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Sebastian Vettel: «Die heutigen Motoren sind nutzlos»

Von Mathias Brunner
Sebastian Vettel

Sebastian Vettel

Der vierfache Formel-1-Champion Sebastian Vettel setzt sich für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ein. Die heutigen Formel-1-Hybridmotoren bezeichnet der 53-fache GP-Sieger als nutzlos.

Sebastian Vettel nimmt das Thema Umweltschutz sehr ernst. In Silverstone räumte er nach dem Grand Prix eine Tribüne vom Müll, er setzt sich für nachhaltige Energie-Erzeugung ein, er fördert ein Programm für mehr Bienen, in der Türkei trug er einen besonderen Helm, um auf die Verschmutzung der Meere aufmerksam zu machen. Der 34-jährige Heppenheimer scheut sich nicht davor, mit seinen Ansichten anzuecken, so auch in einem Gruppen-Interview mit britischen Kollegen, in welchem der Aston Martin-Fahrer ausgesprochen hat, was viele Fans denken – die heutigen Hybridmotoren in der Formel 1 sind nicht der Weisheit letzter Schluss in Sachen Nachhaltigkeit.

Der derzeitige WM-Zwölfte gilt bei kritischen Worten für viele als Heuchler, so hat sich zuletzt der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer über Vettel mokiert, weil der Rennfahrer sich für ein Tempolimit ausgesprochen hat.

Vettel versteht den Widerspruch zwischen seinem Dasein als Formel-1-Fahrer und seinen Bemühungen für mehr Umweltschutz. «Klar lässt sich hier einhaken, denn die Formel 1 ist nicht grün. Aber wir hätten die Möglichkeiten, die Königsklasse grüner zu machen, ohne aber auf Spektakel, Aufregung, Geschwindigkeit und Leidenschaft verzichten zu müsen.»

«Wir haben so viele helle Köpfe in diesem Sport, da könnten wir gewiss mit tollen Lösungen aufwarten. Was das gegenwärtige Reglement angeht, so haben wir super-effiziente Motoren, die aber nutzlos sind. Das sind keine Triebwerke, für die man sich in zwei Jahren entscheidet, wenn es um das nächste Auto geht. Also kann man sich die Frage stellen: Welche Relevanz hat das? Ich glaube, bei den gegenwärtigen Diskussionen um das Reglement der Zukunft geht das mehr in Richtung Veränderungen, die wirklich etwas bewegen.»

«Das ist für die Formel 1 ganz wichtig, denn sonst droht dieser Sport eines Tages zu verschwinden. Wir wissen, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, und wir können es uns nicht erlauben, diese Fehler zu wiederholen.»

Eine dieser positiven Veränderungen ist ein Kraftstoff, der künstlich hergestellt wird. Vettel sagt: «Ich bin für synthetische Kraftstoffe, nicht für Bio-Sprit. Denn beim Bio-Benzin brauchst du logischerweise Grundstoffe, da lauern Komplikationen. Im gegenwärtigen Reglement ist vorgesehen, dass im kommenden Jahr in unserem Formel-1-Benzin ein Anteil von zehn Prozent Bio stecken muss.»

«Aber das würde ich nicht eben als Revolution bezeichnen. Das können wir bereits an der Tanke haben, das ist nichts Neues. Das entspricht nicht jenem Ziel, das die Formel 1 als Technik-Leader haben müsste. Mit dem Bio-Anteil reagieren wir, wir sollten aber agieren. Synthetische Kraftstoffe wären eine solche Gelegenheit, aber unter dem heute vorgesehenen Reglement käme das erst 2025 oder 2026, also verlieren wir erneut Jahre, und das kann sich die Formel 1 meiner Ansicht nach nicht leisten.»

«Wir sollten die Intelligenz der Formel-1-Spezialisten besser nutzen und die Ressourcen ebenfalls. Wir haben die letzten zehn Jahre damit verbracht, überaus effiziente, aber sündhaft teure Hybridmotoren zu entwickeln und zu bauen, die für Strassenauto so gut wie unbedeutend sind. Ich schätze, dass diese Motoren einen Hersteller über die Jahre leicht eine Milliarde gekostet haben. Solche Beträge müssten wir für das Richtige einsetzen. Ich weiss auch nicht, welches die ideale Lösung ist. Aber ich fände es wichtig, dass wir danach suchen und jetzt nicht wieder fünf Jahre lang nichts tun.»


Grosser Preis der Türkei

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:30:50,347h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, +14,584 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +33,471
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +37.814
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +41,812
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, +44,292
07. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +47,213
08. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +51,526
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1:22,018 min
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1 Runde
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
15. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, +1 Runde
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
18. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +1 Runde
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden

WM-Stand nach 16 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 262,5 Punkte
2. Hamilton 256,5 Punkte
3. Bottas 177
4. Norris 145
5. Pérez 135
6. Sainz 116,5
7. Leclerc 116
8. Ricciardo 95
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 35
13. Stroll 26
14. Tsunoda 18
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 433,5
2. Red Bull Racing 397,5
3. McLaren 240
4. Ferrari 232,5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 92
7. Aston Martin 61
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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  • Di. 24.12., 09:50, SPORT1+
    NASCAR Cup Series
  • Di. 24.12., 10:00, Eurosport 2
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