Valentino Rossi sucht das Glück

GP-Sieger Max Verstappen: «Dann wäre ich frustriert»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen im Eifel-GP

Max Verstappen im Eifel-GP

​Mathematisch hat Max Verstappen noch WM-Chancen, realistisch ist Lewis Hamilton kaum einzuholen. Der Niederländer, Zweiter beim Eifel-GP auf dem Nürburgring, erzeugt sich selber Glücksmomente.

Wieder ein Spitzenergebnis für Max Verstappen: Rang 2 beim Grossen Preis der Eifel war einmal mehr das Maximum, das der 23jährige Niederländer aus einem Rennen schöpfen konnte. Damit gilt für seine GP-Saison 2020: Wenn Verstappen nicht ausscheidet (wie beim WM-Auftakt in Österreich oder bei den zwei WM-Läufen in Italien, Monza und Mugello), dann erkämpft Max einen Podestplatz – als Dritter in der Steiermark und in Belgien, als Zweiter in Ungarn, Silverstone, Spanien, Russland und in der Eifel; oder als Sieger wie beim Jubiläums-Grand Prix zu 70 Jahren Formel 1 in Silverstone.

Verstappen ist derzeit WM-Dritter mit 147 Punkten, vor ihm liegen Lewis Hamilton (230) und Valtteri Bottas (161). Den Finnen abzufangen, liegt drin, Weltmeister zu werden hingegen kaum, auch wenn die mathematische Chance noch da ist.

WM-Leader Lewis Hamilton stellte nach seinem Sieg in Deutschland fest: «Red Bull Racing rückt uns näher.» Die jüngsten Verbesserungen am Modell RB16 zielen darauf, mehr Abtrieb und ein stabileres Handling zu erzeugen. Im Detail waren das frisch geformte Luftleit-Elemente am Halo und im Bereich der Rückspiegel, dazu Modifikationen an der hinteren Radaufhängung samt Bremsbelüftung. Verstappen bestätigte am Ring: «Vorder- und Hinterachse wirken jetzt eher wie aus einem Guss.»

Am Montag schalteten die Kollegen von Ziggo Sport im Rahmen der Sendung Pep Talk live zu Max Verstappen. Der Niederländer sagte: «Wenn ich jedes Wochenende erwarte, dass ich gewinne, dann wäre ich jetzt natürlich frustriert. Ich habe mich mit unserer Situation abgefunden und versuche, jeweils das Beste aus einem Rennen zu machen. Wenn im am Sonntagabend sagen kann, mehr war nicht zu machen, dann bin ich happy. Dann ist auch ein zweiter und dritter Platz ein Erfolgserlebnis.»

Der neunfache GP-Sieger bestätigt nochmals: «Die jüngsten Verbesserungen sind ein Fortschritt. Wir rücken Mercedes näher. Aber auch Mercedes entwickelt sein Auto ständig weiter, also müssen wir die Ärmel noch höher krempeln.»

Die Formel 1 hat 2020 durch Corona ein anderes Gesicht erhalten: Eigentlich waren 22 Rennen geplant, von diesen Läufen können 13 nicht stattfinden – Australien, Vietnam, China, die Niederlande, Monaco, Aserbaidschan, Kanada, Frankreich, Singapur, Japan, USA, Mexiko und Brasilien.

Aus dem alten Program übriggeblieben sind: Österreich, Ungarn, Grossbritannien, Spanien, Belgien, Italien, Russland, Bahrain und Abu Dhabi, also neun (in Österreich, Grossbritannien und Bahrain wird an zwei aufeinander folgenden Wochenden gefahren).

Dafür sind fünf Strecken hinzugekommen, auf welchen ursprünglich keine Grands Prix geplant waren: Mugello, Nürburgring, Portimão, Imola und Istanbul.

Max Verstappen findet: «Ich weiss, dass viele Fahrer diese Abwechslung zu schätzen wissen, und auch selber finde ein wenig Variation gut.»

Das Programm von Max dieser Tage: «Viel Training, dann geht es am 15. Oktober nach Milton Keynes ins Rennwagenwerk von Red Bull Racing, um im Simulator für das Rennwochenende in Portugal zu üben.»

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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