Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Toto Wolff muss zugeben: Mercedes hat Sorgen

Von Mathias Brunner
Toto Wolff

Toto Wolff

Toto Wolff steht unter Strom. Der spannende Titelkampf zwischen Lewis Hamilton und Max Verstappen ist das Eine, aber da sind auch diese Sorgen mit der Standfestigkeit, wie der Wiener bestätigt.

Diese Formel-1-WM fordert allen alles ab: Sechs Rennen vor Schluss sind WM-Leader Max Verstappen und Mercedes-Star Lewis Hamilton nur durch sechs Punkte getrennt (262,5 zu 256,5); in der Konstrukteurs-Meisterschaft steht es zwischen Mercedes und Red Bull Racing 433,5 zu 397,5 Zähler.

Bei der Teamchef-Pressekonferenz am Circuit of the Americas (COTA) ausserhalb von Austin sind dem Östereicher Toto Wolff die Strapazen der vergangenen Wochen anzusehen, und vor ihm liegt ein stressiges Programm aus sechs nervenzehrenden Wochenenden bis zum WM-Finale am 12. Dezember in Abu Dhabi.

Vor dem ersten Training zum USA-GP wurde bestätigt: Valtteri Bottas erhält den sechsten Verbrennungsmotor, erlaubt sind pro Saison und Fahrer nur drei. Schon in Monza und Sotschi hatte der Finne einen neuen Motor erhalten. Dafür wird er in der Startaufstellung von Texas um fünf Ränge zurück müssen.

Die Mercedes-Fans fragen sich: Wie gross sind die Sorgen der Techniker in Sachen Standfestigkeit? Oder ist das ein taktischer Wechsel, um an den restlichen sechs GP-Wochenenden mehr Flexibilität in Sachen Material zu erlangen?

Toto Wolff dazu gegenüber der britischen Sky: «Wir haben leider seit Mitte der Saison Probleme mit der Zuverlässigkeit, die sich ständig wiederholen. Wir verstehen inzwischen besser, was da passiert, aber es bedeutet eben auch, dass wir die Motoren nicht so lange laufen lassen können, wie wir das gerne würden. Und wir können keine Nullrunde riskieren.»

«Es geht in der WM hin und her, und für mich ist der Killer ein Ausfall. Also müssen wir alles daran setzen, dass uns das nicht passiert. Was die Fahrer-WM angeht, so kann das bis zu Finale dauern. In der Markenwertung haben wir ein etwas grösseres Polster, aber auch das kann sich ganz schnell ändern.»

Auf die Frage, ob es sich um ein Problem mit Luftventilen handle, meint Wolff: «Ihr werdet da mit sehr viel Bullshit gefüttert. Sie und ich würden im Detail nicht verstehen, was das technische Problem ist. Daher wollen wir nicht näher darauf eingehen.»

«Das alles ist für Valtteri nicht einfach, denn die Leistungsdichte im Feld ist so hoch, dass fünf Ränge zurück schon eine ziemliche Belastung sind.»

Macht sich Wolff Sorgen für die Triebwerke im Pool von Hamilton? «Ja, natürlich machen wir uns da Sorgen. Wir haben in diesem Jahr mehr Schwierigkeiten als in den Jahren zuvor. Es besteht das Risiko, dass wir auch bei Lewis nochmals wechseln müssen. Wir suchen nach der Balance aus Motor behalten und einen Defekt riskieren oder neue Teile einbauen lassen und strafversetzt werden.»

Es ging das Gerücht herum, im neuen Motor würden Versuchsteile ausprobiert, aber Toto Wolff sagt: «Nein, das stimmt nicht, denn wenn ein Motor getauscht wird, dann muss er der vorhergehenden Spezifikation entsprechen. Wir probieren also nicht bei Bottas etwas Neues aus, um es später ins Auto von Hamilton zu bringen, das geht reglementarisch überhaupt nicht.»

Wie sieht der 49-jährige Wiener das derzeitige Kräfteverhältnis zwischen den beiden besten Rennställen der Formel 1? Toto Wolff in Texas: «Im ersten Training waren wir sehr gut unterwegs, mit Gewinn auf den Geraden. Aber noch mehr gewinnen wir in schnellen Kurven, das ist ein ermutigendes Zeichen.»

«Unser Fortschritt rührt daher, dass wir inzwischen besser verstehen, was der Wagen braucht, um im perfekten Betriebsfenster zu sein.»

Zu den COTA-Buckeln sagt Wolff: «Die Piste ist welliger als vor zwei Jahren, aber die Autos bauen erheblich mehr Abtrieb auf als 2019, in gewissen Kurven sind Lewis und Valtteri 20 km/h schneller als vor zwei Jahren!»

1. Training, Austin

01. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:34,874 min
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:34,919
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:35,806
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:36,334
05. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:36,508
06. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:36,611
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:36,798
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:36,855
09. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:36,874
10. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:36,876
11. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:36,966
12. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:36,970
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:36,972
14. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:36,982
15. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:37,068
16. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:37,458
17. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:37,463
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:37,954
19. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:38,866
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 1:42.239

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