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Rätsel Racing-Raritäten: Ein Mann für alle Fälle

Von Mathias Brunner
​​Unser neues Rätsel «Racing-Raritäten» zeigt einen Piloten, der in jeder Hinsicht ein Mann für alle Fälle gewesen ist. Wer ist das? Auf welcher Strecke und wann ist dieses Foto aufgenommen worden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die Lösung vom letzten Mal: Der Schwede Reine Wisell mit einem March 741-Cosworth bei seinem Heimrennen in Anderstorp, er sprang dort für Hans-Joachim Stuck ein, der am gleichen Wochenende vertraglich zur Teilnahme an einem Formel-2-Rennen verpflichtet war. Wisell hielt sich im Mittelfeld, bis hinten rechts die Aufhängung brach.

Reine Wisell galt Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre als die zweite grosse Hoffnung der schwedischen Fans neben Ronnie Peterson. Nach einem fulminanten Start beim Grossen Preis der USA 1970 in Watkins Glen (Rang 3) schien er die Hoffnungen erfüllen zu können, aber letztlich waren die Autos zu wenig gut, und in Sachen Fahrzeugbeherrschung konnte ohnehin niemand Peterson das Wasser reichen.

Wisell hatte sich als schwedischer Formel-3-Meister 1967 für grössere Aufgaben empfohlen, fünf Jahre nach seinem Renndebüt in einem bescheidenen Mini Cooper. 1968 fuhren Wisell und Peterson gemeinsamen für Tecno, Reine international, Ronnie national.

Als Lotus-Chef Colin Chapman Wisell in die Formel 1 holte, um John Miles zu ersetzen, hatte Peterson seinen Landsmann bereits überholt und sein GP-Debüt gegeben. Dann fiel Lotus in ein Loch, Chapman verzettelte sich mit der Entwicklung des Turbinen-Rennwagens, und Wisell konnte nur selten glänzen. Peterson wurde mit March 1971 WM-Zweiter, Wisell konnte nur neun Punkte sammeln. In der Formel 2 zeigte Reine, dass er nichts von seinem Speed verloren hatte, so gewann er beispielsweise in Pau.

Colin Chapman erneuerte den Vertrag von Wisell für 1972 nicht, als es wieder bergauf ging und Emerson Fittipaldi den WM-Titel holte. Wisell-Nachfolger Dave Walker enttäuschte Chapman so, dass er Reine für die letzten zwei Rennen der Saison zurückholte – um dann für 1973 bei Lotus ausgerechnet durch Ronnie Peterson ersetzt zu werden!

Die Saison 1972 mit BRM war für Wisell ein Reinfall. Der Rennstall war mit dem Einsatz von bis zu fünf Fahrzeugen pro Wochenende komplett überfordert. Einziges Highlight des Jahres: Der Sieg im Formel-2-Eifelrennen Ende April.

Wisell bestritt von USA 1970 bis 1974 insgesamt 22 WM-Läufe, 1970 bis 1972 bei Lotus, 1972 bei BRM, 1973 im privaten March-Team der Börsenmakler Clarke, Mordaunt, Guthrie und Durlacher, 1974 bei March. Er wurde 1971 WM-Zwölfter. Als er in der Königsklasse keinen Wagen mehr fand, bestritt er Sport- und Tourenwagenrennen. Nach Abschluss seiner Rennkarriere Anfang der 80er Jahre widmete er sich der Talentförderung und arbeitete als Fahrsicherheitslehrer. Er taucht selten bei Veranstaltungen mit historischen Rennwagen auf.

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer war einer der grossen Allrounder im Motorsport, ein Mann für alle Fälle.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.



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