Jock Clear: «Viele unterschätzen Villeneuves Erfolg»
Jacques Villeneuve
Als Jacques Villeneuve 1997 den WM-Titel in der Formel 1 eroberte, war Jock Clear als Renningenieur an dessen Seite. Der Engländer unterstützte den Kanadier auch nach dem Titelgewinn, er wechselte mit dem elffachen GP-Sieger von Williams zu BAR und damit zu jenem Team, aus dem erst BAR-Honda, dann Honda, BrawnGP und schliesslich das Mercedes-Werksteam wurde.
Ende 2014 wechselte Clear zu Ferrari, innerhalb der Scuderia bekam er schliesslich eine neue Aufgabe zugeteilt: Er kümmert sich als Fahrer-Coach um Mick Schumacher, kann sich aber noch gut an jene Jahre erinnern, als Michael Schumacher noch der grosse Gegner war. Im «Beyond the Grid»-Podcast erklärt der Engländer: «Ich möchte nicht zu anbiedernd klingen, wenn ich Jacques verteidige. Aber ich denke, die Leute unterschätzen, was er als Fahrer geleistet hat.»
«Es gibt immer noch viele Leute, die sagen, er sei kein verdienter Weltmeister gewesen. Allerdings darf man nicht vergessen, dass er auch die IndyCar-Krone und das Indy 500 gewinnen konnte. Er kam dort an und bügelte seine Teamkollegen. Natürlich hatte er aber auch die Gelegenheit, zu Benetton oder McLaren zu gehen», fährt Clear fort.
«Die Leute könnten deshalb sagen, dass er den Rest seiner Karriere nicht wirklich genutzt hat. Doch aus BAR wurde jener Rennstall, der heute dominiert, ich denke also, der Gedanke an diesen Wechsel dürfte ihm nicht den Schlaf rauben», erklärt der 57-Jährige weiter.
Einen entspannten Eindruck, machte Villeneuve auch an jenem denkwürdigen Rennsonntag in Jerez, als er sich die WM-Krone schnappte, nachdem er 22 Runden vor dem Ende des WM-Laufs in der sechsten Kurve mit Michael Schumacher kollidiert war. Der Deutsche fiel aus und wurde später disqualifiziert, während Villeneuve als Dritter den Titel bejubeln durfte.
«Ich erinnere mich, wie ich am Morgen nach dem Aufwachen aus den Laken stieg und mir dachte: 'Lasst uns die WM gewinnen.' Und ich weiss, dass Jacques dasselbe gesagt hätte. Er war nicht nervös und ich denke, er hatte sich sehr gut auf jenen Tag vorbereitet», erzählt Clear, der das Selbstbewusstsein von Villeneuve aber nicht immer als angenehm empfand. «In den meisten Situationen war sein Selbstbewusstsein hilfreich, doch die Kehrseite der Medaille ist, dass er auf ziemlich verrückte Ideen kam, wenn die Dinge für ihn nicht richtig liefen. Man musste ihm dann sagen: 'Vielleicht lag das auch einfach daran, dass du schlecht warst, hast du schon mal darüber nachgedacht?'»
Ungarn-GP, Budapest
01. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:40:00,248h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +2,736
03. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +15,018
04. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +15,651
05. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +1:03,614 min
06. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1:15,803
07. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1:17,910
08. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1:19,094
09. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +1:20,244
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
11. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
12. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
13. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
Out
Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, Kollision
Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, Kollision
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, Kollision
Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, Kollision
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, Kollision
Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, Kollision
Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, Disqualifikation, zu wenig Sprit
WM-Stand nach 11 von 23 Rennen
Fahrer
1. Hamilton 195 Punkte
2. Verstappen 187
3. Norris 113
4. Bottas 108
5. Pérez 104
6. Sainz 83
7. Leclerc 80
8. Gasly 50
9. Ricciardo 50
10. Ocon 39
11. Alonso 38
12. Vettel 30
13. Tsunoda 18
14. Stroll 18
15. Latifi 6
16. Russell 4
17. Räikkönen 2
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Mazepin 0
Teams
1. Mercedes 303
2. Red Bull Racing 291
3. Ferrari 163
4. McLaren 163
5. Alpine 77
6. AlphaTauri 68
7. Aston Martin 48
8. Williams 10
9. Alfa Romeo 3
10. Haas 0