Formel 1: So geht es mit Sergio Perez weiter

Sauber: Probleme erkannt

Von Peter Hesseler
Pérez hatte mit Senna im Renault zu kämpfen

Pérez hatte mit Senna im Renault zu kämpfen

Im Lager der Schweizer herrscht Vorfreude auf den Indien-Grand-Prix – und die Probleme von Südkorea sind erkannt.

Team Sauber geht mit Ungeduld die letzten drei Saisonrennen 2011 an. Die Hinwiler Renn-Gemeinschaft freut sich besonders auf das am 30. Oktober anstehende Rennen in Indien, «weil die Reise in das Heimatland von CEO Monisha Kaltenborn geht und in Amul, der grössten Milchmarke Asiens, ein bedeutender indischer Partner für diesen Grand Prix gewonnen wurde».

Sauber hat also gleich zwei Indien-Bezüge. Vor allem hat das Team Nachholbedarf, denn die Ausbeute der letzten Rennen war nicht umwerfend (nur fünf WM-Punkte). In Südkorea ging das Team des WM-Siebten leer aus.

Kamui Kobayashi sagt: «Diese Reise wird meine erste nach Indien, und ich bin sehr neugierig darauf, etwas von dem Land zu entdecken. Jeder sagt einem, man müsse mit dem Essen aufpassen. Mittlerweile bin ich zwar einerseits etwas besorgt um meinen Magen, aber andererseits ist Butter Chicken Curry mein Lieblingsessen, und ich würde es sehr gerne einmal da essen, wo es herkommt. Natürlich kenne ich die Strecke noch nicht. Vielleicht werde ich sie ablaufen, wobei ich das generell nicht als sehr hilfreich betrachte. Denn das Tempo, mit dem du da später im Formel-1-Rennwagen entlang fährst, ändert einfach alles. Ich will bei dem ersten Grossen Preis von Indien ein gutes Ergebnis für das Team und für mich holen, und ich hoffe, das Interesse der Menschen dort wird gross sein. Das ist immer eine kritische Frage bei Debütveranstaltungen, und interessierte Fans schaffen eine gute Atmosphäre.»

Der zuletzt stark aufgekommene Mexikaner Sergio Pérez bekennt: «Ich freue mich auf die neue Rennstrecke in Indien. Das ist ein weiterer unbekannter Kurs für mich, aber diesmal geht das allen Fahrern so, also bin ich nicht der einzige, der bei Null beginnt. Etwas mehr werde ich noch am Montag vor dem Rennen über die Strecke lernen, wenn ich im Ferrari-Simulator fahre. Ich denke, dass der erste Grosse Preis von Indien ein aufregendes Ereignis wird. Ich habe indische Freunde, und die erzählen mir andauernd, wie emotional die Leute dem Grand Prix entgegensehen. Auf jeden Fall will ich das Beste aus dem Rennwochenende machen und wieder Punkte holen.»

Über die Technik sagt der verantwortliche James Key: «Nachdem unsere Leistung in Süd-Korea deutlich hinter unseren eigenen Erwartungen lag, haben wir die Daten sorgfältig analysiert. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass wir die Belastung der Vorderachse und der Vorderreifen falsch eingeschätzt hatten, was zu Untersteuern und einer Überbeanspruchung der Vorderreifen führte. Was den Grossen Preis von Indien betrifft, freuen wir uns in ein Land zu gehen, das neu ist für die Formel 1. Die Strecke ist natürlich kaum bekannt, mit Ausnahme der Simulationen und den andern Vorbereitungsarbeiten, die man mit den zur Verfügung stehenden Daten ausführen kann. Aber man weiss nicht genau, was man erwarten kann, bis man dann wirklich dort ist. Wie vor einem Jahr in Süd-Korea handelt es sich hier ebenfalls um eine völlig neue, eben erst fertig gestellte Strecke, bei der sich das Grip-Niveau im Laufe des Wochenendes stark verändern wird. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Balance des Autos, und man wird wohl auch den Abtrieb entsprechend anpassen müssen. Die Strecke ist anscheinend interessant. Sie verfügt über eine lange Gerade, aber auch einen kurvenreichen Teil, in dem man genügend Abtrieb benötigt. Der Kurs ist den andern neuen Strecken nicht unähnlich. Es gibt anscheinend Möglichkeiten zum Überholen, aber die Piloten müssen das natürlich zuerst ausprobieren und vor allem sehen, wie wirkungsvoll das DRS ist. Das Abtriebsniveau wird wohl ähnlich sein wie bei den vergangenen Rennen. Wir werden den weichen und den harten Reifen zur Verfügung haben. Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir die harte Mischung gefahren sind, also müssen wir erst einmal sehen, wie sie dort funktioniert. Vieles wird von der Asphalttemperatur abhängen, aber es gibt auch einige Kurven, die die Reifen stark beanspruchen, sodass das Aufwärmen durchaus in Ordnung sein könnte. Vielleicht wird es etwas schwieriger mit den weichen Reifen, aber auch das weiss man erst verlässlich, wenn man dort fährt. Am Auto werden wir kleine Modifikationen der Heckflügel und des Frontflügels haben.»

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