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Taxi, Taxi...

Kolumne von Peter Hesseler
Ohne Taxen geht es in Singapur leider nicht

Ohne Taxen geht es in Singapur leider nicht

Das Taxifahren ist in Asien immer ein besonderes Erlebnis, selten aber ein Vergnügen. Der Europäer kann nur staunen.

Das Taxifahren ist in Singapur immer ein besonderes Vergnügen. Man wartet förmlich darauf, dass der Fahrer in Schwierigkeiten gerät, aus denen man ihn dann hinausmanövrieren kann.

Mangelnde Ortskenntnisse konnten wir unserem Chauffeur heute Morgen allerdings nicht vorwerfen, liefern dafür eine Kurzbeschreibung dessen, wie es in so einem asiatischen Honda-Cockpit in etwa ausschaut:

Vorne aufgebaut direkt vor oder an der Windschutzscheibe: Zwei bewegliche Plastiktulpen, die den Wackelpudel ersetzen sollen, in Beige und Pink mit Herzchen drauf. Vier Pickerl mit amtlichen Zulassungsbescheinigungen. Zwei Standbilder von kleinen Mädchen. Eine Tüte vorgekochter Jasmin-Reis, in die der Fahrer ab und an mit der Hand hineinlangt, bevor er munter drauflos schmatzt. Hier gilt offenbar auch: Only Looser go for Lunch. Dazu registrieren wir ein Portemonnaie, ein aufklappbares Fotoalbum, zwei Schachteln Zigaretten (Rauchen im Auto ist dem Taxifahrer und dem Fahrgast nicht gestattet im Auto – ansonsten: 100 Singapur-Dollar Strafe), dazu zwei Mobiltelefone.
In bzw. direkt vor den Armaturen steht ein Digital-Wecker von Sanyo. Wir erkennen vor der Mittelkonsole eine Dashboard zur Verständigung mit der Taxi-Zentrale, ein fest installiertes Mobil-Telefon und zwei Navigationsgeräte. Zwischen Sitzen und Mittelkonsole sind mehrere Stadtpläne aus Papier gestopft.
Unter den Sonnenblenden und aus den Seitenfächern der Innentüren quillen weitere Papiere hervor. Ich blicke kurz zurück auf die Hutablage. Dort hat sich so viel angesammelt, dass die Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Aber irgendwo muss der Sperrmüll ja hin…

Dann passiert, was eigentlich immer in asiatischen Taxis passiert: Der Fahrer offenbart einen Tick. Ich hatte schon welche, die in festgelegten Intervallen die Nase hochzogen oder sich durch das Gesicht strichen und dabei räusperten oder Grunzlaute von sich gaben. Einmal habe ich als höflicher Europäer einen Malaysier angeschrien, er solle bitte sofort das Rülpsen einstellen. Er hat verstanden.

Dieser werte Mitmensch hier rechts vor mir fängt an der Ampel plötzlich an, mit seinen Armen Thai-Chi-Bewegungen aufzuführen. Vielleicht will er sich entspannen. Als er das sein lässt, meldet sich sein Magen mit schweren Rumpelgeräuschen, die die nächsten fünf Minuten das mechanische Scheppern dieses Honda-Auslaufmodells übertönen. Dann sind wir da. Der Mann verlangt 19 Singapur-Dollar. Von meiner kurzen inneren Aufzeichnung dieser Zustände hat er nichts mitbekommen. Vermutlich wohnt er in dieser Karre. Wie zuhause fühlt er sich jedenfalls...

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