebastian Vettel kam als Siebter ins Ziel.

Vor dem Start des Spanien-GP dominierte Red Bull Racing-Star Max Verstappen die Gespräche. Denn der erste Verfolger der Mercedes-Stars Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, die sich in der ersten Startreihe aufstellen durften, musste mit einer alten Spezifikation seiner Honda-Antriebseinheit ins sechste Kräftemessen gehen, nachdem die neuere Version wegen Unregelmässigkeiten in den Daten sicherheitshalber ausgebaut worden war.

Die neue Spezifikation hatten die Japaner beim vorangegangenen Rennen in Silverstone eingeführt, um die Standfestigkeit zu verbessern, das bedeutet, dass Verstappen damit länger mit mehr Power unterwegs sein konnte. «Max wird etwa 25 PS weniger haben», schätzte Nico Rosberg, der für Sky Sports F1 das Rennen begleitete.

Beim Start konnte der Niederländer dennoch eine Position gewinnen, denn Bottas kam im Gegensatz zum Polesetter nicht gut weg und wurde durchgereicht. Auch Lance Stroll, der von Startplatz 5 losgefahren war, kam am Finnen vorbei, der in der Folge auch von Sergio Pérez unter Druck gesetzt wurde. Der Mexikaner kam nicht vorbei und sah bald darauf in seinem Rückspiegel den Red Bull Racing-Renner von Alex Albon immer grösser werden.

Weiter hinten sorgte Charles Leclerc für Unterhaltung, weil er einen Angriff auf den vor ihm fahrenden Pierre Gasly wagte, der allerdings misslang. So war der Monegasse als Neunter weiterhin auf jener Position unterwegs, von der er ins Rennen gegangen war – genauso wie sein Ferrari-Teamkollege Sebastian Vettel auf Position 11. Der Deutsche hatte nach fünf Runden Gaslys AlphaTauri-Teamkollegen Daniil Kvyat im Nacken sitzen.

Auch Verstappen geriet unter Druck, denn hinter ihm hatte sich Bottas die dritte Position zurückgekämpft und kam immer näher, während Hamilton an der Spitze ein gemächliches Tempo anschlug. Der Red Bull Racing-Pilot, der zwischen den beiden Sternfahrern möglichst reifenschonend unterwegs war, liess sich vorerst nicht aus der Ruhe bringen.

Bittere Pille für Charles Leclerc

Nach zehn Runden gab Hamilton wieder etwas mehr Gas und vergrösserte seinen Vorsprung auf Verstappen. Dahinter folgten Bottas, Stroll, Pérez, Albon, Carlos Sainz, Gasly, Leclerc und Lando Norris auf den weiteren Top-10-Positionen vor Vettel, Kvyat, Daniel Ricciardo, Kevin Magnussen, Kimi Räikkönen, Esteban Ocon, George Russell, Romain Grosjean, Antonio Giovinazzi und Nicholas Latifi.

Zehn Runden später hatte Albon als Erster auf die harten Reifen gewechselt und sein Stallgefährte drängte darauf, auch an die Box abbiegen zu dürfen. Die Schimpftiraden zeigten Wirkung, in Runde 22 holte sich Verstappen frische Medium-Reifen und fiel dadurch nur hinter Bottas zurück, weil seine Mannschaft einmal mehr ganze Arbeit leistete.

Einen Umlauf später gingen auch Hamilton und Bottas frische Medium-Reifen holen, und der WM-Leader, der zuerst dran war, musste sich 4,3 sec gedulden, bevor er weiterfahren durfte. Trotzdem konnte der Polesetter danach wieder die Führung übernehmen, sein Teamkollege musste sich hingegen wieder hinter Verstappen einreihen.

In der Folge bogen die meisten GP-Stars zum Stopp ab, der Letzte, der nach dem Start einen frischen Reifensatz holte, war Ricciardo in der 36. Runde. Einen Umlauf später wurden die gelben Flaggen geschwenkt, weil Leclerc plötzlich quer stand. Der Rennfahrer aus Monte Carlo berichtete: «Der Motor ging plötzlich aus, ich weiss nicht, was passiert ist.»

