Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Mugello-Rennen: Lewis Hamilton gewinnt Chaos-GP

Von Vanessa Georgoulas
Nach zwei Unterbrechungen und drei stehenden Starts setzte sich Polesetter Lewis Hamilton in Mugello gegen die Konkurrenz durch


Nach zwei Unterbrechungen und drei stehenden Starts setzte sich Polesetter Lewis Hamilton in Mugello gegen die Konkurrenz durch


Im ereignisreichen Toskana-GP setzte sich Mercedes-Star Lewis Hamilton auf dem Mugello Circuit gegen die Konkurrenz durch. Nur zwölf Fahrer sahen im neunten Kräftemessen die Zielflagge.

«Uns erwartet ein spannendes Rennen», prophezeite Toto Wolff Tags zuvor und der Mercedes-Motorsportdirektor sollte recht behalten: Gleich auf den ersten Metern krachte es zum ersten Mal, und für Mercedes-Verfolger Max Verstappen war das Rennen genauso gelaufen wie wie für Monza-Sieger Pierre Gasly. Auch Kimi Räikkönen, Carlos Sainz und Sebastian Vettel, der Sainz’ McLaren nicht ausweichen konnte und seinen Frontflügel beschädigte, wurden in Mitleidenschaft gezogen.

Nachdem das Safety-Car auf die Strecke geschickt und wieder von der Piste gerufen wurde, krachte es zum zweiten Mal. Weil sich das Feld hinter dem spät beschleunigenden Bottas aufstaute, blieb Antonio Giovinazzi keine Zeit mehr, um zu bremsen. Der Alfa Romeo-Pilot krachte in Kevin Magnussens Haas-Renner und auch Nicholas Latifi und Carlos Sainz werden in den Unfall verwickelt.

Diesmal wurden die roten Flaggen geschwenkt und noch bevor das Feld zum zweiten stehenden Start auf die Piste zurückkehrte, meldete das Renault-Werksteam den nächsten Ausfall: Esteban Ocon musste wegen überhitzender Bremsen aufgeben. So stellten sich nur 13 Piloten zum zweiten Start auf, wobei Valtteri Bottas, der beim Start die Führung vor Polesetter Lewis Hamilton übernommen hatte, die erste Position einnehmen durfte.

Hinter den Mercedes-Piloten folgten Charles Leclerc, Alex Albon, Lance Stroll, Daniel Ricciardo, Sergio Pérez, Lando Norris, Daniil Kvyat, George Russell, Kimi Räikkönen, Sebastian Vettel und Romain Grosjean. Und auch nach diesem Start gab es einen Führungswechsel: Hamilton setzte sich vor Bottas in Führung, Leclerc, Stroll, Pérez und Ricciardo zogen am schlecht wegkommenden Albon vorbei. Hinter dem Red Bull Racing-Piloten komplettieren Norris, Kvyat und Russell die Top-10.

In Runde 15 schnappte sich Ricciardo mit Hilfe des flachgestellten Heckflügels den fünften Platz von Sergio Pérez. Der vor ihm fahrende Stroll setzte derweil Leclerc unter Druck, während das Mercedes-Duo an der Spitze etwas davonziehen konnte. Weiter hinten schnappte sich Vettel Räikkönen, womit er auf die elfte Position vorrücken konnte.

Charles Leclerc wird durchgereicht

In der 18. Runde schaffte es Stroll endlich am Ferrari des Monegassen vorbei, der daraufhin Ricciardo im Nacken sitzen hatte. Der Australier brauchte nicht so lange wie der Kanadier vor ihm, bereits in Umlauf 19 schaffte er es, den roten Renner zu überholen, eine Runde später war Albon dran und danach machte auch Pérez kurzen Prozess mit dem Rennfahrer aus Monte Carlo, der auf Position 7 liegend an die Box abbog.

Dort wurden Leclerc harte Reifen aufgezogen, nach 3,4 Sekunden Standzeit konnte er weiterfahren, musste sich allerdings auf dem letzten Platz einreihen. Durch den Stopp des Ferrari-Hoffnungsträgers rückte dessen Teamkollege Vettel als Zehnter in die Punkte. In der Folge bogen mehrere GP-Piloten an die Box ab, Bottas, der seinem Team mitteilte, dass sein linker Vorderreifen durch ist, kam in Runde 31 rein.

Das zwang auch den Führenden zu einer Reaktion, denn kurz davor hatte Ricciardo bewiesen, dass man mittels Undercut-Strategie – also mit einem früheren Stopp – am Vordermann vorbeikommen konnte. So bog auch Hamilton an die Box ab, zusammen mit Albon, der durch den Stopp hinter Bottas, Ricciardo und Stroll zurückfiel. Der WM-Leader, der wie Bottas die harten Reifen wählte, blieb in Führung. Weiter hinten schnappte sich Norris den siebten Platz von Leclerc.

21 Runden vor dem Fallen der Zielflagge bog Leclerc auf Position 8 liegend noch einmal an die Box ab, um sich nach nur 17 Runden auf der harten Mischung die Medium-Reifen geben zu lassen, derweil wurden die Mercedes-Fahrer an der Spitze angewiesen, die Randsteine möglichst zu meiden, um ihre Gummis zu schonen.

