Formel 1: Warnung an Max Verstappen

Formel 1: Eingehende Untersuchung des Feuerunfalls

Von Vanessa Georgoulas
Formel-1-Sportchef Ross Brawn

Formel-1-Sportchef Ross Brawn

Formel-1-Sportchef Ross Brawn gestand nach dem Horror-Unfall von Romain Grosjean im Bahrain-GP: «Wir haben etwas gesehen, womit wir nicht gerechnet haben.» Der Brite kündigt eine eingehende Untersuchung an.

Der Schock war gross, als Romain Grosjean im Bahrain-GP ausgangs der dritten Kurve in die Leitplanken katapultiert wurde. Sein Dienstwagen wurde beim Abflug, der bei rund 220 km/h geschah, auseinandergerissen und verwandelte die Unfallstelle in ein Inferno. Der Genfer hatte alle Schutzengel an Bord, er konnte der Feuerhölle selbst entkommen. 27 Sekunden dauert es, bis er aus dem Wrack kletterte und sich in die Arme von FIA-Arzt Ian Roberts flüchtete.

Grosjean wurde ins Militärkrankenhaus von Bahrain geflogen, dort wurde er untersucht und die Analyse der Ärzte ergab, dass er mit leichten Verbrennungen an den Handrücken davongekommen war. Mit ein Grund für den glimpflichen Ausgang des schweren Unfalls war der Halo-Kopfschutz, der von vielen eingesessenen GP-Fans als Verschandelung der Ästhetik der Formel-1-Renner empfunden wurde. Denn dieser sieben Kilogramm schwere Titan-Bügel gab nicht nach und rettete damit das Leben des GP-Stars, wie auch Formel-1-Sportchef Ross Brawn nach dem Rennen betonte.

Der frühere Ferrari-Technikchef kündigte im Sky Sports F1-Interview an: «Wir werden den Unfall eingehend untersuchen, denn einige Dinge, die geschehen sind, hätten nicht passieren sollen. Das Feuer war besorgniserregend, genauso wie der Schaden an der Streckenbegrenzung. Das Positive ist die Sicherheit des Autos. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Halo Romain das Leben gerettet hat.»

«Die Ehre gebührt also dem ganzen Team, das hinter der Entwicklung des Schutzbügels stand. Es gab damals viele Kontroversen, als der Halo eingeführt wurde, aber nach diesem Unfall kann sein Nutzen und seine Notwendigkeit nicht mehr in Frage gestellt werden. Hut ab, vor allen, die bei der Konstruktion involviert waren, denn ihre Arbeit hat heute ein Leben gerettet», betonte der Ingenieur.

Zur Unfallanalyse sagte Brawn: «Es war ein Einschlag mit hohen g-Kräften deshalb werden wir analysieren, wie alles zu Bruch ging. Alles ist so konstruiert, dass es in einer bestimmten Reihenfolge nachgibt. Und bei einem katastrophalen Crash geht alles in unvorhersehbarer Art und Weise kaputt. Offensichtlich ist das Auto auseinandergerissen worden.»

Mit Blick auf die Flammen vermutete der 66-Jährige: «Wir hatten ein Sprit-Feuer, was wir schon sehr lange nicht mehr gesehen haben. Die Tankzelle ist unglaublich stark konstruiert, ich vermute, das kam von einer gerissenen Verbindung.» Er wisse aber noch nicht genau, was zum Inferno geführt habe. «Es war ein überraschend grosses Feuer, aber diese Autos haben mehr als 100 kg Sprit an Bord und wenn sich diese entzündet hätten, dann hätten wir meines Erachtens ein noch sehr viel grösseres Flammenmeer gesehen. Für mich sah das nach einem Feuer aus, das von einigen Litern Benzin verursacht wurde, und nicht von 100 kg Sprit.»

Da die Formel 1 auch in dieser Woche – auf einer anderen Streckenvariante – auf dem Bahrain-Rundkurs unterwegs sein wird, werde man auch die Pistenbegrenzungen genauer anschauen. «Der Sicherheitsstandard der Strecke ist sehr hoch, aber wir haben diesmal etwas gesehen, womit wir nicht gerechnet haben», räumte Brawn ein, und versprach: «Wir werden natürlich alles sehr eingehend untersuchen und bis zum nächsten Rennen alle Daten sammeln und analysieren. Und wir werden die nötigen Massnahmen ergreifen.»

Bahrain-GP, Sakhir

1. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:34:01,829h
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +1,254 sec
3. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +8,005
4. Lando Norris (GB), McLaren, +11,337
5. Carlos Sainz (E), McLaren, +11,787
6. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +11,942
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +19,368
8. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +19,680
9. Esteban Ocon (F), Renault, +22,803
10. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
13. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
15. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Motorschaden
Romain Grosjean (F), Haas, Crash
Lance Stroll (CDN), Racing Point, Crash

WM-Stand Fahrer nach 15 von 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 332 Punkte
2. Bottas 201
3. Verstappen 189
4. Ricciardo 102
5. Pérez 100
6. Leclerc 98
7. Norris 86
8. Sainz 85
9. Albon 85
10. Gasly 71
11. Stroll 59
12. Ocon 42
13. Vettel 33
14. Kvyat 26
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Grosjean 2
19. Magnussen 1
20. Latifi 0
21. Russell 0

Marken
1. Mercedes 533
2. Red Bull Racing 274
3. McLaren 171
4. Racing Point 154
5. Renault 144
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 97
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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