Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

3. Training Austin: Pérez vorn, Strafe für Alonso

Von Mathias Brunner
Drittes freies Training zum Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas (COTA): Sergio Pérez glänzt mit der schnellsten Zeit, Fernando Alonso hat einen neuen Motor erhalten und rückt nach hinten.

Schon 24 Grad um neun Uhr früh ausserhalb von Austin, zum Qualifying (23.00 Uhr unserer Zeit) soll es bis zu 32 Grad warm werden, der Wind hat seit Freitag zugenommen: Die letzte Trainingsstunde auf dem Circuit of the Americas (COTA) war letzte Gelegenheit, an der Abstimmung für eine schnelle Runde zu feilen und an der Schlagzahl fürs Rennen.

Das Training begann vor 120.000 Fans mit einsamen Runden von Weltmeister Sebastian Vettel auf mittelharten Reifen. Zur Erinnerung: Der Heppenheimer wird nach dem Motorwechsel in seinem Aston Martin aus der letzten Startreihe ins Rennen gehen. Daher hatte der 53-fache GP-Sieger schon am Freitag seine beiden Trainingsstunden alleine für die Rennabstimmung verwendet. Vettel wird in der Quali wohl nur eine Runde fahren, um dem Reglement Genüge zu tun und dann sein Abschlusstraining abbrechen.

Den meisten Teams schwant: Bei diesen Temperaturen bis werden die Fahrer im Rennen zwei Stopps machen müssen. Daher wurde das Programm fürs dritte freie Training eingeschränkt, um sich einige Reifensätze für den Grand Prix zur Seite zu legen.

Die Strecke bliebt fest in der Hand der Weltmeister: Auf Sebastian Vettel und Fernando Alonso folgte Lewis Hamilton, auf weichen Pirelli-Reifen. Erste Duftmarke: 1:35,814 min, eine Sekunde langsamer als Sergio Pérez bei seiner Freitag-Bestzeit. An der Box liess der Rekord-Weltmeister den Frontflügel auf mehr Abtrieb stellen.

Kurz darauf rollen auch die Red Bull Racing-Fahrer Pérez und Max Verstappen auf die Bahn hinaus, der Mexikaner konterte die Zeit von Hamilton mit einer neuen Bestzeit, zwei Zehntel schneller als der englische Champion.

News von Alpine: Fernando Alonso hat eine neue Antriebseinheit erhalten, wird sich als in der Startaufstellung hinten zu Sebastian Vettel und George Russell gesellen.

Das Tempo wurde schärfer: Hamilton unterbot Pérez (mit 1:35,571 min), Valtteri Bottas war noch schneller gewesen, doch diese Runde des Finnen wurde wegen Verletzung der Pistengrenzen in Kurve 19 gestrichen.

Nach 24 Minten wollte auch WM-Titelanwärter Max Verstappen wissen, was auf weichen Walzen Sache ist: Der WM-Leader patzte in der ersten Kurve, kam zu weit hinaus, war dann Schnellster im mittleren Pistenteil, am Ende neue Bestzeit mit 1:35,207 min. Kurz darauf verbesserte sich Pérez – nur eine Tausendstelsekunde langsamer als der Niederländer! Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner: «Das ist ermutigend. Die Fahrer sind bislang mit der Fahrzeugbalance recht zufrieden. Wir hatten in der Nacht Sébastien Buemi zuhause in Milton Keynes im Simulator und glauben, wir haben in Sachen Abstimmung Fortschritte gemacht.»

Am Freitag hatten die Autos zu stark übersteuert, was der Lebensdauer der Hinterreifen nicht zuträglich war.

Aus einer Verbesserung von Bottas wurde nichts: Dreher in Kurve 6, der Türkei-Sieger konnte weitermachen, die Reifen jedoch waren hinüber. Kurz darauf kreiselte auch Bottas’ Nachfolger im Mercedes-Werksrennstall 2022, George Russell – mit zu wenig aufgewärmten Reifen in der schnellen S-Passage.

Max Verstappen legte einen drauf: 1:34,912 min, nun drei Zehntel vor Pérez, dahinter Hamilton, die beiden Ferrari von Leclerc und Sainz, die beiden McLaren von Ricciardo und Norris, dann Tsunoda (AlphaTauri), Latifi (Williams) und Räikkönen (Alfa Romeo).

Valtteri Bottas nahm einen neuen Anlauf nach 39 Minuten: Zweitschnellster, nur 76 Tausendstelsekunden hinter Verstappen!

Zur gleichen Zeit wurde am Wagen von Max Verstappen ein neuer Heckflügel montiert. Teamchef Christian Horner: «Einer der Mechaniker hat einen Riss gefunden, also wird der Flügel aus Sicherheitsgründen ausgetauscht. Ob das mit der welligen Pistenoberfläche zu tun hat, kann ich derzeit nicht sagen.»

Lewis Hamilton monierte keine gute Stabilität an der Hinterachse (die Mechaniker schauten sich mit Taschenlampen in den Tiefen des Diffusors um), während Ferrari-Pilot Carlos Sainz eine neue Bestzeit aufstellte (1:34,805 min, die bislang schnellste COTA-Zeit 2021). 14 Minuten vor Schluss legte Pérez nach, obschon er Verkehr auf seiner Runde hatte und einige Kurven nicht komplett sauber erwischt hatte.

Das konnte Max Vertappen besser: 1:34,383 min – aber auch diese Zeit ging flöten, weil der Niederländer in der zweitletzten Kurve zu weit rechts aussen gelegen hatte.

Lewis Hamilton fuhr 1:34,458 min – und auch seine Runde wurde gestrichen (in Kurve 9 neben der Bahn).

Damit blieb Sergio Pérez vorn.

3. Training, Austin

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34,701
02. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, 1:34,805
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34,912
04. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:34,945
05. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, 1:34,988
06.
Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, 1:35,345
07. Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, 1:35,398
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, 1:35,571
09.
Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, 1:35,688
10. Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, 1:35,711
11. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:35,851
12. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, 1:36,023
13. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:36,062
14. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, 1:36,118
15.
Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, 1:36,252
16. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, 1:36,392
17. Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, 1:36,490
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, 1:36,572
19.
Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, 1:36,671
20. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, 2:03,456

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