Der zweifache GP-Sieger schaffte es zwar, das Auto wieder anzulassen und zur Box zurückzukehren, dort stellte er seinen Renner allerdings ab. Kurz darauf meldete das Team: Ein Problem mit der Elektronik hatte dazu geführt, dass der Motor abstellte. Die genaue Ursache müsse noch gefunden werden..

Sebastian Vettel sauer

Für die restlichen GP-Stars blieb es spannend, denn über dem Circuit de Barcelona-Catalunya türmten sich Regenwolken auf und die Prognose sagte einen Schauer ab der 50. Rennrunde voraus. In den Runden davor holten sich viele Fahrer, die eine 2-Stopp-Strategie verfolgten, dennoch frische Reifen ab.

20 Runden vor dem Fallen der Zielflagge führte Hamilton das Feld mit 15 Sekunden Vorsprung auf Bottas und 32 Sekunden Vorsprung auf Verstappen an. Dahinter folgten Pérez, Vettel, Stroll, Sainz Albon, Gasly und Norris auf den weiteren Top-10-Plätzen vor Ricciardo, Kvyat, Magnussen, Ocon, Russell, Grosjean, Giovinazzi, Latifi und Räikkönen. Dabei blieb es natürlich nicht, denn in Runde 49 holte sich Bottas frische Reifen und fiel dadurch wieder hinter Verstappen zurück. Hamilton tat es ihm eine Runde später gleich, wählte allerdings die mittelharten statt die weichen Reifen – und blieb in Führung vor Verstappen Bottas, Pérez und Vettel.

Letzterer regte sich über seinen Renningenieur auf, der ihn fragte, ob seine Reifen bis zum Ende des Rennens halten würden. «Genau das habe ich euch vorher gefragt«, schimpfte der Heppenheimer, der sich sogar Hoffnungen auf den vierten Platz machen durfte. Denn der vor ihm fahrende Pérez kassierte eine 5-sec-Zeitstrafe, weil er die blauen Flaggen zu lange ignoriert hatte. Das gleiche Schicksal ereilte kurz darauf auch Kvyat.

Doch in den folgenden Runden wurde der Deutsche durchgereicht, erst kam Stroll vorbei, dann Sainz und auch Albon sass ihm im Nacken. Leader Hamilton kämpfte derweil mit ganz anderen Sorgen, er meldete am Boxenfunk, dass er gerade ein Karbon-Teil überfahren habe. Seine Reifen blieben dabei aber heil, sodass der WM-Leader seinen 88. GP-Sieg feiern durfte.

Verstappen und Bottas komplettierten das Podest, letzterer bog in der zweitletzten Runde noch einmal an die Box ab, um Jagd auf den Extra-Punkt für die schnellste Rennrunde zu machen, den er sich auch holte. Stroll, Pérez, Sainz, Vettel, Albon, Gasly und Norris folgten auf den weiteren Punkterängen.

Spanien-GP 2020, Barcelona

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:19:44,062h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +24,177 sec
3. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +44,752
4. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1 Runde
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +1 Runde
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1 Runde
7. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
8. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +1 Runde
9. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1 Runde
10. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1 Runde
12. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
13. Esteban Ocon (F), Renault, +1 Runde
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +2 Runden
19. Romain Grosjean (F), Haas, +2 Runden      
      Charles Leclerc (MC), Ferrari, DNF

WM-Stand Fahrer nach 6 von 13 Rennen

1. Hamilton 132 Punkte
2. Verstappen 95
3. Bottas 89
4. Leclerc 45
5. Stroll 40
6. Albon 40
7. Norris 39
8. Pérez 32
9. Sainz 23
10. Ricciardo 20
11. Vettel 16
12. Ocon 16
13. Gasly 14
14. Nico Hülkenberg (D) 6
15. Giovinazzi 2
16. Kvyat 2
17. Magnussen 1
18. Räikkönen 0
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken

1. Mercedes 221
2. Red Bull Racing 135
3. Racing Point 63 (78)*
4. McLaren 62
5. Ferrari 61
6. Renault 36
7. AlphaTauri 16
8. Alfa Romeo 2
9. Haas 1
10. Williams 0

* 15 Punkte Abzug wegen Einsatzes illegal kopierter Bremsbelüftung

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