Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Silverstone: Der nächste Skandal

Von Mathias Brunner
Freunde werden die beiden keine mehr

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Christian Horner (Red Bull Racing) und Martin Whitmarsh (McLaren) im Verbal-Duell – nach zweifelhafter Entscheidung des Autoverbands FIA.

Die üblicherweise eher dröge Pressekonferenz der Teamchefs am Freitag-Nachmittag erhielt auf einmal Zunder: Red-Bull-Racing-Teamchef Christian Horner und McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sprachen minutenlang direkt miteinander – ohne eine einzige Frage eines Journalisten!

Der jüngste Aufreger in der Formel 1: Ab Silverstone wollte der Autoverband FIA das so genannte heisse Anblasen unterbinden – wenn der Fahrer vom Gas geht, sollte nur noch zehn Prozent Abgasdurchsatz erlaubt sein. Zuvor blies Renault mit fast 100 Prozent weiter, durch geschickte Wahl der Zündzeitpunkte und Einspritzen von Kraftstoff. Das heisse Anblasen unterstützt die Wirkung des Diffusors (des aufsteigenden Endes des Unterbodens, das Abtrieb erzeugt).

Die Renault-Gegner regen sich nun fürchterlich auf, denn die FIA hat Renault offenbar erlaubt, das Weiterblasen mit bis zu 50 Prozent zu gestatten!

Martin Whitmarsh: «Das ist ein massiver Vorteil für jene Teams.» (Wir sprechen hier von Red Bull Racing, Lotus Renault GP sowie von Team Lotus.)

Die Renault-Techniker konnten die FIA-Experten davon überzeugen, dass eine Reduktion auf 10 Prozent die Standfestigkeit der französischen Aggregate in Frage gestellt hätte. Schon in Valencia wurde aus FIA-Kreisen bestätigt, dass die Regulierung des heissen Anblasens nicht für alle Motorenhersteller gleich sein würde.

Fazit von Lotus-Teamchef Tony Fernandes, nachdem er mit grossem Interesse Horner und Whitmarsh zugehört hatte: «Es tut mir leid, mir und gewiss auch vielen Fans ist das ein wenig zu hoch. Ich würde mir einfach wünschen, dass a) die Regeln für alle gleich wären und dass b) Regeländerungen nicht mitten in der Saison vollzogen würden.»

Womit Fernandes die Situation sehr schön auf den Punkt gebracht hat.

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