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Charles Leclerc (Ferrari): «Ich sage lieber nichts»

Von Mathias Brunner
Der kaputte Ferrari von Charles Leclerc

Der kaputte Ferrari von Charles Leclerc

​Charles Leclerc hat in seiner Heimat Monaco die Pole-Position zum Traditionsrennen erobert. Es ist die erste Ferrari-Pole seit Mexiko 2019! Von einem möglichen Heimsieg will er lieber nicht sprechen.

«Im Moment bin ich hin- und hergerissen», beschreibt Charles Leclerc seine Gefühle nach einer tollen Quali-Runde, welche ihm die achte Pole-Position seiner Karriere sichert, seine erste seit Mexiko 2019, seine erste auf heimischem Boden in Monte Carlo – und das alles ausgerechnet an jenem Tag, als Piero Ferrari, der Sohn von Firmengründer Enzo Ferrari, 75 Jahre alt geworden ist. Es ist auch die 229. Pole-Position von Ferrari in der Formel 1. Aber Charles Leclerc hat Angst, grosse Angst.

Beim letzten Versuch einer schnellen Runde hat Leclerc seinen Wagen am Ausgang der Schwimmbadpassage in die Leitschiene gesetzt. Das hat einerseits verhindert, dass er von Max Verstappen unterboten worden ist. Aber der Crash bedeutet auch, dass Leclerc um die Pole zittern muss. «Der Schlag war schon sehr heftig, und ich kann noch nicht sagen, ob das Getriebe unbeschädigt geblieben ist. Sollte sich meine Befürchtung bewahrheiten und wir müssen es ersetzen, dann ist die Pole futsch, denn dann muss ich gemäss Reglement um fünf Ränge zurück.»

Was ist beim Unfall genau passiert? Leclerc erzählt: «Meine letzte Runde war nicht sauber, ich hatte zuvor schon die Leitschienen berührt, aber nicht so heftig wie danach. Ich wollte die verlorene Zeit im letzten Pistenteil aufholen, dabei habe ich es übertrieben. Es war eine klassische Fehleinschätzung – ich wollte zu viel, habe rechts mit dem Rad die Leitschiene berührt, schon ging es geradeaus ab in die nächste Pistenbegrenzung.»

Es war ein Abziehbild jenes Unfalls, das der Kanadier Nicholas Latifi im dritten freien Training gezeigt hatte. Und auch Max Verstappen hat an jener Stelle schon die Leitschienen etwas genauer kennengelernt.

Leclerc sagt: «Wir sind selber überrascht davon, dass wir auf Pole-Position stehen und beide Autos in den ersten beiden Startreihen haben. Gut, wir waren im engen dritten Pistenteil von Barcelona bereits konkurrenzfähig gewesen, aber für mich war das keine Garantie dafür, hier schnell zu sein. Und dann hat von der ersten Runde an alles gepasst. Es hat letztlich sogar keine Rolle gespielt, dass ich wegen eines Getriebedefekts im ersten Training nur vier Runden drehen konnte, wir haben die Arbeit später nachgeholt.»

«Im ersten Quali-Segment war ich Zweitschnellster hinter Bottas gewesen, dann konnte ich in Q2 die beste Zeit fahren. Ich spürte die Emotionen aufwallen und versuchte, mich zu beruhigen. Ich witterte, dass ich eine gute Chance haben, die Pole-Position zu erobern, und jeder weiss, wie extrem wichtig mir das hier ist. Dann ist mir im drittn Quali-Teile eine sehr gute erste Runde gelungen, die hat letztlich für die Pole gereicht, aber leider lief es beim zweiten Versuch nicht so glatt.»

Glaubt Leclerc daran, diese tolle Ausgangslage in einen Sieg umsetzen zu können? Charles kreuzt Zeige- und Mittelfinger als Glücksbringer und antwortet: «Ich hatte hier schon so viel Pech, also sage ich dazu lieber nichts.»

Abschlusstraining Monaco

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:10,346
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:10,576
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:10,601
04. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:10,611
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:10,620
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:10,900
07. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:11,095
08. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:11,419
09. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:11,573
10. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,779
11. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:11,486
12. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:11,598
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:11,600
14. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:11,642
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:11,830
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:12,096
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:12,205
18. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:12,366
19. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:12,958
20. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari *
* nach Unfall im 3. Training nicht in der Qualifikation


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