Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Steiermark-GP: Vierter Saisonsieg von Max Verstappen

Von Vanessa Georgoulas
Verstappen legte den Grundstein für seinen Erfolg beim Start

Verstappen legte den Grundstein für seinen Erfolg beim Start

Red Bull Racing-Star Max Verstappen machte im Steiermark-GP alles richtig und wurde dafür mit dem vierten Saisonsieg belohnt. Die Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas komplettierten das Podest.

Nachdem die Wetterexperten am Qualifying-Samstag noch eine Regenwahrscheinlichkeit von 80 Prozent für den Rennsonntag prognostiziert hatten, korrigierten sie die Vorhersage vor dem Rennen auf nunmehr 40 Prozent. Die Aussentemperatur betrug kurz vor dem Rennen denn auch warme 26,8 Grad Celsius, die Strecke hatte sich auf knapp 54 Grad aufgeheizt, als das Formel-1-Feld in die Aufwärmrunde ging.

Max Verstappen und Lewis Hamilton starteten auf den Medium-Reifen aus der ersten Reihe, dahinter lauerten Lando Norris und Sergio «Checo» Pérez auf den weichen Reifen auf ihre Chance, der zurückversetzte Mercedes-Pilot Valtteri Bottas (Dreher in der Boxengasse am Trainingsfreitag) war der Einzige, der neben den Spitzenreitern und George Russell (Startplatz 10) auf der mittelharten Mischung von einem Top-10-Startplatz losfuhr.

Verstappen verteidigte beim Start die Führung vor Lewis Hamilton, weiter hinten kamen sich Charles Leclerc und Pierre Gasly zu nahe, der Monegasse musste sich einen neuen Frontflügel an der Box abholen und liess sich dabei auch gleich einen frischen Satz der harten Reifen geben. Für Gasly war das Rennen vorbei, sein linker Hinterreifen war kaputt, nachdem er mehrmals mit Leclerc und schliesslich auch mit Antonio Giovinazzi zusammengeraten war. Der Alfa Romeo-Fahrer drehte sich, konnte aber weiterfahren.

Nach den ersten zehn von 71 Rennrunden hatte Verstappen einen Vorsprung von rund drei Sekunden auf Hamilton herausgefahren, dahinter schnappte sich Checo den vor ihm fahrenden Norris und war damit auf Position 3 unterwegs. Auch Bottas machte kurzen Prozess mit dem Briten, dessen McLaren-Teamkollege Daniel Ricciardo kurzzeitig einen Power-Verlust zu beklagen hatte und auf Position 14 zurückfiel.

Sebastian Vettel war zu diesem Zeitpunkt auf Position 11 unterwegs, Mick Schumacher musste sich zehn Umläufe später gegen seinen Haas-Teamkollegen Nikita Mazepin geschlagen geben, weil er sich verbremste. «Das war ein gutes Duell und auch ziemlich fair», kommentierte Teamchef Günther Steiner auf «Sky Sports F1».

In Umlauf 25 erlebte Lewis Hamilton ausgangs der vierten Kurve eine Schrecksekunde, vier Runden später bog der Titelverteidiger an die Box ab und wurde in 2,2 sec mit frischen Reifen der harten Sorte ausgerüstet. Im gleichen Umlauf stoppte auch Vettel, eine Runde später wurde auch Verstappen abgefertigt, der Niederländer musste sich nur zwei Sekunden gedulden, bevor er weiterfahren durfte. Kurz darauf bekundete er Bremsprobleme.

Mick Schumacher stoppte in der 35 Runde, kurz darauf wurde Russell in die Box geschoben. Der Brite hatte zuvor einen langen Stopp eingelegt, weil noch Luft ins Hydraulik-System nachgepumpt werden musste. In Runde 43 bog mit Ricciardo der letzte Fahrer zum ersten Mal an die Box ab, während sich Leclerc an Räikkönen vorbeidrückte und dabei ein kleines Teil des Alfa Romeo-Frontflüges abrasierte.

In Runde 45 überholte Sainz den Aston Martin von Lance Stroll und übernahm damit die sechste Position, die Top-5 belegten Verstappen, Hamilton, Bottas, Pérez und Norris. Vettel war bis zur 50. Rennrunde auf Position 10 unterwegs, bis ihn Leclerc mittels DRS schnappte.

In der Folge bekundete Verstappen Probleme mit dem Bremspedal, sein Team teilte ihm mit, dass dies vor allem am Anbremsen in der zehnten Kurve lag. Pérez legte noch einen Stopp ein, während Leclerc an Tsunoda vorbeizog und damit auf Position 9 unterwegs war. Kurz darauf schnappte er sich Position 8 von Alonso.

Elf Runden vor dem Fallen der Zielflagge schnappte sich Leclerc den siebten Platz von Stroll und war damit hinter seinem Teamkollegen unterwegs, Hamiltons Rückstand auf Verstappen wurde derweil immer grösser, und der Mercedes-Star erkundigte sich: «Kommt der Regen?» Doch die Antwort lautete trotz der dunklen Wolken, die sich über einem Teil der Strecke versammelt hatten: «Auf dem Radar ist nichts zu sehen.»

In der vorletzten Runde holte sich der siebenfache Weltmeister weiche Reifen, um Jagd auf die schnellste Rennrunde zu machen, denn sein Teamkollege Bottas lag weit genug zurück, um keine Position zu verlieren. Am Ende durfte sich Verstappen über den vierten Saisonsieg freuen, Lewis Hamilton und Valtteri Bottas durften mit aufs Treppchen. Pérez, Norris, Sainz, Leclerc, Stroll, Alonso und Tsunoda belegten die weiteren Punkteränge, Vettel kam auf Position 12 ins Ziel, Schumacher musste sich mit 2 Runden Rückstand und Position 16 begnügen.

Steiermark-GP, Spielberg

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:22:24,357 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +34,743 sec
03. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +46,907
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +47,434
05. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1 Runde
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +1 Runde
08. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
09. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
11. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
15. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +3 Runden
18. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +3 Runden
Out
George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, Hydraulik
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Kollision

WM-Stand nach 8 von 23 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 156 Punkte
2. Hamilton 138
3. Pérez 96
4. Norris 86
5. Bottas 74
6. Leclerc 58
7. Sainz 50
8. Gasly 37
9. Ricciardo 34
10. Vettel 30
11. Alonso 19
12. Stroll 14
13. Ocon 12
14. Tsunoda 9
15. Räikkönen 1
16. Giovinazzi 1
17. Russell 0
18. Schumacher 0
19. Mazepin 0
20. Latifi 0

Teams
1. Red Bull Racing 252
2. Mercedes 212
3. McLaren 120
4. Ferrari 108
5. AlphaTauri 46
6. Aston Martin 44
7. Alpine 31
8. Alfa Romeo 2
9. Williams 0
10. Haas 0

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