Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Lewis Hamilton: Hätte Mercedes anders handeln müssen?

Von Mathias Brunner
Weltmeister Lewis Hamilton verpasste den Sieg in Austin nur um 1,3 Sekunden. Klar stellt sich Mercedes-Ingenieur Andrew Shovlin die Frage: «Was hätten wir beim USA-GP vielleicht besser machen können?»

Triumph für Max Verstappen und Red Bull Racing-Honda beim Grossen Preis der USA auf dem Circuit of the Americas (COTA) bei Austin, Niederlage für Lewis Hamilton und Mercedes ausgerechnet auf jener Strecke, auf welcher die Dauer-Weltmeister einige ihrer stärksten Leistungen gezeigt haben.

Einer der Gründe, wieso Mercedes in der Turbohybrid-Ära der Formel 1 seit 2014 Weltmeister ist: Siege und Niederlagen werden gründlich durchleuchtet, «wir lernen jedes Mal etwas dazu», wie es Champion Hamilton formuliert.

In seiner Nachbesprechnung des USA-GP sagt Andrew Shovlin, der leitende Ingenieur des Formel-1-Rennstalls von Mercedes: «Wir hätten anders vorgehen können, hätten wir geahnt, dass der harte Reifen für uns besser ist. Nach dem tollen Start von Lewis bestand unsere einzige Chance, das Rennen zu gewinnen, wohl darin, selber früh zu stoppen.»

Aber dem kam Red Bull Racing zuvor: Max Verstappen schoss Ende der zehnten Runde an die Box.

Wieso ist Mercedes anders vorgegangen? Andrew Shovlin: «Wenn man sich betrachtet, welche Probleme wir auf dem mittelharten Reifen auf solch einem kurzen Einsatz hatten, wären wir nicht mutig genug gewesen, so vorzugehen, um die Führung zu halten. Im Rennen fühlte es sich an, als würden wir mit solch einer Taktik unsere Siegchance kompromittieren.»

Rückblickend sieht das anders aus, das weiss auch Shovlin. «Ja, wir hätten früher reinkommen sollen und dann auf das Beste hoffen müssen.»

Dabei war die Führung ein zweischneidiges Schwert, wie Shovlin betont. Der Führende tut sich vielleicht in unverwirbelter Luft mit dem Reifenmanagement leichter, «aber es ändert die Denkmodelle, wenn man auf Platz 2 liegt. Für den Hinterherfahrenden sind strategisch mutige Entscheidungen oft einfacher zu treffen. Dennoch hätte das nicht alles geändert, denn ich glaube nicht, dass Lewis Max so dichtauf hätte folgen können, wie Max in der ersten Phase des Rennens Lewis. Verstappen hätte sich wohl eher von Lewis abgesetzt.»

Mercedes versuchte sein Glück in der Strategie, Hamilton im mittleren Teil des Rennens länger auf der Bahn zu lassen, um ihm gegen Schluss des Grand Prix die Möglichkeit zu geben, Verstappen mit frischeren Reifen zu attackieren. Shovlin: «Das war unbedingt nicht die falsche Entscheidung, aber das Rennen war für uns etwas zu kurz.»

USA-GP, Austin

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB16B-Honda, 1:34:36,982h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W12, +1,333 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB16B-Honda, +42,233
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF21, +52,246
05. Daniel Ricciardo (AUS), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:16,854 min
06. Carlos Sainz (E), Ferrari SF21, +1:20,128
07. Valtteri Bottas (FIN), Mercedes W12, +1:23,545
08. Lando Norris (GB), McLaren MCL35M-Mercedes, +1:24,395
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT02-Honda, +1 Runde
10. Sebastian Vettel (D), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
11. Antonio Giovinazzi (I), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
12. Kimi Räikkönen (FIN), Alfa Romeo C41-Ferrari, +1 Runde
13. Lance Stroll (CDN), Aston Martin AMR21-Mercedes, +1 Runde
14. George Russell (GB), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
15. Nicholas Latifi (CDN), Williams FW43B-Mercedes, +1 Runde
16. Mick Schumacher (D), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
17. Nikita Mazepin (RUS), Haas VF-21-Ferrari, +2 Runden
Out
Pierre Gasly (F), AlphaTauri AT02-Honda, Hinterradaufhängung
Esteban Ocon (F), Alpine A521-Renault, Heckflügel
Fernando Alonso (E), Alpine A521-Renault, Heckflügel

WM-Stand nach 17 von 22 Rennen

Fahrer
1. Verstappen 287.5 Punkte
2. Hamilton 275.5 Punkte
3. Bottas 185
4. Pérez 150
5. Norris 149
6. Leclerc 128
7. Sainz 122.5
8. Ricciardo 105
9. Gasly 74
10. Alonso 58
11. Ocon 46
12. Vettel 36
13. Stroll 26
14. Tsunoda 20
15. Russell 16
16. Latifi 7
17. Räikkönen 6
18. Giovinazzi 1
19. Schumacher 0
20. Kubica 0
21. Mazepin 0

Teams
1. Mercedes 460.5
2. Red Bull Racing 437.5
3. McLaren 254
4. Ferrari 250.5
5. Alpine 104
6. AlphaTauri 94
7. Aston Martin 62
8. Williams 23
9. Alfa Romeo 7
10. Haas 0

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