Die Reihenfolge lautete 20 Runden vor dem Rennende Hamilton vor Bottas, Ricciardo, Stroll, Albon, Pérez, Norris, Kvyat, Russell, Vettel, Leclerc, Räikkönen und Grosjean, wobei Letzterer bereits eine Runde hinter dem Spitzenreiter unterwegs war.

Zweite Unterbrechung in der 46. Runde

In der 44. Rennrunde kam das Safety-Car noch einmal zum Einsatz, denn Stroll leistete sich in der Arrabbiata einen Abflug, der nach wenigen Minuten zur zweiten Unterbrechung führte. Hamilton, der bereits an der Box vorbeigefahren war, konnte so in Ruhe seinen Boxenstopp absolvieren. Bottas, Ricciardo, Albon, Pérez, Norris, Kvyat, Leclerc, Russell, Vettel, Räikkönen und Grosjean folgten auf den weiteren Positionen, als in der 46. Runde die roten Flaggen geschwenkt wurden.

Nach 20 Minuten durften sich die verbliebenen zwölf Fahrer zum dritten stehenden Start des Tages aufstellen. «Ich habe nie mehr als einen erlebt», erklärte der frühere GP-Pilot und heutige Sky Sports F1-Experte Jenson Button, der sich fragte: «Valtteri hat Lewis beim ersten Start überholt, Lewis tat es ihm beim zweiten Start gleich, was passiert wohl diesmal? Es wird auf jeden Fall unterhaltsam.»

Doch Hamilton konnte die Führung diesmal behaupten, Bottas fiel sogar hinter Ricciardo zurück, und Albon arbeitete sich an Pérez vorbei, der kurzzeitig in Führung gegangen war, während Räikkönen eine 5-Sekunden-Zeitstrafe kassierte, weil er die Linie am Boxeneingang überfahren hatte. Bottas eroberte Position 2 von Ricciardo zurück, während gleich hinter dem Australier Albon von Pérez unter Druck gesetzt wurde. Norris, Kvyat, Räikkönen, Grosjean und Leclerc komplettierten die Top-10 vor Vettel und Russell.

Zehn Runden vor dem Ende führte Hamilton das Feld mit zwei Sekunden Vorsprung auf Bottas an und der Titelverteidiger und WM-Leader liess sich seinen 90. GP-Sieg auch nicht mehr nehmen. Bottas und Albon, der sich die dritte Position mit einem starken Manöver von Ricciardo in der 50. Rennrunde schnappte, komplettierten das Podest. Hinter dem Renault-Piloten kreuzten Pérez, Norris, Kvyat, Räikkönen, Leclerc, Vettel, Russell und Grosjean die Ziellinie. Kimi fiel durch seine Strafe noch hinter Leclerc zurück.


Toskana-GP 2020, Mugello

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:31:55,955h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +4,942
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +7,910
4. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +10,476
5. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +15,638
6. Lando Norris (GB), McLaren, +18,931
7. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +21,751
9. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +27,785
8. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +29,247
10. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +29,595
11. George Russell (GB), Williams, +31,894
12. Romain Grosjean (F), Haas, +40,707
Out
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Reifenschaden/Unfall   
Esteban Ocon (F), Renault, Bremsen
Nicholas Latifi (CDN), Williams, Crash
Kevin Magnussen (DK), Haas, Crash
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, Crash
Carlos Sainz (E), McLaren, Crash
Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, Crash
Pierre Gasly (F), AlphaTauri, Crash

WM-Stand Fahrer nach 9 von 17 Rennen


1. Hamilton 190 Punkte
2. Bottas 135
3. Verstappen 110
4. Norris 65
5. Albon 63
6. Stroll 57
7. Ricciardo 53
8. Leclerc 49
9. Pérez 44
10. Gasly 43
11. Sainz 41
12. Ocon 30
13. Vettel 17
14. Kvyat 10
15. Nico Hülkenberg (D) 6
16. Räikkönen 2
17. Giovinazzi 2
18. Magnussen 1
19. Latifi 0
20. Russell 0
21. Grosjean 0

Marken
1. Mercedes 325
2. Red Bull Racing 173
3. McLaren 106
4. Racing Point 92
5. Renault 83
6. Ferrari 66
7. AlphaTauri 53
8. Alfa Romeo 4
9. Haas 1
10. Williams 0

Siehe auch

Kommentare

Dr. Helmut Marko: «Wir wissen, was zu tun ist»

Von Dr. Helmut Marko
Red Bull-Motorsportberater Dr. Helmut Marko blickt in seiner SPEEDWEEK.com-Kolumne auf die Saison zurück und erklärt, wie sich Max Verstappen weiter verbessern konnte. Und er sagt, warum wir uns auf 2025 freuen dürfen.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • So. 22.12., 15:05, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 15:50, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 16:15, Hamburg 1
    car port
  • So. 22.12., 16:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 17:30, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 18:15, Motorvision TV
    King of the Roads
  • So. 22.12., 19:13, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • So. 22.12., 20:30, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 20:55, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • So. 22.12., 21:15, Hamburg 1
    car port
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C2212054515 | 12