Valentino Rossi sucht das Glück

Jacques Villeneuve nörgelt: Lance Stroll ohne Hunger

Von Mathias Brunner
Lance Stroll

Lance Stroll

​Der Kanadier Lance Stroll konnte wegen einer Erkrankung nicht am Nürburgring-GP teilnehmen. Sein Landsmann Jacques Villeneuve findet: Entweder es ging Stroll ganz schlecht, oder er ist nicht hungrig genug.

Lance Stroll konnte nicht am Nürburgring-GP teilnehmen. Racing Point-Teamchef Otmar Szafnauer sprach von einer hartnäckigen Magen/Darm-Erkrankung, die der Kanadier seit dem Russland-GP mit sich herumschleppte. Corona-Tests waren negativ. Szafnauer rief Nico Hülkenberg an, der sich in der Eifel mit Rang 8 bedankte.

Strolls kanadischer Landsmann Jacques Villeneuve sagte vor dem WM-Lauf auf dem Nürburgring auf Sky Italien: «Lance fühlte sich offenbar nicht wohl, und das Team hat beschlossen, ihn im weiteren Verlauf des Wochenendes nicht mehr einzusetzen. Aber selbst wenn der Magen grummelt und du eine Woche lang nicht gegessen hast, setzt du dich doch in einen GP-Renner. Wenn du wirklich hungrig bist, dich in der Formel 1 durchzusetzen, dann wirst du immer fahren wollen und gewiss nicht aufgeben. Also entweder ging es Lance wirklich ganz schlecht oder er hat einfach diesen besonderen Willen nicht.»

Es ist nicht das erste Mal, dass der 49jährige Villeneuve dem jungen Stroll an den Karren fährt. Zuerst fand der Weltmeister von 1997, Stroll sei zu früh und ohnehin nur des Geldes wegen zu Williams in die Formel 1 gekommen. Dann monierte der elffache GP-Sieger, Stroll habe sich sogar von Massa schlagen lassen, der nur noch mit halber Kraft unterwegs gewesen sei. Villeneuve mäkelte an der Fehlerquote von Stroll herum, bezeichnete ihn als den schlechtesten Formel-1-Neuling seit langem und den Podestplatz in Aserbaidschan 2017 als reinen Glückstreffer.

Lance Stroll ignorierte die Tiraden von Villeneuve weitgehend, aber irgendwann hatte der Sohn des Erfolgs-Unternehmers Lawrence Stroll die Nase voll. Er sagte bei den Kollegen von AutoHebdo: «Im Grunde beachte ich kaum, was er sagt. Das ist doch immer nur negativ. Von ihm kam noch nie auch nur ein unterstützendes Wort.»

Gewiss, Papa Stroll hat seinem Sohn den roten Teppich ausgerollt. Aber Lance hat immer Leistung gebracht – italienischer Formel-4-Titel 2014, Gewinner der Winterserie Toyota Racing Series 2015, Formel-3-Champion 2016, WM-Zwölfter in seiner Rookie-Saison bei Williams, im Chaos-GP von Hockenheim 2019 alles richtig gemacht und Vierter geworden, 2020 bisweilen WM-Vierter, mit vierten Rängen in Ungarn und Spanien und einem dritten Platz in Monza.

Stroll selber ist ganz pragmatisch, was seine finanzielle Hilfe angeht: «Aus meiner Sicht funktioniert das so – zunächst brauchst du jemanden, der dich unterstützt. Die Familie oder ein Sponsor. Das hilft beim Schritt vom Kart in den Rennwagen oder von Kanada nach Europa. Aber dann bist du auf dich alleine gestellt. Geld kauft keine Siege. Denn egal wie viel Unterstützung du hast, aufs Gaspedal trittst nur du allein.»

Eifel-GP, Nürburgring

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:35:55,073 h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +4,470 sec
3. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +14,465
4. Sergio Pérez (MEX), Racing Point, +16,059
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +21,764
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +22,787
7. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +29,791
8. Nico Hülkenberg (D), Racing Point, +31,559
9. Romain Grosjean (F), Haas, +38,019
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +39,112
11. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +39,688
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +40,518
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, +47,732
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +52,986
15. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +53,544
Out
Lando Norris (GB), McLaren, Motor
Alex Albon (T), Red Bull Racing, Motor
Esteban Ocon (F), Renault, Hydraulik
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, Motor
George Russell (GB), Williams, Unfall

WM-Stand nach 11 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 230 Punkte
2. Bottas 161
3. Verstappen 147
4. Ricciardo 78
5. Pérez 68
6. Norris 65
7. Albon 64
8. Leclerc 63
9. Stroll 57
10. Gasly 53
11. Sainz 51
12. Ocon 36
13. Vettel 17
14. Kvyat 14
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Giovinazzi 3
17. Räikkönen 2
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 391
2. Red Bull Racing 211
3. Racing Point 120
4. McLaren 116
5. Renault 114
6. Ferrari 80
7. AlphaTauri 67
8. Alfa Romeo 5
9. Haas 3
10. Williams 0

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