Alex Albon: DTM-Sieg ändert nichts an Formel-1-Traum
Alex Albon
Alex Albon benötigte nur knapp zwei Monate, um seinen ersten Sieg in der DTM zu feiern: Er holte am Sonntag im Ferrari von AF Corse zunächst die Pole Position und fuhr in einem chaotischen achten Saisonrennen einen souveränen Start-Ziel-Sieg ein. «Das ist ein grossartiger Tag für das Team und mich», jubelte der frühere Red Bull Racing-Pilot, der auch gestand: «Es hat etwas gedauert, bis ich in der DTM angekommen bin, am Anfang hat vor allem Erfahrung gefehlt. Es ist etwas überraschend.»
Im Schatten seines Teamkollegen Liam Lawson, den Experten als Red-Bull-Junior bereits 2022 in der Formel 1 erwarten, sieht er sich aber nicht. «Es braucht etwas Zeit, es ist ein nicht so einfacher Schritt von einem Formel-1- in ein GT3-Auto. Es ist ja nicht so, als wäre ich vor dem Sieg im Nirgendwo gewesen. Für mein erstes Jahr läuft es nicht zu schlecht», sagte Albon.
Für ihn dürfte deshalb auch durchaus Genugtuung dabei sein. Er hatte bislang nicht den Eindruck hinterlassen, dass er das DTM-Programm mit überschwänglichem Enthusiasmus angeht. Professionell, ja klar. Aber er hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass die Formel 1 sein grosses Ziel bleibt. Er hatte sein Cockpit bei Red Bull Racing nach der Saison an Sergio Pérez verloren, nachdem er gegen Max Verstappen chancenlos und im Titelkampf als zweiter Fahrer kaum eine Hilfe war.
2021 ist Albon zudem Ersatzfahrer bei Red Bull Racing – mit der Hoffnung auf ein Cockpit in der Königsklasse, aber auch mit dem Wissen, dass DTM-Erfolge nicht unbedingt ein Türöffner sind. «Es wäre gut, wenn ich den Jungs zeige, was ich im DTM-Auto kann. Aber ehrlich gesagt: Ich glaube nicht, dass es eine grosse oder schlechte Sache wäre, wenn die Dinge nicht ganz so gut laufen. Aber natürlich will ich Siege», hatte er vor dem Saisonstart gesagt.
Parallel kümmert er sich auch um einen Plan B und einen Plan C. Der Thai-Engländer kann sich auch Engagements in der IndyCar-Serie oder der Formel E vorstellen.