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Alfa Romeo-Zoff: Vasseur von Giovinazzi enttäuscht

Von Mathias Brunner
Antonio Giovinazzi und Fred Vasseur

Antonio Giovinazzi und Fred Vasseur

Der Italiener Antonio Giovinazzi fand nach dem Grossen Preis von Mexiko, die Alfa Romeo-Strategie habe ihm geschadet. Es gab böse Worte, sogar von Sabotage war die Rede. Teamchef Fred Vasseur ist enttäuscht.

Das Porzellan zwischen Alfa Romo und Antonio Giovinazzi ist zerbrochen, natürlich weiss der Italiener längst, dass er 2022 nicht mehr bei Alfa Romeo sein wird. Nach dem Mexiko-GP schäumte Giovinazzi: Er ist davon überzeugt, dass ihn eine verpatzte Rennstrategie von Alfa Romeo Punkte gekostet hat.

Aus der ersten Runde des Mexiko-GP kam der Italiener Antonio Giovinazzi als toller Sechster zurück, doch als nach 71 Runden im Autódromo Hermanos Rodríguez die Zielflagge fiel, war der Ferrari-Zögling nur punkteloser Elfter. Anschliessend schimpfte Giovinazzi über sein Team, wie es in der Regel nur Piloten tun, die genau wissen, dass sie dort keine Zukunft haben. Giovinazzi meldete sich nach Rennschluss wütend und sarkastisch am Funk: «Hey Jungs, danke für die fabelhafte Strategie.»

Danach sagte der Süditaliener: «Ich bin abgrundtief enttäuscht, weil wir heute mit beiden Autos hätten punkten können. Aus meiner Sicht war die Strategie total falsch. Wir hielten zu früh an, was an sich nicht der Fehler war, aber danach steckte ich im Verkehr. Diese Vorgehensweise hat nicht funktioniert – sehr ernüchternd.»

Auf Twitter legte er am Sonntagabend nach: «Manchmal ist es leicht, das Positive zu sehen, manchmal ist es schwierig, heute ist es unmöglich.»

In italienischen Medien wurde sogar das Wort Sabotage benutz, was lächerlich ist: Kein Rennstall würde mit einer Strategie absichtlich die eigenen Chancen auf Punkte schmälern; schon gar nicht dann, wenn ein Team wie Alfa Romeo darauf hofft, in der WM-Wertung vielleicht noch Williams abzufangen.

Alfa Romeo-Teamchef Fred Vasseur ist nicht amüsiert: «Natürlich war unsere Strategie bei Antonio nicht perfekt. Wenn du auf Rang 6 liegst und am Ende Elfter wirst, dann liegt es auf der Hand, dass etwas nicht funktioniert hat. Wir haben die Situation falsch eingeschätzt, und das haben wir auch sofort zugegeben.»

«Aber ich bin dann schon überrascht, wenn ich von einer solchen Reaktion höre, zumal wir Antonio die Gründe für unser Vorgehen erklärt haben. Es tut mir leid, was ihm passiert ist, aber einige Kommentare waren ein wenig zu grob, finde ich. Wir haben 500 Fachkräfte, die für Antonio und Kimi schuften. Keinem von ihnen würde es auch nur einen Moment in den Sinn kommen, etwas zu machen, das dem Fahrer schaden würde.»

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