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Jean Todt (FIA): Grosjean-Crash? Sekunden wie Stunden

Von Mathias Brunner
​Der Franzose Jean Todt, Präsident des Autosport-Weltverbands FIA, spricht über den furchterregenden Feuerunfall von Romain Grosjean in Bahrain und die unermüdliche Arbeit für mehr Sicherheit im Rennsport.

Der Autosport-Weltverband FIA hat eine umfangreiche Analyse des Feuerunfalls von Romain Grosjean am 29. November 2020 in Bahrain begonnen. Die Sonderabteilung Sicherheit der FIA nimmt derzeit unter die Lupe: Helm, Hals- und Nackenschutzsystem (HANS), Sicherheitsgurte, Schutzkleidung, Überlebenszelle, Kopfstütze, Bordfeuerlöscher, Kopfschutz Halo.

Die FIA-Experten prüfen das Chassis des Haas-Rennwagens und beleuchten, welche Rolle die Leitschiene bei diesem Unfall gespielt hat, in Bezug auf Position und Bauweise. Ebenso auf den Prüfstand kommen die Rollen der Streckenposten und des medizinischen Personals.

Elementar bei der Analyse sind die aufgezeichneten Daten, darunter Filmaufnahmen aus verschiedenen Blickwinkeln, einschliesslich jenen einer Hochgeschwindigkeitskamera, die auf den Piloten gerichtet ist und 400 Aufnahmen pro Sekunde macht. Der Fahrtenschreiber im Rennwagen wird zeigen, mit welcher Geschwindigkeit genau der Aufprall erfolgte und welcher Verzögerung Grosjean ausgesetzt war. Dabei hilft auch jenes Messgerät, das in den Gehörschutz der Fahrer eingearbeitet ist. Hier können die genauen Kopfbewegungen ermittelt werden.

Die Untersuchung dauert zwischen sechs und acht Wochen, bevor die Ergebnisse veröffentlicht werden. Will heissen – die FIA wird in der zweiten Januar-Hälfte informieren. Im Rahmen der Preisverleihung der FIA in Genf hat sich Verbands-Präsident Jean Todt zum schweren Unfall geäussert; dies, nachdem die Streckenposten und die medizinische Mannschaft von der FIA einen Sonderpreis für ihren Einsatz erhielten.

Der 74jährige Franzose war damals in Bahrain vor Ort und sagt über den Unfall: «Wenn du diese Bilder an den Schirmen siehst, wie der Wagen zu explodieren scheint, wie dieser Feuerball entsteht, dann weisst du zunächst nicht, was los ist. Sekunden werden zu Stunden. Dann erscheint eine Silhouette aus dem Flammen, und dir wird klar – gut, er überlebt.»

«Wir reden innerhalb der Spezialgruppe Sicherheit und innerhalb der verschiedenen Kommissionen regelmässig über ganz schwere Unfälle, die bei allen Vorkehrungen leider auch heute noch tödlich ausgehenkönnen. Sicherheit kommt für uns ab oberster Stelle, mit unserer ‘Vision Zero’. Aber dennoch ist es unvermeidlich, dass vorwiegend bei nationalen Veranstaltungen Offizielle, Fahrer und Beifahrer ihr Leben lassen müssen.»

«Was den Unfall von Romain angeht, so müssen wir möglichst viel daraus lernen. Wir müssen herausfinden, wie der Wagen zerteilt werden und wie es zum Feuer kommen konnte. Wir werden alles so gründlich untersuchen wie bei vielen weiteren Unfällen, die weniger bekannt sind.»

«Wenn wir dabei Antworten auf viele Fragen finden, so ist dies die beste Ermutigung, punkto Sicherheit noch ehrgeiziger zu werden. Wir dürfen stolz darauf sein, was wir in den letzten Jahren alles erreicht haben, aber wir dürfen keinen Moment lockerlassen – die Arbeit für mehr Sicherheit muss immer weitergehen.»

Abu Dhabi-GP, Yas Marina

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:36:30,256 h
2. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes, +15,976 sec
3. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +18,415
4. Alex Albon (T), Red Bull Racing, +19,987
5. Lando Norris (GB), McLaren, +1:00,729 min
6. Carlos Sainz (E), McLaren, +1:05,662
7. Daniel Ricciardo (AUS), Renault, +1:13,748
8. Pierre Gasly (F), AlphaTauri, +1:29,718
9. Esteban Ocon (F), Renault, +1:41,069
10. Lance Stroll (CDN), Racing Point, +1:42,738
11. Daniil Kvyat (RUS), AlphaTauri, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +1 Runde
14. Sebastian Vettel (D), Ferrari, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams, +1 Runde
16. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Pietro Fittipaldi (BR), Haas, +2 Runden
Out
Sergio Pérez (MEX), Racing Point, Kraftübertragung

WM-Stand nach 17 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 347 Punkte
2. Bottas 223
3. Verstappen 214
4. Pérez 125
5. Ricciardo 119
6. Sainz 105
7. Albon 105
8. Leclerc 98
9. Norris 97
10. Gasly 75
11. Stroll 75
12. Ocon 62
13. Vettel 33
14. Kvyat 32
15. Nico Hülkenberg (D) 10
16. Räikkönen 4
17. Giovinazzi 4
18. Russell 3
19. Romain Grosjean (F) 2
20. Magnussen 1
21. Latifi 0
22. Jack Aitken (GB) 0
23. Fittipaldi 0

Marken
1. Mercedes 573
2. Red Bull Racing 319
3. McLaren 202
4. Racing Point 195
5. Renault 181
6. Ferrari 131
7. AlphaTauri 107
8. Alfa Romeo 8
9. Haas 3
10. Williams 0

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