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Williams erwacht: Das sagt Mitgründer Patrick Head

Von Mathias Brunner
Patrick Head

Patrick Head

Der englische Traditionsrennstall Williams wurde im vergangenen Mai 750 WM-Läufe alt. Das Team wurde 1977 von Frank Williams und Patrick Head gegründet. Was Head zur neuen Teamführung sagt.

Der 23. Mai 2021 war ein besonderer Tag für Williams Racing: Der 1977 von Frank Williams und Patrick Head gegründete Formel-1-Rennstall wurde nach eigener Rechnung 750 WM-Läufe alt, nur Ferrari und McLaren sind noch länger in der Formel 1.

Aber die Gründer Sir Frank Williams und Sir Patrick Head haben mit dem Einsatz des Rennstalls nichts mehr zu tun. Denn im August 2020 wurde Williams verkauft, an die US-amerikanische Investment-Firma Dorilton Capital. 51,3 Prozent der Anteile waren damals in Familienbesitz. 9,3 Prozent gehörten Mitgründer Sir Patrick Head, 11,7 Prozent Toto Wolff und US-Investor Brad Hollinger. 3,6 Prozent der Anteile wurden an Mitarbeiter gestreut.

Die neunfachen Sieger des Konstrukteur-Pokals sind seit Spanien 2012 (Sensationssieg von Pastor Maldonado) ohne Erfolg. Sie profitierten zu Beginn der Turbohybrid-Ära vom Bonus durch den bärenstarken Mercedes-Motor: 2014 und 2015 wurde der Rennstall jeweils WM-Dritter, dann begann der Absturz – nach den Rängen 5 in den Jahren 2016 und 2017 wurde Williams zwei Mal Letzter, 2019 konnte in 21 Rennen eben mal ein kümmerlicher Punkt eingefahren werden, die Corona-Saison musste ohne WM-Zähler abgeschlossen werden, und 2021 stand Williams nach zehn Rennen noch ohne Punkte da – bis Nicholas Latifi und George Russell beim Chaos-GP von Ungarn die Ränge 7 und 8 eroberten.

Mit dem Monza-Rennen 2020 endete die Ära der Williams-Familie im Rennstall aus Grove: Sowohl Teamgründer Frank Williams als auch dessen Tochter Claire, die in den vergangenen Jahren das Tagesgeschäft als stellvertretende Teamchefin geführt hat, gingen von Bord. Aber natürlich beobachtet auch Patrick Head, inzwischen 75 Jahre alt, was Williams macht. Im Podcast Beyond the Grid sagt das Formel-1-Urgestein, seit zehn Jahren in Rente: «Wir haben zu meiner Zeit nicht in allen Saisons Rennen gewonnen, aber in den meisten. Zu sehen, wie es in den vergangenen zehn Jahren mit dem Team abwärts ging, das war hart. Es ist schön, jetzt eine Wende erkennen zu können.»

«Der neue Teamchef Jost Capito hat gute Leute verpflichtet, und endlich wird das Team wieder besser geführt. Klar ist das gute Ergebnis von Ungarn einem turbulenten Rennverlauf geschuldet. Bis sie aus eigener Kraft solche Ergebnisse erringen, wird es noch ein wenig dauern. Aber die neuen Leute sind gut, und so viel ich weiss, steht der Rennstall auf soliden Füssen. Ich spreche ab und an mit Jost Capito, den ich seit vielen Jahren kenne. Es ist jetzt nicht so, dass ich irgendwelche Vorschläge auftischen würde, um den Wagen zu verbessern, aber wir bleiben in Kontakt.»

Williams in der Formel 1

756 Grands Prix

128 Pole-Positions

114 Siege

33 Doppelsiege

312 Podestplätze

133 beste Rennrunden

3571 WM-Punkte

7584 Führungsrunden

9 Konstrukteurs-Titel
1980/1981, 1986/1987, 1992 bis 1994, 1996/1997

7 Fahrer-WM-Titel
1980 Alan Jones (AUS)
1982 Keke Rosberg (FIN)
1987 Nelson Piquet (BR)
1992 Nigel Mansell (GB)
1993 Alain Prost (F)
1996 Damon Hill (GB)
1997 Jacques Villeneuve (CDN)

Ungarn-GP, Budapest

01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Disqualifikation, zu wenig Sprit

WM-Stand nach 11 von 23 Rennen

Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0

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